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Ein genussreiches Wochenende wünscht
Euer Pit Gottschalk
++ Europa League aktuell ++
So gut wie vor 29 Jahren
Erstmals seit 29 Jahren stellt Deutschland drei Halbfinalisten im Europapokal. Am Donnerstag zog der neue deutsche Meister Bayer Leverkusen nach einem 1:1 bei West Ham United in die Runde der letzten Vier der Europa League ein. Bayern München und Borussia Dortmund hatten sich in den beiden Tagen zuvor in der Champions League fürs Halbfinale qualifiziert. In der Saison 1994/95 waren es ebenfalls diese drei Teams, die die Bundesliga international vertraten. Die Bayern spielten in der Champions League, Dortmund und Leverkusen im Uefa-Pokal. Den Titel holte damals keiner, alle drei schieden im Halbfinale aus. Das soll sich nun nicht wiederholen: Leverkusen bekommt es nun mit AS Rom zu tun. Durch das 44. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage knackte Leverkusen den Rekord von Juventus Turin aus den Jahren 2011 bis 2012. Die Bayern spielen gegen Real Madrid, Dortmund gegen PSG. Zum Spielbericht: Hier klicken!
⚽️ Von der Königsklasse in den Abstiegskampf
Heute zu Gast: Union-Reporter Paul Gorgas (Bild)
Vor einem Jahr jubelte die Alte Försterei noch. Union Berlin hatte sensationell den Sprung in die Champions League geschafft. Doch mittlerweile ist von diesem Glanz wenig über. Die Eisernen kämpfen gegen den Abstieg. Pit Gottschalk und Malte Asmus lassen sich von Paul Gorgas, dem Union-Reporter der Bild, die Gründe für diesen Absturz erklären - und erfahren, was ein Abstieg von Union bedeuten würde. Es geht um die Auswirkungen der Königsklasse, Fehler bei der Kaderplanung, die verkorkste Hinrunde, die Position und Leistungen von Trainer Nenad Bjelica, aber auch um die Abwanderungsgedanken von Manager Oliver Ruhnert und die Fähigkeiten des Kaders im harten Alltag des Kampfes um den Klassenerhalt. Zum Podcast: Hier klicken!
⚽️ Da guckste, Premier League!
Von Alex Steudel
Die albanische Kategoria Superiore, die deutsche Regionalliga Südwest und die englische Premier League haben jetzt eine erstaunliche Parallele aufzuweisen: Jede Liga entsendet demnächst die exakt gleiche Anzahl von Mannschaften ins Halbfinale des wichtigsten Klubwettbewerbs der Welt: null.
Die Liste der letzten Vier in der Champions League enthält dafür ganz schön viele Bestandteile von Bundesliga: FC Bayern, Borussia Dortmund. Dazu noch Ligue 1 (Paris) und La Liga (Real Madrid), das war's. Aus der vielgerühmten, schwerreichen Premier League haben sich angemeldet: der FC Nothing und die Nowhere Wanderers.
4,3,2,1 ... keins – da guckste, Premier League!
Die Engländer, die den Laden doch eigentlich beherrschen sollten, stehen mit leeren Händen da und geben zurück an die angeschlossenen Königshäuser. Deren sogenanntes "Return On Investment", kurz: ROI, ist beklagenswert, sie sind schwerreich bei keinem Erfolg. Der HSV in groß.
Ja, klar, hinterher erklärt sich alles leichter. Und natürlich sind Bayern und Dortmund keine Kirchenmäuse. Der börsennotierte BVB hat nach dem Viertelfinal-Erfolg gegen Atletico Madrid sogar eine Meldung rausgeben müssen, wonach das Gewinnziel der laufenden Saison um zehn auf 33 bis 43 Millionen Euro angehoben werden muss. Und die Bayern sind eh chronisch steinreich.
Als würde das nicht reichen, findet am 1. Juni das Endspiel ausgerechnet in Wembley statt. Europa zu Gast bei Unbeteiligten. Womöglich kommt es zu einer Neuauflage von 2013 am selben Ort: Borussia Dortmund gegen FC Bayern?
Das ist, als würdest du King Charles zur Teestunde im Buckingham Palace ein Erdinger Weißbier hinstellen. Wie konnte das passieren?
Ich dachte immer: Geld schießt Tore? Mag ja sein, aber nicht in diesem Halbfinale. Die beiden Klubs mit den aktuell wertvollsten Kadern der Welt heißen Manchester City und FC Arsenal, den die Bayern rauskegelten.
Dafür verfügen Dortmund und Bayern eindeutig über die ganz aktuell motiviertesten Kader der Welt.
Nehmen wir beispielhaft Joshua Kimmich. Der Mann wurde monatelang in seine moralischen Bestandteile zerlegt – vom Bayern-Trainer, von den Medien, von den Fans. Am Ende schob Thomas Tuchel den einst "besten Sechser der Welt" auf die rechte Außenbahn ab.
Ein anderer Spieler hätte "Transfer!" gerufen, rumgegrummelt, den Kopf hängen lassen oder böse Interviews gegeben. Was tat Kimmich? Schmiss sich voll rein, moserte nicht, spielte offiziell rechts und inoffiziell da, wo er wollte. Am Mittwoch schoss er das entscheidende Tor. Per Kopf. Im Strafraum. Dem vorderen!
Kimmich hatte einfach die Klappe gehalten und durchgehalten und sein Ding gemacht und wurde belohnt. Ähnliches gilt in Dortmund für dauerkritisierte Spieler wie Julian Brandt, Marcel Sabitzer oder für Trainer Edin Terzic. Wo andere längst den Bettel hingeschmissen hätten, lebten sie den Kahn: Immer weitermachen! Immer weitermachen!
Man hat diese Woche gesehen, was die passende Einstellung bewirken oder ausgleichen kann.
Jetzt zugreifen: Der Steudel-Jahresrückblick!
Alle Kolumnen des letzten Jahres gibt es auch als Buch-Jahresrückblick – plus nachträgliche Anmerkungen und WM in Katar. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de
⚽️ Als Udo Lattek den BVB aufmischte
Von Udo Muras
Wenn in der Natur alles wieder zu leben beginnt, geht im Fußball für gewöhnlich alles zu Ende. Die Entscheidungen fallen im Mai oder Juni, manchmal auch schon im April. Dann greift mancherorts die Panik um sich, und Personen erscheinen auf der Bildfläche, denen Wunderkräfte nachgesagt werden. So jemand war der Fußballtrainer Udo Lattek, der zwar Zeit seines Lebens nur um Titel gespielt hatte, aber für Borussia Dortmund war er vor 24 Jahren genau der Richtige im auch für sie ungewohnten Abstiegskampf. Rückschau auf den 30. Spieltag der Saison 1999/2000 und das erstaunlichste Trainer-Comeback der Bundesliga.
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⚽️ Heute im Fernsehen
20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Eintracht Frankfurt - FC Augsburg
Kevin Trapp in den Top Ten
In den vergangenen fünf Duellen gab es nur knappe Ergebnisse und siebenmal fielen maximal drei Tore. Der FCA ist zweimal ungeschlagen gegen die Hessen, hat in Frankfurt zuletzt zwei Remis geholt und eine fast ausgeglichene Bilanz (3-4-4). Letzter Sieg dort am 14. April 2019 (1:3). Eintracht Frankfurt ist acht Heimspiele ungeschlagen, verlor nur eins der letzten 24. Torwart Kevin Trapp zieht mit seinem 263. Bundesligaeinsatz in die Top Ten des Vereins ein (mit Uwe Bindewald). In den letzten 17 Freitagsheimspielen gab es nur zwei Niederlagen. Der FCA ist freitags acht Spiele ungeschlagen. Trainer Jess Thorup steht vor seinem zehnten Bundesligasieg und würde damit bereits mit Vorgänger Enrico Maaßen gleichziehen. Bei einem Sieg mit mindestens zwei Toren Vorsprung verdrängt der FCA die Eintracht von Platz 6. Es wäre die beste Platzierung nach 30 Spieltagen (wie 2014/15) und Einstellung des Punkterekordes.
⚽️ Klick gemacht
Wenn Eltern beim Fußball ausrasten
Von Gerd Thomas
"Das sind Wutbürger auf dem Fußballplatz! Wie bei den Bauernprotesten, nur dass die verbale Gülle abkippen", sagte neulich ein Jugendtrainer mit einer gewissen Bitternis zu mir. Gemeint waren Eltern, die dem Spiel ihrer Sprösslinge beiwohnten und laut kommentierten, was ihrer Meinung nach von den Leistungen auf dem Platz zu halten war. Dass Trainer in der Beurteilung der Mütter und Väter auch nicht immer gut wegkommen, dürfte keine Überraschung sein.
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⚽️ Zerreißprobe für den Vereinsfußball
Von Pit Gottschalk
Zur Stunde weiß niemand, wo Fußballfans ab Sommer 2025 Bundesliga-Fußball sehen werden. Bei Sky, DAZN oder sonstwo: Alles ist offen. Am späten Mittwochabend stoppte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) abrupt und überraschend die Ausschreibung der sogenannten Medienrechte.
Stunden zuvor hatte die Frankfurter Rundschau von einem Beschwerdebrief an die Bundesliga-Bosse berichtet: von einem Brief, der nicht nur Vorwürfe Richtung DFL erhebt, sondern auch das gesamte Vergabeverfahren infrage stellt. Inzwischen ist das Bundeskartellamt eingeschaltet.
Was hier passiert, ist nichts weniger als eine Zerreißprobe für den deutschen Vereinsfußball. Der Ausgang ist ungewiss: Entweder zerstört DAZN jedes Vertrauen bei den Bundesliga-Klubs - oder die DFL-Verantwortlichen müssen das Knie beugen. Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
⚽️ Was sonst noch so los ist
Machtkampf beim VfB Stuttgart
Vorsicht Explosionsgefahr! Der VfB Stuttgart mischt unter Trainer Sebastian Hoeneß die Bundesliga auf und steht kurz vor der Qualifikation für die Champions League. Gleichzeitig tobt im Verein ein erbitterter Machtkampf – im Zentrum Präsident Claus Vogt und ein mächtiger Investor. Wie ist es dazu gekommen? Wie konnte die Situation derart eskalieren? Und gefährdet der Zoff womöglich den sportlichen Erfolg? Zum Video: Hier klicken!
⚽️ Alle mal hinschauen!
Trainieren unsere Talente zu wenig?
Ab Samstag strahlt das ZDF in der Mediathek eine neue Dokumentation über den deutschen Nachwuchsfußball aus. Was der Film konstatiert, klingt vernichtend. Ein Beispiel: Auf eine Million Einwohner umgerechnet, bildet Portugal sechsmal so viele Talente aus wie Deutschland. Sechsmal! Die Mängelliste ist lang: Ligensystem, Trainerausbildung, Vergütung im Jugendbereich. Aber wie kann eine Lösung aussehen? Das Team von Filmemacher Mario Kottkamp geht auf Spurensuche. Zur Mediathek: Hier klicken!