Aktuelle Videos
Nach Zwangsabstieg von Lyon: Fanwut gegen Eigentümer

Foto © AFP/SID/JUAN MABROMATA
Inhaltsverzeichnis
Nach dem Zwangsabstieg von Olympique Lyon gehen die Fans des früheren Serienmeisters gegen Eigentümer John Textor auf die Barrikaden. Mit „Textor raus“-Plakaten, die die Ultra-Gruppierung „Les Bad Gones“ in der ganzen Stadt platzierte, machten die Anhänger ihrer Wut Luft. An einer Brücke über einer zentralen Straße in Lyon hing zudem laut AFP ein Banner: „Textor: Der Krieg ist erklärt“.
Proteste der Fans und Reaktionen des Klubs
Der Amerikaner Textor werde „niemals einer von uns sein“, schrieb „Les Bad Gones“, der größte Fanklub von „OL“. Er sei vielmehr ein „Botafogo-Anhänger“. Den brasilianischen Klub besitzt Textor auch über seine Holding. Am Dienstagabend hatte die Nationale Kontroll- und Verwaltungsdirektion (DNCG) Lyon wegen Verstößen gegen die Finanzauflagen in die Ligue 2 zurückgestuft. Lyon kündigte umgehend an, Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen. Der Klub hatte bei einer Anhörung vergeblich versucht, die französische Finanzaufsichtsbehörde davon zu überzeugen, die im November verhängten Maßnahmen gegen den siebenmaligen Meister aufzuheben.
Eigentümer Textor hatte sich zuvor noch zuversichtlich gezeigt, nachdem er sieben Monate lang versucht hatte, die Bilanz des Vereins wieder ins Gleichgewicht zu bringen. „Alles ist finanziell solide“, versicherte der Vorsitzende der Eagle Football Holding. Nach einer Finanzspritze in Höhe von 83 Millionen Euro hatte es erst im Januar eine Einigung mit den Gläubigern des Klubs gegeben. Auch hatte Lyon über einen freiwilligen Abfindungsplan für rund 100 Mitarbeiter und den Abgang hochkarätiger Spieler wie Klub-Ikone Alexandre Lacazette die Gehälter reduziert. Transfers wie jener von Rayan Cherki zu Manchester City halfen, die Finanzen zu stabilisieren. Sollte die Entscheidung bestätigt werden, könnte Stade Reims den Platz von Lyon in der Ligue 1 erhalten. Der Klub hatte in den Play-offs gegen den FC Metz den Kürzeren gezogen (1:1/1:3 n.V.).
Foto © AFP/SID/JUAN MABROMATA