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Der Joker sticht – VfB ringt Union nieder

Foto © IMAGO/Harry Langer/SID/IMAGO/Harry Langer/DeFodi Images
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„Joker“ Nick Woltemade hat dem VfB Stuttgart ein schon verloren geglaubtes Spiel aus dem Feuer gerissen. Der 22 Jahre alte Angreifer machte beim rasanten 3:2 (0:1) gegen Union Berlin mit einem Doppelpack einen 0:2-RĂĽckstand wett und brachte seine Mannschaft damit auf die SiegerstraĂźe. Den entscheidenden Treffer fĂĽr den VfB erzielte Kapitän Atakan Karazor (69.).
„Das macht Nick ĂĽberragend“, sagte Karazor, der in seinem 118. Bundesligaspiel sein erstes Tor erzielte, bei DAZN. „Ein krankes GefĂĽhl“, sagte der 28-Jährige ĂĽber das bislang unbekannte GlĂĽcksgefĂĽhl, lobte dann aber wieder den Mann des Spiels: Woltemade. „Es war brutal wichtig, dass er reingekommen ist, das haben wir nach der Pause gebraucht.“
Danilho Doekhi (37.) nach einem Patzer von NationaltorhĂĽter Alexander NĂĽbel und der ehemalige Stuttgarter Rani Khedira (48.) hatten Union nach fĂĽnf Spielen ohne Sieg auf einen Dreier hoffen lassen, die Einwechslung von Woltemade aber erwies sich als GlĂĽcksgriff fĂĽr Trainer Sebastian HoeneĂź. Innerhalb kĂĽrzester Zeit (51. und 59.) machte der Joker den RĂĽckstand wett.
Für eine bedrückende Atmosphäre sorgte in der Schlussphase der rassigen zweiten Halbzeit ein medizinischer Notfall auf der Tribüne. Eine Person musste reanimiert werden. Die Anhänger beider Mannschaften stellten die Unterstützung ein. Wie der VfB kurz vor dem Ende des Spiels mitteilte, war die betroffene Person auf dem Weg ins Krankenhaus.
Der VfB war von Beginn an um Spielkontrolle bemüht, hatte auch deutlich mehr Ballbesitz. Union aber stand gut, ging mit Entschlossenheit in die Zweikämpfe und spielte auch mutig nach vorne. Die Berliner blieben auch nach den drei Gegentreffern gefährlich: Bei einem Schuss von Jordan (71.) kam den defensiv instabilen Stuttgartern allerdings die Latte zu Hilfe.
Der VfB hatte die erste gute Chance des Spiels besessen, nach einem Steckpass von Enzo Millot schoss Demirovic aber knapp am linken Pfosten vorbei (22.). Die Gastgeber wurden in der Folge dominanter, weitere Gelegenheiten aber ergaben sich nicht, weil sich die mannorientierte und laufintensive Defensivarbeit der Eisernen als wirkungsvoll erwies.
Stattdessen lagen plötzlich die Berliner in FĂĽhrung. Einen Kopfball von Doekhi lenkte NĂĽbel ungeschickt an die Latte, von dort flog der Ball hinter die Torlinie – der TorhĂĽter der Stuttgarter sah in dieser Szene zumindest unglĂĽcklich aus. Nicht viel besser präsentierte sich die gesamte Abwehr des VfB beim Treffer von Khedira.
Der schnelle Anschlusstreffer durch Woltemade gegen unaufmerksame Berliner sprengte bei den Stuttgartern dann alle Fesseln. Union geriet nun unter Druck und bekam den eingewechselten Joker nicht in den Griff. Auch Torhüter Frederik Rönnow patzte: Beim Treffer von Karazor spielte er dem Torschützen den Ball in den Fuß.
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