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Manuel Neuer: Bayern muss die Torhüterfrage schnellstens klären

Der Platzverweis beim Pokal-Aus gegen Leverkusen zeigt: Der Weltklasse-Torwart ist in die Jahre kommen. Die Nachfolge aber bleibt ungewiss

|5. Dezember 2024|
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IMAGO/Jan Huebner

Wie unersetzbar ist ein Weltklasse-Torwart noch, wenn ihm in entscheidenden Spielsituationen ein, zwei Millisekunden fehlen? Bei Manuel Neuer wurde die Frage immer sehr resolut beantwortet: Niemand kann ihn bei Bayern München ersetzen. Aber stimmt diese Behauptung noch?

Sein Platzverweis beim Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen erneuert die Neuer-Debatte im deutschen Fußball. Manuel Neuer ist jetzt 38 Jahre alt, was zwangsläufig dazu führt, dass Geschwindigkeit und Reaktionsschnelligkeit nachlassen.

Ein Torhüter seiner Qualität macht den Alterungsprozess in den meistens Fällen mit Gespür und Antizipation wett, das heißt: Er wittert und bekämpft die Gefahr, bevor die Lage im und am Strafraum brenzlig wird. Das gelingt oft – aber halt nicht immer.

Weil er beim Herauslaufen zu spät an den Ball kam, haute er den Leverkusener Jeremie Frimpong mit einer solchen Wucht aus den Socken, dass Schiedsrichter Osmers keine Wahl hatte. Er musste Neuer vom Platz stellen. Der Anfang vom Ende im Achtelfinale.

Unübersehbar: Neuer ist in die Jahre gekommen

Hier konnte alle Welt sehen, was seit Monaten bei Neuer zu beobachten ist: Sein altes Raumgefühl ist weg. Er wollte den Ball und bekam ihn nicht. Die Kollision war dann unvermeidbar. Liegt es am Alter? Oder war alles nur ein blöder Zufall?

Man wird darauf keine befriedigende Antwort bekommen. Von den Bayern nicht, weil sie keine Torwartdiskussion wollen. Und von uns Journalisten nicht, weil wir auch nur von dem schreiben können, was wir im Stadion und manchmal beim Training beobachten.

Was wir wissen, ist aber: Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn die Bayern am Saisonende den auslaufenden Vertrag eines dann 39-Jährigen nicht verlängerten und Platz für die neue Generation im Tor schafften.

Neuer hat elf Deutsche Meisterschaften gewonnen, zweimal die Champions League, eine Weltmeisterschaft mit der Nationalmannschaft und zwei mit dem Klub: Irgendwann muss ja Schluss sein. Es kommt auf das Wie an.

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Bei der Nationalmannschaft lief der Abschied perfekt: Er bei Bundestrainer Julian Nagelsmann einen schönen EM-Sommer absolviert und dann mit einem großen „Danke!“ Servus gesagt. Die Leute behalten ihn als Weltmeister in Erinnerung.

Wäre es anders gelaufen, hätte man ihn auch mit den zwei WM-Blamagen 2018 und 2022 in Verbindung bringen können. So aber dürfen alle Beteiligten zufrieden sein. Jede Erinnerung an den WM-Sieg 2014 macht ihn größer und größer.

Und bei Bayern? Noch ist nichts von einem Szenario bekannt, wie’s mit Manuel Neuer über das Saisonende hinaus weitergeht. Sein potenzieller Nachfolger Alex Nübel steht noch etwas länger beim VfB Stuttgart (bis 2026) unter Vertrag. Zumindest formal.

Vom Retter zum Risiko: Die Bayern sollten die Personalie im Tor schnellstmöglich klären. Die wiederholte Schwäche gegen eine Top-Mannschaft zwingt zu ganz anderen Überlegungen. Eine unnötige Baustelle auf der Torhüterposition kann man sich nicht leisten und würde nur ablenken.