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Noch zehn Jahre Harry Kane!

Kein Rekord ist ihm heilig, jetzt hat er Uns Uwe einkassiert. Alle lieben den Engländer, dabei spielt er für Bayern. Ein Glück, dass er erst 30 ist

Foto: Imago / Sven Simon

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Er eilt von Rekord zu Rekord. Die Fotoagentur Imago spuckt für die Suchkombi "Harry Kane jubelt" 15.276 Ergebnisse aus (zum Vergleich: 40 bei "HSV steigt auf"). Nur für diesen Mann lohnt es sich schon, am Samstag Bundesliga einzuschalten.

Zu Liga-Legende Uwe Seeler, der 1963/64 in seiner Bundesliga-Premierensaison 30 Tore schoss, hat der Bayern-Torjäger bereits Mitte März aufgeschlossen. Und auch die Bestmarke von Robert Lewandowski (41 Saisontore) wackelt nach den drei Treffern des 30-Jährigen beim 8:1 gegen Mainz.

Jeder mag den Mann, das muss man als Lederhose erst mal hinbekommen. "Harry Kane ist ein unfassbarer Spieler, auch in seinem Auftreten", sagte Freiburg-Trainer Christian Streich kürzlich: "Es gibt nicht mehr so viel Gentlemen in England. Aber wenn es einen gibt, dann ist es Harry Kane." Dem wäre nichts hinzuzufügen, wenn dadurch diese Kolumne nicht so kurz geriete.

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Wie Kane zum Beispiel am Samstag mit einer historischen Ganzkörperverrenkung dem Ball auswich, damit Leon Goretzka seine Torgutschrift bekommen konnte: Da wurde einem richtig warm ums Herz. Ein anderer Stürmer hätte versucht, den Ball schnell selbst einzulochen und dann ganz unschuldig getan, Abseits hin oder her.

Seit seiner Verpflichtung für 100 Millionen Euro hat er in 34 Pflichtspielen 36 Tore geschossen. Nicht mehr lange, und in Dortmund und Gelsenkirchen enstehen erste Harry-Kane-Fanclubs.

Wenn man sich mit seiner Vita beschäftigt, erklärt das nichts, es wirkt alles nur noch verrückter. Niemand hat nämlich dem jungen Kane etwas zugetraut: Er ist zu langsam, einfüßig, hat keinen Kopfball, hieß es bei seinen ersten Stationen. Bisschen pummelig, kam noch dazu. Egal, wo er in seiner Jugend spielte, alle zuckten nur mit den Schultern: Was sollen wir mit dem?

Eine Zeitlang war er sogar Torwart.

Kane jagt Lewandowski-Rekord - «Traue Harry alles zu» - WELT
Beim höchsten Bayern-Sieg seit Oktober demonstriert Harry Kane erneut seine Extra-Klasse. Er jagt den Lewandowski-Rekord. Eine andere Bestmarke hat er schon.

Harry Kane sollte Vorbild für alle sein, die schnell aufgeben.

Dass der Engländer womöglich trotzdem eine weitere Saison titellos bleibt, tut mir richtig weh, wird sich aber wohl nicht ändern lassen. Kane lässt sich von so Kleinkram nicht unterkriegen, siehe oben. Ich tippe auf Erlösung im Mai 2025.

Am Wochenende wurde mir übrigens bewusst, dass der Top-Stürmer Olivier Giroud schon 37 ist und regelmäßig in der Serie A trifft. Zlatan Ibrahimovic schoss sein letztes Ligator für Milan mit 41.

Ist das nicht schön? Es bedeutet: Noch zehn Jahre Harry Kane! 

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