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HSV-Profi als Bayern-Trainer: Kann das gutgehen?

Der Ex-Hamburger Vincent Kompany ist in England gerade sang- und klanglos abgestiegen – das scheint aber für die Bayern eine gute Referenz zu sein

Fotomontage: Imago / Sven Simon

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Richtig gute Beispiele für Ex-Spieler des Hamburger SV auf der Trainerbank des FC Bayern gibt die jüngste Vergangenheit nicht her. Niko Kovac? Felix Magath? Beide erreichten mit dem Rekordmeister international nichts und wurden relativ schnell vom Hof gejagt.

Und jetzt? Soll Vincent Kompany kommen. Der Dritte im Bunde. Als ich das las, dachte ich erst: Ist das noch Spaß oder schon Ernst?

Es ist tatsächlich Ernst.

Ich verstehe nicht ganz warum. Der 38-Jährige hat kaum Trainerjob-Erfahrung und war obendrein zuletzt total erfolglos – Kompany ist gerade erst mit Burnley sang- und klanglos in die zweite englische Liga abgestiegen. Der Abstand zum rettenden Ufer betrug am Ende acht Punkte. Dabei durfte er im vergangenen Sommer 111 Millionen Euro in Spieler investieren.

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In Sachen Punkteausbeute hätten die Bayern so gesehen genauso gut Timo Schultz oder Torsten Lieberknecht verpflichten können – oder vielleicht Tim Walter?

Kompany erreichte mit Burnley im Schnitt 0,63 Punkte. In einem Wort: nullkommasechsdrei. Das schaffen die Bayern schon beim Warmmachen.

Gut, der Belgier steht für Ballbesitzfußball, den er bei Pep Guardiola gelernt hat. Die Bayern sollten meiner Meinung nach aber lieber einen Trainer suchen, der für Pokalbesitzfußball steht. Diesbezüglich hat Trainer Kompany bisher nicht viel erreicht. Mit dem HSV, wo er von 2006 bis 2008 spielte, gewann er nichts. Seine Vitrine schmücken zwar ein paar Pötte, die er vor allem als Spieler von Manchester City errang – aber kein einziger aus dem internationalen Geschäft.

Und als Trainer? Holte Kompany die englische Zweitligameisterschaft 2023.

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Kein Wunder, dass die Fachwelt inklusive bayerischem Weltfußballer Lothar Matthäus skeptisch ist: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass von Kompany alle Bosse bei Bayern München überzeugt sind.“ Das dürfte noch stark untertrieben sein. Vermutlich sind auch nicht alle Shopverkäufer, Assistenten oder Greenkeeper bei Bayern München überzeugt.  

Aber was macht man nicht alles, wenn alle Kandidaten abgesagt haben. Fachkräftemangel, sage ich nur: Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick, Roberto De Zerbi und Oliver Glasner hatten allesamt keine Lust auf den Ärger, der heutzutage mit dem Job als Bayerntrainer einhergeht.

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