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Süchtig nach Eintracht Frankfurt

Wir alle lieben Fußball. Aber Eintracht Frankfurt ganz besonders. Alex Steudel nennt in seiner Kolumne die Gründe.

Foto: Imago / Kessler-Sportfotografie

Inhaltsverzeichnis

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Unser Podcast

So lief das Neuer-Interview wirklich

Manuel Neuers Interview bestimmt seit einer Woche die Tagesgespräche beim Fußball - und heute auch den Fever Pit'ch Podcast. Zu Gast ist der Sportjournalist Raphael Honigstein (The Athletic), der das aufsehenerregende Interview zusammen mit Philipp Selldorf (SZ) geführt hat. Er berichtet über die Hintergründe seines Scoops und diskutiert mit Pit Gottschalk und Malte Asmus über die möglichen Intentionen Neuers, die nun drohenden Konsequenzen und die Unterschiede zu ähnlichen Interviews von anderen großen Stars. Aber es geht auch um eine mögliche Sperre für Man City.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Schalke 04 - VfL Wolfsburg

TV-Sportprogramm heute
Das TV-Programm heute

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayern München - VfL Bochum, SC Freiburg - VfB Stuttgart, Mainz 05 - FC Augsburg, TSG Hoffenheim - Bayer Leverkusen, Werder Bremen - Borussia Dortmund

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, RB Leipzig - Union Berlin

20.30 Uhr, SPORT1: 2. Liga, Heidenheim - Hamburger SV

Sonntag

11 Uhr, SPORT1: Doppelpass

15.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Hertha BSC - Mönchengladbach

17.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, 1. FC Köln - Eintracht Frankfurt


Ich bin süchtig nach Eintracht Frankfurt

Von Alex Steudel

Wenn ich in der Vergangenheit Lust auf besonders guten Fußball hatte, war der FC Bayern mein erster Ansprechpartner. Der Rekordmeister hat seit Jahrzehnten die besten Spieler, die besten Spieler lassen den Ball am schönsten laufen, die am schönsten laufenden Bälle verwirren am effektivsten die gegnerischen Abwehrreihen und finden schlussendlich auf originellste Weise ins Tor. Unschlagbares Gesamtpaket. Es ist ein Genuss, das zu verfolgen.

In dieser Saison haben sich meine Prioritäten aber verschoben. Ich bin süchtig nach Eintracht Frankfurt. Also nach dem Fußball, der dort gezeigt wird, damit es da keine Missverständnisse gibt. Besonders süchtig bin ich nach Mario Götze, dem Vorbereiter. Und noch besonderer nach Randal Kolo Muani, dem Zauberer aus Frankreich.

Der Mann kam vor 24 Jahren im Pariser Banlieue Bondy zu Welt. Wiedergeboren wurde er im letzten Sommer in Hessen/Deutschland: 14 Tore und 14 Assists in 28 Pflichtspielen hat er der Eintracht seither beschert. Das ist beeindruckend. Was es besonders macht: Das Ganze ist fantastisch anzusehen, Kolo Muani wirkt, als gäbe es nichts Einfacheres, als eleganten, schnellen, schönen und effektiven Fußball zu spielen.

Bei der Winter-WM in Katar wurde er zum zweiten Mal wiedergeboren. Im Finale gegen Argentinien schoss Kolo Muani beinahe das entscheidende Tor in letzter Sekunde. Die ganze Welt rieb sich die Augen und fragte sich: Äh, der spielt wo? In Frankfurt?

Nun, ich habe dafür eine einfache Erklärung: Markus Krösche, Sportdirektor. Der Mann hat ein Näschen. Also für gute Spieler, damit es da keine Missverständnisse gibt. Krösche hat schon in Leipzig ganze Arbeit geleistet, in seine Ära fallen die Transfers Dani Olmo und Christopher Nkunku. Jetzt hat er Kolu Muani entdeckt, der gut versteckt in Nantes spielte.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Ich liebe das: Junge unbekannte Leute zu holen, und dann auch noch ablösefrei, ist die Königsdisziplin. Die Bundesliga braucht dieses Entdecken als Alleinstellungsmerkmal, denn die absoluten Topspieler im besten Alter kommen normalerweise nicht auf den Gedanken (außer zu Auswärtsspielen) einzureisen. Wir sehen das bei den Bayern: Sie haben Geld, sie mühen sich und kommen doch in der Regel nicht an die erste Garde ran.

Hasan Salihamidzic war zuletzt eher der Otto Rehhagel unter den Verpflichtern: Er hat sich darauf spezialisiert, halbwegs verlässliche Senioren zu holen. Sichere Nummer also. Die Münchner mögen Bundesliga-Tabellenführer sein, in der Transferhit-Tabelle der Liga stehen sie damit für mich hinter Frankfurt. Denn Krösche ist ein wahrer Künstler: Er schafft Neues.

Aber nicht nur das, und hier kommt Mario Götze (30) ins Spiel, der nächste Wiedergeborene in Frankfurt. 2014 schoss er das wichtigste deutsche Tor des Jahrhunderts, inzwischen hat er sich aufs Vorbereiten verlegt. Und wie. Er findet Räume, die es gar nicht gibt. Götze wäre vermutlich auch als Immobilienmakler reich geworden.

In diesen Räumen steht oft Kolo Muani. Es ist herrlich anzusehen, wenn die beiden zusammenspielen; und besser als diese Woche im Pokalspiel gegen Darmstadt war es noch nie.

Natürlich ist Frankfurt nicht nur Götze und Kolo Muani. Diese beiden verbreiten für mich aber einen Zauber, den ich seit Robbery beim FC Bayern nicht mehr gesehen habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kolo Muani und Götze sich in jeder Trainingseinheit ganz verliebt den Jerry-Maguire-Klassiker "You complete me" in die Ohren hauchen.

Ja, Eintracht Frankfurt ist die Bundesliga-Mannschaft, für die ich zurzeit den Fernseher einschalte. Das muss man auch erst mal hinkriegen, während die Bayern anwesend sind.

Das neue Steudel-Buch ist da! Titel: "Die nächste Kolumne ist immer die wichtigste". 276 Seiten für 14,95 Euro. Wer das Buch sofort will: Hier bestellen! Wer ein signiertes Exemplar bevorzugt: Mail an post@alexsteudel.de.


Hand? Oder doch nicht? Doch, Hand!

Von Thomas Lipinski

Natürlich übertrieb Thomas Letsch ein wenig, als er sagte: "Das Regelwerk über Handspiel ist mittlerweile ein ganzes Buch." Tatsächlich füllt das Kapitel Handspiel nicht einmal eine ganze Seite in den Fußball-Regeln des DFB für die laufende Saison.

Recht hat der Bochumer Trainer allerdings, wenn er sagt: "Man kann darüber stundenlang diskutieren." Nicht ganz so lange brauchte Schiedsrichter Tobias Stieler, als er beim Dortmunder 2:1-Pokalsieg nach ausgiebigem Videostudium bei seiner äußerst umstrittenen Elfmeterentscheidung blieb.

Angelegter Arm oder unnatürliche Vergrößerung des Körpers? Auf der Strafraumlinie oder außerhalb? Vorher Foul oder nicht? Über die am Ende fast fünfminütige Entscheidungsfindung ließe sich in vielen Punkten diskutieren.

Dass drei Schiedsrichter inzwischen vier verschiedene Sichtweisen auf ein Handspiel haben, ist keine neue Erkenntnis. Die Regel ist nicht eindeutig und einfach genug.

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Also was tun? Immer Hand pfeifen im Strafraum? Dann wird der Torschützenkönig nur noch zwischen den Elfmeterschützen ermittelt. Oder nur bei Absicht? Wer will das entscheiden? Oder was ganz Neues: nur indirekter Freistoß, wenn das Handspiel nicht bei einer eindeutigen Torchance passierte? Das würde vielleicht ein wenig die Luft aus der ewig wiederkehrenden Diskussion nehmen.

Der VAR ist in Sachen Handspiel keine wirkliche Hilfe, weil es zwischen Schwarz und Weiß zu viel Grau gibt. Deshalb wäre wohl auch der neue Versuch, die Schiedsrichter die VAR-Entscheidung per Mikro erklären zu lassen, wie derzeit bei der Klub-WM getestet, wenig erhellend. Elfmeter wegen Handspiel erkennt man auch heute schon ohne Durchsage. Dann müsste schon genauer erklärt werden, warum es ein strafwürdiges Handspiel war.

Fakt ist jedoch: So wie es läuft, beschädigt die Handregel den Videobeweis massiv. Foul oder nicht, Rot oder nicht, Abseits oder nicht - in vielen Fragen ist der VAR inzwischen eine echte Hilfe. Beim Handspiel aber nicht. Und das liegt an der Regel.

Thomas Lipinski ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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