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Tore für die Ewigkeit - gemalt

Wer Fußball gespielt hat, weiß: Sein schönstes Tor vergisst man nie. Weltklasse-Spieler haben ihren Treffer für Javier Cáceres sogar gezeichnet

Zeichnung von Mario Götze

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ein Kollege muss schon Großartiges leisten, damit ich neidisch werde. Javier Cáceres hat das getan: Gestern kam sein neues Buch "Tore wie gemalt" in den Handel. Ich durfte mir das Werk eine Woche zuvor ansehen und wurde grün vor Neid. Der Autor der Süddeutschen Zeitung hat 2005 eine Idee entwickelt, die jetzt - fast zwei Jahrzehnte später - Niederschlag auf 317 Buchseiten findet.

Javier Cáceres hat alle Gesprächspartner, mit denen er seitdem Interviews führte, um eine spontane Zeichnung in seinem Notizbuch gebeten: Sie sollten skizzieren, wie sie ihr schönstes und/oder wichtigstes Tor erzielt haben. Daraus entstand eine Sammlung von 130 bekannten und berühmten Fußballern, die ihre Erinnerung an den persönlichsten Treffer für die Nachwelt dokumentiert haben.


Zum Podcast mit Javier Cáceres: Hier klicken!


Unter den Zeichnern: Weltfußballer wie Pelé, Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Michel Platini. Internationale und nationale Größen. Und alle haben sie einen Kommentar hinterlassen, warum gerade dieser Treffer, den sie gezeichnet haben, ein besonderer für sie war. Als ich das Buch in Händen hielt, sagte ich Javier Cáceres: "Das Buch ist wie geschaffen für die ganze Welt des Fußballs."

Das Buch wird in viele Sprachen übersetzt. Javier Cáceres ist gerade unterwegs, um die Werbetrommel zu rühren. Bei so einer tollen Idee helfen wir bei Fever Pit'ch doch gerne! Mit Erlaubnis des Insel-Verlags (Suhrkamp) dürfen wir drei Zeichnungen zeigen, die einen Eindruck geben, was dieses Buch "Tore wie gemalt" zeigt. Auch wenn es Werbung ist: Ich empfehle das Buch sehr gerne!

Einen ausgezeichneten Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk


Franz Beckenbauer

WM-Halbfinale 1966 (25.7.1966), Goodison Park (Liverpool), Deutschland – UdSSR 2:1
"Ich hatte bei der Weltmeisterschaft 1966 schon ein paar Tore geschossen. Zwei gegen die Schweiz, eines gegen Uruguay. Aber gegen die damalige UdSSR ist mir bei unserem 2:1-Sieg der Treffer zum 2:0 gelungen, an den ich besonders gern zurück-denke. Nicht nur, weil es ein schones Tor war - ein Fernschuss mit links -, sondern, weil es mich in vielerlei Hinsicht stolz machte. Wir zogen ins Finale von Wembley ein. Und ich traf gegen einen Mann, der damals schon eine lebende Legende war: Lew Jaschin!"

Mario Götze

WM-Finale 2014 (13.7.2014), Maracanã (Rio de Janeiro), Deutschland – Argentinien 1:0 n.V.

"Wie oft kommst du in so eine Situation? Dass du dich furs WM-Finale qualifizierst, es spielen darfst - und triffst? Ich habe es einmal geschafft, 2014 in Rio, und wenn ich im Rückblick an all das denke, sage ich: Nehm ich. Ich bin damals in der 89. Minute eingewechselt worden. Dass Joachim Löw mir da an der Seitenlinie ins Ohr flüsterte: ,Zeig der Welt, dass du besser bist als Messi!', das habe ich in dem Moment gar nicht richtig registriert. Wenn du am Spielfeldrand kurz vor der Einwechslung stehst, nimmst du grundsätzlich wenig wahr. Da bist du im Tunnel und gehst auf den Platz. Und dort ist Vieles nur noch Instinkt. Wie beim Tor.

Es fiel in der 113. Minute. Und es ging alles sehr schnell: Toni Kroos hat den Ball die Linie entlang zu Schürrle gespielt - und ich bin von einer Außenposition reingelaufen, ohne genau zu wissen, ob er reinflankt oder nicht. Schürrle hat es dann getan: mit links, als ich in die Box hineingelaufen war. Der Ball kam per-fekt: Ich habe ihn mit der Brust angenommen und dann mit links reingeschossen. Im ersten Moment freust du dich wie verrückt.

Aber es ist witzig, wie du auch sofort denkst: Moment! Das Spiel ist noch nicht vorbei. Es sind noch zehn Minuten zu spielen! Kurz vor Schluss war noch ein Freisto. für Argentinien, ich stand in der Mauer und dachte: Bitte, bitte, bloß nicht jetzt noch ein Tor. Erst als der Schlusspfiff fiel, hatte ich ein Gefühl der Erlösung. Das Tor an sich war nur ein Schritt dorthin."


Gerd Müller

WM-Finale 1974 (7.7.1974), Olympiastadion München, Deutschland – Niederlande 2:1
"Es gab schönere Tore. Aber mein wichtigstes war natürlich das 2:1 - das Tor, mit dem wir 1974 im Münchner Olympiastadion Weltmeister wurden. Da war ein Doppelpass von Jürgen Grabowski und Rainer Bonhof, und Bonhof ist dann steil gegangen und hat den Ball reingegeben. Ich hab ihn mir mit links vorgelegt, und die drei Holländer sind nach vorne gelaufen. Ja, und dann war er drin."

⚽️ Tore für die Ewigkeit

Heute zu Gast: Javier Cáceres (Süddeutsche Zeitung)

In diesem Fever Pit'ch Podcast sprechen Pit Gottschalk und Malte Asmus mit Javier Cáceres über sein Buch "Tore wie gemalt". Caceres erzählt, wie er auf die Idee zu dem Buch kam und wie er es geschafft hat, prominente Fußballer dazu zu bringen, ihre Tore für ihn zu zeichnen. Im Buch vertreten ist das Who is Who der Fußballwelt: Mario Götze, Rudi Völler, Alfredo di Stefano, Lothar Matthäus, Xabi Alonso, Pelé und viele mehr. Er schildert auch, wer sich geziert hat und nicht malen wollte. Und teilt mit unseren Moderatoren lustige und interessante Anekdoten von den malerischen Ausflügen von Franz Beckenbauer, Gerd Müller und anderen Legenden. Zum Podcast: Hier klicken!


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⚽️ Champions League heute im Fernsehen

21 Uhr, Amazon Prime: Borussia Dortmund - Atletico Madrid
21 Uhr, DAZN: FC Barcelona - Paris Saint-Germain


⚽️ BVB-Trainer knallhart

Reus auf dem Abstellgleis?

Zuletzt kauerte BVB-Legende Marco Reus wie ein Häufchen Elend auf der Ersatzbank. Trainer Edin Terzic sagt: "Das war hart für Marco, das weiß ich." Aber er hatte seine Gründe für die Degradierung. Der Borussen-Trainer erklärt vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Atlético Madrid seine Rotation in der Bundesliga und erwartet von jedem Spieler, dass er seine Entscheidung respektiert. Für den angestrebten Einzug ins Halbfinale - den ersten seit 2013 - käme es auf drei Dinge an, die man als Erfahrung aus Madrid mitgebracht habe, so Terzic. Zum Video: Hier klicken!


⚽️ Klick gemacht

Von Felix Neubauer

Lange ließ die Kampfansage aus München wahrlich nicht auf sich warten. Waren die Gratulationen an den völlig verdienten Meister Bayer Leverkusen erst einmal abgegeben, ließ die Führungsetage des FC Bayern umgehend und einstimmig verlauten: So nicht! Im nächsten Jahr greifen die Bayern wieder an.

Nun mag der Rekordmeister in der Vergangenheit oft genug bewiesen haben, dass er eine derartige Demütigung durch einen Konkurrenten nicht lange auf sich sitzen lässt. Was die Münchner 2012 nach ihrer bislang letzten titellosen Saison auf die Dortmunder Doppel-Meisterschaft folgen ließen, ist bekannt. 

Bayer Leverkusen: Der Schatten über der Alonso-Meisterschaft
Bayer Leverkusen ist hochverdient Meister geworden. Doch über dem Titel schwebt ein Schatten. Die Nachgehakt-Kolumne von Alfred Draxler.

Doch während die Bayern damals bereits ein in sich stimmiges Gebilde samt Trainer an der Säbener Straße versammelt hatten, scheint diesmal vieles anders zu sein. Oder, wie Robert Andrich es inmitten der Meister-Ekstase formulierte: "Jetzt ist Bayer-Leverkusen-Zeit."

Im Rheinland sind die Vorzeichen für die kommende Saison jedenfalls schon jetzt exzellent. Xabi Alonso bleibt, Florian Wirtz auch. Ja, vielleicht werden ein, zwei Spieler den Verein verlassen. Auseinanderbrechen wird diese Mannschaft mit dem Ausblick einer Saison in der Champions League mit Alonso an der Seitenlinie aber wohl kaum.

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Leverkusen beendet die Hegemonie des FC Bayern. Zumindest vorläufig. Doch ein Blick in die Historie verrät, dass Wachablösungen nur von kurzer Dauer sind. Meistens haben die Münchener bei der unmittelbaren Konkurrenz zugeschlagen. Der BVB ist ein warnendes Beispiel.

Bei den Bayern suchen sie derweil noch immer nach einem Trainer, der - sollte er dann mal da sein - auch den dringend benötigten Kaderumbruch mit verantworten soll. Solange herrscht an der Säbener Straße mit Blick auf die kommende Saison Unsicherheit.

Für große Investitionen ist wahrlich noch genug Zeit, doch damit alleine wird es sicher nicht getan sein. Für diese Erkenntnis reicht der Blick auf die aktuelle Spielzeit. Selbst bei einer Fabelsaison der Münchner wäre ihnen der Titel keinesfalls garantiert gewesen.

Simon Rolfes, der stille Macher im Hintergrund
Im Rampenlicht stehen bei Bayer Leverkusens erster Meisterschaft andere. Simon Rolfes hält sich lieber abseits des ganzen Rummels auf. Das erweist sich für die Werkself als besonders effizient.

Die Leverkusener Meisterschaft ist kein Produkt der Münchner Schwäche, sondern der eigenen Stärke. Wieso sollte sich an Letzterem in der nächsten Saison etwas ändern? 

Felix Neubauer ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)


⚽️ Was sonst noch so los ist

Heute zu Gast: Kerry Hau (Sky-Reporter)

Der Fever Pit'ch Podcast gratuliert Bayer 04 Leverkusen herzlich zum hochverdienten Gewinn der deutschen Meisterschaft. Malte Asmus begrüßt diesmal Sky-Reporter Kerry Hau - der hat schon im August an Bayer Leverkusen geglaubt und ist sich frei nach Uli Hoeneß ganz sicher: Für Leverkusen war es das noch nicht. Denn auch in der Europa League liegt Bayer natürlich gut im Rennen, steht im Pokalfinale und für die neue Saison ist das Team sowieso bestens aufgestellt. Im zweiten Teil des Podcasts geht der Blick voraus auf die Viertelfinal-Rückspiele in der Champions League. Und da stehen die Chancen aufs Halbfinale für Bayern München und Borussia Dortmund gar nicht so schlecht. Zum Podcast: Hier klicken!


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