Inhaltsverzeichnis
München - Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München ist für Dietmar Hamann in der bevorstehen Bundesliga-Saison nach dem titellosen Vorjahr "von Tag eins an zum Siegen verdammt". Doch nicht alleine aufgrund des umfassenden Umbaus bei den Bayern glaubt der Vizeweltmeister von 2002 an Bayer Leverkusens erfolgreiche Titelverteidigung: "Leverkusen ist die Mannschaft, die geschlagen werden muss, Leverkusen ist der Favorit", sagte Hamann bei der Sky Sport Saisoneröffnung.
Die Verpflichtung von Vincent Kompany als neuen Trainer durch Münchens Sportvorstand Max Eberl erscheint Hamann geradezu als Experiment. "Er war ein toller Spieler bei Manchester City, ist als Trainer beim FC Burnley aber gescheitert. Ob er sich in München durchsetzen kann, muss man sehen", meinte der 50-Jährige.
Trotz positiver Reaktionen von Bayern-Profis auf den belgischen Nachfolger von Thomas Tuchel behält sich Hamann eine Grundskepsis vor: "Freundlich zu sein, ist kein Kriterium, um Bayern-Trainer zu sehen. Er braucht Lockerheit und Souveränität, aber ob er die hat?" Vor allem aufgrund der Absagen von zuvor gehandelten Trainern bildet Kompany nach Hamanns Ansicht mit Eberl eine Schicksalsgemeinschaft: "Ich sehe Eberls Zukunft nach dem Verlauf des Sommers ganz eng mit Kompanys Erfolg verbunden."
Doch Druck bei seinem Ex-Verein liegt laut Hamann nach der verkorksten Vorsaison allerdings keineswegs nur bei der sportlichen Führung: "Auch ein Harry Kane hat erst noch einiges zu beweisen."
Leverkusen bildet in den Augen des früheren Nationalspielers durch personelle Konstanz den Gegenentwurf zu den angeschlagenen Bayern. "Sie haben keine wichtigen Spieler verloren und noch zwei interessante Spieler dazu bekommen", sagte Hamann. Auch in einem noch möglichen Abschied von Nationalspieler Jonathan Tah würde Hamann keinen schweren Rückschlag sehen: "Tah wäre nicht unersetzlich. Sein Abgang wäre aufzufangen."
Mit Blick auf Champions-League-Finalist Borussia Dortmund ist der ehemalige England-Legionär neugierig auf den neuen Coach Nuri Sahin und die Auswirkungen der Abschiede der früheren Führungsspieler Marco Reus und Mats Hummels: "Sahin muss in Dortmund ja auch beweisen, dass er mehr als nur eine Mannschaft führen kann. Für die jüngeren Spieler besteht nach dem Weggang der Älteren die Gelegenheit, mehr Freiheiten nutzen und mehr Verantwortung übernehmen zu können."
Foto: © www.imago-images.de/SID/IMAGO/Revierfoto