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Ehrenamt im Amateurfußball bald am Ende?

Die Probleme im Amateurfußball sind mit Händen zu greifen. Bei Veranstaltungen will man jetzt Lösungen suchen.

Ehrenamt im Amateurfußball bald am Ende? Foto: Imago / Eibner
Foto: Imago / Eibner

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Eine private Umfrage fing Aussagen von Funktionären aus dem Amateurfußball ein und brachte ernüchternde Ergebnisse. Auch wenn die Befragung in keiner Weise wissenschaftlichen Standards standhält, sind die Aussagen oft dieselben:

  • Es machen immer weniger Leute mit, aber die Ansprüche steigen.
  • Eigentlich will ich auch mal mehr Freizeit, aber wer soll es machen?
  • Die Politik interessiert sich doch gar nicht für den Amateursport.
  • Die Dienstleistungsmentalität steigt, aber kaum jemand will aktiv werden.
  • Und immer wieder: Was sollen wir denn noch alles machen?

Ist das Ehrenamt im Amateurfußball bald am Ende? Auch objektiv betrachtet, scheinen die Belastungen der Vereinsvorstände im Amateurfußball immer weiter zu steigen. Zudem greift zunehmend eine gewisse Dienstleistungsmentalität um sich. Doch Jammern löst keine Probleme.

Aber wie können die Herausforderungen besser gemeistert werden?

Diese sind groß, wie sich in vielen Gesprächen zeigte:

  • Spielbetrieb
  • Mitgliederverwaltung
  • Finanzen, Ausstattung
  • Verbandsangelegenheiten
  • Jede Menge Bürokratie
  • Verrottende Sportanlagen

Und nicht selten auch Ärger über die leidige Konkurrenz, die Spieler abwirbt.
Die Probleme ähneln sich überall. Die Ausnahme ist oft: Man hat einen Mäzen, der einem jeden Wunsch erfüllt. Solange er Lust dazu hat. Vor allem finden Vereine keine Leute mehr, die sich verantwortlich um die Jugend kümmern wollen.

Frauen- und Mädchenfußball ist vielen ohnehin zu aufwändig. Aber auch Platzkassierer oder Ordner zu finden, ist oftmals nicht einfach.

Wir wollen analysieren, warum das so ist. Versuchen wir vielleicht, einen Amateurfußballbegriff zu retten, der so gar nicht mehr zeitgemäß ist?

Jüngere Menschen haben andere Lebensentwürfe als Gleichaltrige vor 20 Jahren. Was nicht heißt, dass sie sich nicht engagieren wollen. Nur vielleicht anders, als der Breitensport es gelernt und Jahrzehnte lang gelebt hat.

Die Älteren kontern die neuen Vorstellungen oft mit Aussagen wie „Die jungen Leute sind unzuverlässig!“ Oder gar mit „Früher war alles besser!“ War es das? Die Trainingsmethoden, die Ausstattung, die Bälle, das taktische Verständnis – das ist heute alles auf einem ganz anderen Niveau. Zum Glück.

Wir werden miteinander nach Lösungen suchen müssen, wie wir den Amateurfußball funktionsfähig halten. Der flehende Blick auf die Verbände hilft nicht weiter, die haben selbst mit dem Wandel und der digitalen Transformation zu tun. Ihre progressiven Funktionäre haben längst erkannt, dass präsidiale (und liebgewonnene) Top-Down-Strategien für die Zukunft ungeeignet sind. Schon gar nicht für die Generation Z, ein Begriff, der bei vielen Älteren Unbehagen auslöst.

Noch sind die Reformer in der Minderheit, aber sie werden mehr werden. In den Vereinen ist es ähnlich. Noch fällt es vielen nicht leicht, sich in der neuen Arbeits- und Funktionärswelt zurechtzufinden. Doch wollen wir dem Vorstand bis ins Greisenalter vorstehen?

Wir möchten diskutieren, wie eine Besserung eintreten kann. Indem wir möglichst viele Menschen aus den Vereinen zusammenbringen und mit ihnen diskutieren.

Der FC Internationale Berlin hat in Zusammenarbeit mit der Kölner Expertin Susanne Amar, die Vereine und Verbände berät, ein Konzept entwickelt. Dieses wird im Rahmen der EM 2024-Förderung des Senats veanstaltet.

In drei Veranstaltungen wird es um diese Bereiche gehen:

  • 23.02. Vorstände: Ehrenamt am Ende? Was Vorstände dagegen tun können.
  • 15.03. Trainer*innen überfordert? Wie wir sie stärken können.
  • 26.04. Eltern stets ein Ärgernis? Vom Stressfaktor zu Partnern.

Alle Veranstaltungen finden in Kooperation mit dem Berliner Netzwerk Fußball und Gesellschaft, dem Berliner Fußball-Verband e.V. und dem Landessportbund Berlin statt. Vielen Dank für die Unterstützung. Veranstaltungsort ist jeweils ab 16 Uhr die Sportschule des LSB.

Strukturiert, kreativ, zukunftsfähig: Gemeinsam zu mehr Spaß am Vorstandsjob

Wer Interesse hat, meldet sich an: https://eveeno.com/252378746

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