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HSV: Tim Walter weg – und nun?
Der Hamburger SV hat die Reißleine gezogen: Trainer Tim Walter wurde freigestellt. Noch ist offen, wie's weitergeht - und wer Nachfolger wird
Inhaltsverzeichnis
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Gestern gab es zwei Trainer-Freistellungen im Profifußball. Die eine in der Bundesliga, die andere in der 2. Liga: Jan Siewert bei Mainz 05 und Tim Walter beim Hamburger SV. Und worüber reden die Leute im Land? Richtig!
Es wird Zeit, dass der HSV dorthin zurückkehrt, wo er hingehört.
Einen knappen Dienstag wünscht
Euer Pit Gottschalk
Der nächste HSV-Trainer muss passen, sonst…
Das Aus von Tim Walter und die Folgen
Aus und vorbei für Tim Walter – er ist nicht mehr Trainer des Hamburger SV. TV-Legende Marcel Reif ordnet das Walter-Aus beim HSV ein – und die aktuelle Situation des Klubs auf Tabellenplatz drei. Kann Steffen Baumgart ein möglicher Walter-Nachfolger sein? Zum Video: Hier klicken!
Von Christoph Stukenbrock
Eines muss man Tim Walter lassen. Er war so zäh wie lange keiner in Hamburg. 946 Tage hielt sich der eigenwillige Badener auf dem Trainer-Schleudersitz im Volkspark und schaffte damit eine so lange Amtszeit, wie sie den 26 Übungsleitern nach dem legendären Frank Pagelsdorf nicht gelang. Und selbst am Ende war es weniger die Ungeduld der Verantwortlichen, die Walter den Job kostete, als die offensichtliche Beratungsresistenz des 48-jährigen Sturkopfs.
Seit Sommer 2021 durfte Walter beim HSV wirken. Mit seinem unverwechselbaren Temperament galt er lange als Liebling der Fans, er ließ bis zuletzt spektakulären Offensiv-Fußball spielen und wurde sogar noch nach dem Scheitern in der Relegation im Sommer gegen seinen Ex-Klub Stuttgart vom Anhang gefeiert.
Walter schaffte es allerdings auch in dieser, seiner dritten Saison beim HSV nicht, die immer wieder viel zu anfällige Defensive in den Griff zu bekommen. Fehler in seinem Sturm-Und-Drang-Fußball wurden immer wieder durch viel zu viele Gegentore bestraft. Souveränität? Fehlanzeige.
Doch Walter wurde selbst dann nicht ausgetauscht, als nach der Hinrunde wieder nichts auf ein besseres Saisonende hindeutete. Womit zwangsläufig auch die Frage der Gesamt-Verantwortlichkeit beim einstigen Bundesliga-Dino, dem jahrzehntelangen fußballerischen Stolz Hamburgs, in den Fokus gerät.
Nachdem Hannes Wolf, Dieter Hecking und Daniel Thioune nicht gezündet hatten, sollte es Tim Walter richten. Er war die Lösung von Jonas Boldt. Jenem Mann also, der seit 2019 als Sportvorstand die leistungssportlichen Geschicke beim HSV verantwortet.
Vier Mal versuchte sich der Klub seither vergeblich an der Bundesliga-Rückkehr. Ein fünftes Scheitern wird auch der smarte Boldt dem mächtigen HSV-Aufsichtsrat kaum vermitteln können.
Ob Steffen Baumgart, die Wunschlösung vieler Fans, Merlin Polzin, die interne Interimsvariante, oder Mister X: Boldts nächster Schuss muss sitzen. 13 Spiele bleiben dem Neuen, um die einst Unabsteigbaren wieder nach oben zu hieven. Gelingt der Aufstieg auch in dieser Saison nicht, dürfte es im Sommer in Hamburg nicht bloß um die Zukunft des Trainers gehen.
Christoph Stukenbrock ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
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