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Schalke: Bekenntnis zu David Wagner mutig, aber falsch?

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Für den Fußballfan ändert sich nächstes Jahr im August nicht viel. Wer samstags die Bundesliga live sehen will, schaut bei Sky vorbei. Freitags und sonntags dagegen ist die Bundesliga live bei DAZN zu sehen. Für beides sind, das ist die gute Nachricht, nur zwei Abonnements notwendig. Das war's.

Zwischendurch zeigt Sat.1 ein paar Spiele live im Free-TV, zum Beispiel die Saisoneröffnung und die Relegation. Und SPORT1 wird jeden Samstagabend um 20.30 Uhr das Top-Spiel der 2. Liga live senden. Auch das: im Free-TV, damit möglichst viele Fans die 2. Liga mit ihren Traditionsklubs erleben.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) setzte bei ihrer Rechtevergabe bis 2025 auf bewährte Partnerschaften. Die ARD darf weiterhin ihre Sportschau und das ZDF sein Sportstudio mit Zusammenfassungen vom Bundesliga-Spieltag anreichern. Und SPORT1 den Doppelpass am Sonntagmittag.

Mit der Rechtevergabe erlöst die Bundesliga im Schnitt 1,1 Milliarden Euro im Jahr. Das ist zwar ein leichter Rückgang im Vergleich zur Rechteperiode vorher. Aber angesichts der Coronakrise ist das Ergebnis "ordentlich", wie DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sagte.

Die Klubs sind hin- und hergerissen. Einerseits ist das Resultat hoch genug, um Planungssicherheit bis Mitte des Jahrzehnts herzustellen. Andererseits nicht hoch genug, um mit dem Geld aus dem neuen Medienvertrag wie in der Vergangenheit um sich zu schmeißen.

Die Bundesliga-Bosse werden zu Augenmaß und gutem Management gezwungen. Dazu gehört auch, sich ein möglichst großes Kuchenstück zu sichern. Die ersten Mittelklasse-Vereine fordern eine gerechte Verteilung der Gelder ein. Die großen Klubs erinnern an ihre Privilegien.

Diese Rangelei um die TV-Gelder gehört zum Spiel wie das Feilschen vorher bei der Rechtevergabe. Ich wage die Prognose: Man wird eine tragfähige Lösung finden. Die Beuteteilung sollte nicht davon ablenken, dass die Fans ihre Bundesliga wie gewohnt auf der Fernbedienung finden können.

Einen fernsehsüchtigen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

In eigener Sache

In 25 Jahren ist der Doppelpass zu einer Institution im deutschen Fußball gewachsen und wird es jetzt bleiben. Unter der Woche wird SPORT1 künftig Bundesliga-Fußball in der schnellsten Sport-App zeigen - und zwar kostenlos.

Kleiner Tipp: Schon jetzt die kostenfreie SPORT1 App herunterladen!

Schalke: Bekenntnis zu David Wagner mutig, aber falsch?

Horrorserie belastet den Schalke-Trainer

Schalkes Sportvorstand bekennt sich trotz Horrorserie zu Trainer David Wagner. Ein mutiges, aber falsches Zeichen. Ein Kommentar von Tobias Holtkamp.

Von Tobias Holtkamp

Der FC Schalke 04 hat sich klar positioniert. Jochen Schneider, zuständiger Sportvorstand bei den Königsblauen, geht in der größten Krise - der Verein ist mittlerweile seit 15 Bundesliga-Spielen ohne Sieg - den für Schalke erst recht ungewöhnlichen Weg: Er stellt sich "zu 100 Prozent" hinter seinen Trainer und will auch langfristig weiter mit David Wagner zusammenarbeiten.

So mutig diese Haltung ist und so wichtig es vor allem auch ist, nach eigenen Überzeugungen statt branchenüblichen Haltungen und Vorgehensweisen zu handeln - so sehr befürchte ich im Fall Schalke, dass es falsch ist.

Was Schalke im vergangenen halben Jahr gezeigt hat, und ich beschränke mich jetzt auf das Sportliche, das war ungenügend. Es hat nichts mit verletzten Spielern zu tun, ob du eine klare Linie fährst und konsequent entscheidest. Auf Schalke, so erzählen sie im Umfeld der Mannschaft, ist mehreren Spielern diese Linie bei ihrem Trainer längst verloren gegangen.

David Wagner hinterlässt hilflosen Eindruck

Welche Antworten findet der Schalke-Trainer auf die Probleme seines Teams? Die Antwort lautet: Nicht viele.

David Wagner habe sich von den Umständen leiten lassen, statt eben andersherum. Ihm fehlten, allen starken Worten nach Außen zum Trotz, die Überzeugungen, er habe sich zu oft für immer neue Betrachtungsweisen entschieden und dem angepasst dann auch immer wieder unterschiedlich gehandelt. Ein prominentes Beispiel, das dann ja auch öffentlich ein großes Thema wurde, war die Sache mit Kapitän Alexander Nübel.

Nachdem er sich für einen Sommerwechsel zum FC Bayern entschieden hatte, nahm ihm Wagner die Spielführerbinde ab - und schwächte seine Nummer eins, sowieso im Fokus der enttäuschten Anhänger, damit sehr.

Markus Schubert, der den Platz im Tor bekam, war (noch) nicht bereit für den Druck, wirkte verunsichert und leistete sich mehrere Fehler - bis Wagner auf der Position wieder wechselte. Vor dem Gastspiel auf Schalke analysiert der Wolfsburger Trainer Oliver Glasner die Situation beim kommenden Gegner - spricht aber auch ein klares Ziel aus.

Auf Schalke glauben viele, dass dem Riesentalent Schubert durch das unnötige Intermezzo genau das Vertrauen genommen wurde, das er nun gebraucht hätte, um Nübel ab diesem Sommer nachzufolgen. Er ist im Grunde schon verbrannt auf Schalke, sie suchen eine neue Nummer eins.

Schalke-Ultras zerlegen ihren Klub

Die Fans des FC Schalke 04 haben genug: In einem Brief auf ihrer Seite lassen die Ultras des Bundesliga-Klubs kein gutes Haar an der Vereinsführung.

David Wagner, der Trauzeuge von Jürgen Klopp, ist natürlich kein Jürgen Klopp - was sich viele auf Schalke wünschten. Sie wollten dem BVB den nächsten Supertrainer weggeschnappt haben, einen, der auch als Typ zu den Besonderen gehört, und den die Dortmunder ja sogar schon in ihren Reihen hatten, als Trainer der U23.

Doch weder die Zweite des BVB, noch Huddersfield mit etwas über 20.000 Zuschauern im Schnitt, sind mit dem zu vergleichen, was David Wagner auf Schalke zu managen hat. Die wahrscheinlich emotionalste Wucht des deutschen Fußballs zu kontrollieren und anzuführen, ist einer der größten Herkulesjobs in ganz Fußball-Europa - an dem auch schon viele scheiterten.

Vielleicht ist der Faktor Erfahrung das wichtigste Kriterium bei einer Traineranstellung auf Schalke. Ausgerechnet ein Bereich, in dem Wagner, wie übrigens auch sein Vor-Vorgänger Domenico Tedesco, relativ wenig vorzuweisen hat.

Bei mir überwiegen die Zweifel daran, dass Wagner weiter der richtige Mann für den S04 ist. Ob er, vorbelastet durch diese Serie des Grauens mit oft wirklich schwachen Darbietungen, nicht viel zu vorbelastet in die Vorbereitung und dann auch die neue Saison gehen würde.

Schalke ist anders als alles, das ist klar. Es wäre wunderbar und ein tolles Zeichen, wenn Schneiders klare Kante pro Wagner zurück zum Erfolg führen würde - ich kann es mir nur nicht vorstellen.

Ich habe Angst um die großen Traditionsklubs

Sie haben die Hand schon am Schalter – die Nordlichter knipsen sich selbst das Licht aus: Die Traditionsklubs in der Krise. Ein Kommentar von Alfred Draxler.

Heute im Fernsehen

19 Uhr, Sky: Premier League, Leicester City - Brighton & Hove Albion

Das liebe Geld

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Minus 240 Millionen Euro

Die Bundesliga hat in der globalen Pandemie leicht an Marktwert eingebüßt. DFL-Boss Seifert nennt das Resultat "ordentlich".

Jetzt geht der Kampf erst richtig los

Erstmals seit der Finanzkrise sind die TV-Vermarktungserlöse rückläufig. Interessant wird nun, wie das Geld verteilt werden soll.

Die TV-Pakete ab Saison 2021/22 im Überblick

Sky und DAZN teilen sich künftig die Live-Übertragung in der Bundesliga. Sat.1 überraschte mit dem Erwerb eines Pakets.

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