Zwei Jahre nach dem WM-Titel: So läuft es für die U17-Helden
Zwei Jahre nach dem WM-Titel haben einige der U17-Helden den Sprung in den Profifußball geschafft, bei anderen hingegen stockt die Karriere.

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Die deutsche U17 startet bei der WM in Katar in die K.o.-Runde. Am Samstag (15.45 Uhr/Sky Sport News) trifft die Mannschaft von Trainer Marc Meister im Sechzehntelfinale auf Burkina Faso. 2023 hatte die DFB-Auswahl in Indonesien erstmals in diesem Jahrgang den Titel geholt. Zwei Jahre später haben einige der WM-Helden den Sprung in den Profifußball geschafft, bei anderen hingegen stockt die Karriere. Ein Überblick:
Karriereverläufe der U17-WM-Helden
Paris Brunner (19/AS Monaco) führte die U17-Auswahl 2023 als bester Spieler und Torschütze zum EM- und WM-Titel. Doch der Durchbruch bei Borussia Dortmund gelang nicht, zwischenzeitlich wurde er wegen disziplinarischer Vergehen sogar suspendiert. Im Sommer 2024 wechselte der Stürmer zur AS Monaco und wurde sofort an Cercle Brügge weiterverliehen. Dort hatte er unter dem heutigen Schalke-Coach Miron Muslic einen schweren Start, rettete den Belgiern mit zwei Treffern in der Relegation letztlich aber den Erstliga-Verbleib. Im Sommer kehrte Brunner nach Monaco zurück, kommt beim Champions-League-Teilnehmer bislang aber erst auf drei Kurzeinsätze.
Deutlich steiler verlief die Karriere zuletzt bei Assan Ouédraogo (19/RB Leipzig). Mit einem Jahr Anlaufzeit nach seinem Wechsel von Schalke nach Leipzig hat sich der 19-Jährige als Stammspieler bei Bayern-Verfolger RB Leipzig etabliert. Im Oktober wurde er erstmals in die U21-Nationalmannschaft berufen, im November rückte der defensive Mittelfeldspieler aufgrund der Verletzung von Nadiem Amiri gar in den A-Kader nach. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Ouédraogo als Kandidaten für die WM im Sommer 2026 fest auf dem Zettel. Konstantin Heide (19/Hertha BSC) hielt im Halbfinale gegen Argentinien (4:2 i.E.) und im Finale gegen Frankreich (4:3 i.E.) insgesamt vier Elfmeter und wurde damit zu einem der Gesichter des WM-Titels. Nach neun Jahren beim Drittligisten SpVgg Unterhaching ging es für den Torhüter in diesem Sommer zu Hertha BSC, wo der 19-Jährige bislang ausschließlich in der Regionalliga Nordost für die Zweitvertretung zum Einsatz kommt.
Längst in der Bundesliga etabliert hat sich Finn Jeltsch (19/VfB Stuttgart). Im Februar wechselte der Innenverteidiger für fast zehn Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg zum VfB Stuttgart, holte mit dem VfB den DFB-Pokal und stieg in dieser Saison zum Stammspieler auf. Im Oktober gewann Jeltsch die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Spieler des Jahrgangs 2006 – noch vor dem Kölner Überflieger Said El Mala. Im September führte der 19-Jährige die U21 als Kapitän auf den Platz. Kurz vor der WM 2023 wechselte Noah Darvich (19/VfB Stuttgart), der damalige U17-Kapitän, für 2,5 Millionen Euro vom SC Freiburg zur U19 des FC Barcelona. Mit einem langfristigen Vertrag bis 2028 sollte perspektivisch der Sprung ins Starensemble von Trainer Hansi Flick gelingen. Doch Darvich kam über die Rolle des Trainingsgastes nicht hinaus, ohne Profispiel ging es im Sommer zurück nach Deutschland. Beim VfB Stuttgart wird der zentrale Mittelfeldspieler mit irakischen Wurzeln seitdem in der zweiten Mannschaft in der 3. Liga eingesetzt, erst einmal stand Darvich im Profikader.
Der Durchbruch bei der TSG Hoffenheim gelang Max Moerstedt (19/TSG Hoffenheim) im Oktober 2024, als er die TSG im Europa-League-Spiel gegen den FC Midtjylland mit seinem ersten Profitor per Seitfallzieher zum 2:1-Sieg schoss. Zuvor hatte der Stürmer 2024 die Hoffenheimer U19 zum Double geführt, 2025 gelang mit der zweiten Mannschaft der Aufstieg in die 3. Liga. Zu Beginn dieser Saison steuerte Moerstedt zwei Tore zum 4:0-Pokalsieg bei Hansa Rostock bei, über mehr als die Jokerrolle kommt er bei den Profis aber bislang nicht hinaus. Christian Wück (52/Bundestrainer Frauen) wurde im August 2024 beim DFB zum Bundestrainer der Frauen befördert, nachdem er das Amt nach den Olympischen Spielen in Paris von Interimstrainer Horst Hrubesch übernommen hatte. Bei der EM 2025 war im Halbfinale gegen Weltmeister Spanien Endstation.



