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Der erste Spieltag der neuen Champions-League-Saison ist vorbei. Trotz aller Neuerungen beim Modus bleiben auf dem Rasen die großen Überraschungen weitestgehend aus. Warum dieser erste Spieltag - gerade aus deutscher Sicht - trotzdem sehr sehenswert ist und was der Bart von Jude Bellingham damit zu tun hat, erkläre ich euch in meiner neuen Kolumne „Königsklasse hautnah“.
Hautnah erlebt zum Auftakt der neuen Spielzeit Feyenoord Rotterdam, wie unfassbar gut Florian Wirtz isst. Schon nach vier Minuten trifft der 21 jährige, der so gerne normale Kartoffeln ist, zum ersten Mal. Im ersten Champions League-Spiel seiner Karriere. Die Wucht dieses Wettbewerbs scheint ihn nicht zu beeindrucken.
Doch gerade über diese Wucht müssen wir noch einmal sprechen. Denn sie ist ungebrochen. Um sie zu verstehen, müssen wir beim Finale anfangen. Aber nicht bei dem, welches noch vor uns liegt. Sondern in London..Wembley…1. Juni 2024…Dortmund gegen Real. Ich bin vor Ort.
Bei meinem ersten Lenny Kravitz-Konzert, geil! Ach ja, und unmittelbar danach kommt da ja noch mein erstes Champions League-Finale im Stadion. Einer dieser Tage, den man nicht versteht während er passiert. Alles an diesem Event und an dieser Super-Bowl-artigen Szenerie wirkt irgendwie surreal. Edin Terzic steht nach dem Schlusspfiff so nah vor mir, dass ich Angst habe, dass er mir gleich drei Fragen stellt. Mats Hummels winkt ins Publikum - und alle 27 Influencerinnen um mich herum wünschen sich, dass er sie meint. Ich erlebe all das so hautnah und im Eiltempo, dass sich zwischendurch alles dreht.
Das Finale der Königsklasse ist das wichtigste Spiel im Vereinsfußball. Doch während ich darüber nachdenke, groundet mich die Partie. Denn Real macht Real-Sachen. Spielt schlecht und gewinnt und zack - sind wir wieder im Hier und Jetzt. September 2024. Real macht Real-Sachen. Zu Hause gegen Stuttgart. Spielt schlecht und gewinnt. Umziehen, ab nach Hause. Ein normaler Dienstag in Madrid. Das kann auch ein fabelhafter Champions League-Newcomer Deniz Undav nicht ändern.
Zack sind wir auch schon beim neuen Modus. Der genau so daher kommt wie der Bart von Jude Bellingham: ganz interessant, aber man weiß noch nicht, was das am Ende wird. So richtig verstanden hat das bislang anscheinend nur einer: der FC Bayern.
Die neue Königsklasse ist ein Ligasystem. Bedeutet, wenn man im ersten Spiel 9 Tore schießt, ist man damit höchstwahrscheinlich nach dem ersten Spieltag Erster. Der Rekordmeister will diesen Platz an der Sonne nicht mehr hergeben. Bis ins Finale Dahoam 2.0. Gute Nachricht für alle Bayern-Fans: egal was kommt, Didier Drogba wird bei diesem Finale in München nicht mitspielen. Die Chancen auf ein wirkliches Happy End zu Hause stehen also gut. Außer vielleicht für Leon Goretzka. Der gegen Zagreb zwar einen kurzen Auftritt samt Treffer bekommt, an dem aber direkt nach Abpfiff wieder der gleiche Satz hängt wie an einem Schäferhundwelpen: „der will nur spielen“. Ob er das zeitnah darf, bleibt fraglich.
Fraglich bleibt auch, ob der BVB so weiterspielen sollte wie in Brügge. Oft behäbig, am Ende aber dank Jamie - die Dortmunder Lebensversicherung - Gittens mit einer Rettung, die gerade rechtzeitig kommt.
Diese Rettung hätte RB Leipzig bei Atletico gut gebrauchen können. Am Ende gibt es trotz großem Kampf ein Gegentor in der 90. Minute und damit verbunden null Punkte in Madrid. Nichts Neues für einen deutschen Verein.
Das ist allerdings nur ein kleiner Wermutstropfen. Drei der fünf deutschen Teilnehmer, sind nach den ersten 90 gespielten Minuten unter den besten Acht.
Nicht nur deswegen freue ich mich jetzt schon auf den zweiten Spieltag der Königsklasse. Endlich werde ich hautnah dran sein an der Champions League und für euch vom Dortmunder Rasen berichten. Edin Terzic kann mir diesmal keine Fragen stellen, aber ich kann euch welche beantworten. In der nächsten Ausgabe von: Königsklasse hautnah.