DFL und DFB sichern Fans grundsätzlich Unterstützung zu
Die Anhänger protestieren gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien.

Foto © IMAGO/SID/Jürgen Kessler
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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) haben den Fans beim Protest gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen in Stadien grundsätzlich ihre Unterstützung zugesichert. „Kollektiv wirkende behördliche Maßnahmen, wie sie teilweise von Seiten der Innenpolitik gefordert werden, sind weder mit Blick auf eine Verbesserung der Stadionsicherheit zielführend noch für die vielen Millionen von Fußballfans vermittelbar, die von diesen Maßnahmen betroffen wären“, hieß es in einer Mitteilung am Freitag.
Gemeinsame Positionierung von DFB und DFL
DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatten in der vergangenen Woche an einer Sondersitzung der Kommission Fans und Fankulturen teilgenommen. Anlass waren die Diskussionen in der von der Innenministerkonferenz eingesetzten Bund-Länder-offenen-Arbeitsgruppe (BLoAG) „Fußball ohne Gewalt“. Die DFL und der DFB sprachen sich ausdrücklich gegen „Maßnahmen wie die Reduzierung beziehungsweise Streichung von Kartenkontingenten für Gästefans oder die Verpflichtung zur Personalisierung und damit verbundene Identifizierung beim Einlass“ aus. Das gemeinsame Ziel von DFB und DFL sei es, „im Sinne des Fußballs geeignete und zielführende Maßnahmen zu vereinbaren, die die Sicherheit rund um Fußballspiele optimieren und zugleich Einsatzstunden der Polizei reduzieren können“. Ungeeigneten, nicht erforderlichen und/oder nicht angemessenen Forderungen wolle man mit sachlichen Argumenten entgegentreten.
Politik und Polizei hatten zuletzt regelmäßig Inkonsequenz bei Stadionverboten kritisiert. Fans befürchten eine Personalisierung von Eintrittskarten, Stadionverbote auf Verdacht und die Einführung KI-gestützter Gesichtserkennung. Die organisierten Fußballfans wollen ihrem Protest gegen schärfere Sicherheitsmaßnahmen in Stadien mit einem Stimmungsboykott Nachdruck verleihen. „Letztes Wochenende noch mit wehenden Fahnen und Gesängen in der Leipziger Innenstadt, heute ohne Material und ohne Support in den Kurven. Wir werden die ersten 12 Spielminuten schweigend verbringen!“, teilten die „Fanszenen Deutschland“ am Freitag mit. Den Aufruf verbreiteten am Freitag unter anderem das Bündnis Südtribüne Dortmund und die Südkurve München. In Leipzig hatten am vergangenen Sonntag mehrere Tausend Menschen unter dem Motto „Der Fußball ist sicher! Schluss mit Populismus – Ja zur Fankultur!“ gegen das von Fanseite befürchtete Vorhaben der Innenministerkonferenz (IMK) demonstriert. Die Innenminister der Länder tagen vom 3. bis 5. Dezember in Bremen.



