Letzter Frankfurt-Gipfel: Von wegen „Bye, bye, Bayern“!
1994 kam es zum bislang letzten Liga-Hit zwischen den Münchnern und der Eintracht - mit bitterbösem Ausgang für die Hessen.
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München – Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern als Duell Erster gegen Zweiter – das ist in der Bundesliga eine Seltenheit. Mehr als 30 Jahre ist es her, dass die Hessen und der Rekordmeister in dieser Konstellation aufeinandertrafen. Die Münchner, im April 1994 wie vor dem Duell am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) an der Tabellenspitze, gewannen zu Hause 2:1 und stürmten später zum Titel – bei der Eintracht dagegen brach Chaos aus.
Mittendrin: Trainer Klaus Toppmöller, Vater des aktuellen Frankfurt-Coaches Dino Toppmöller. Unter dem Senior spielte die Eintracht mit Stars wie Anthony Yeboah, Jay-Jay Okocha und Uwe Bein Zauberfußball, blieb in den ersten elf Spielen ungeschlagen und träumte von der Meisterschaft. Toppmöller verspottete den Rivalen mit seinem legendären „Bye, bye, Bayern“-Spruch.
Doch dann verletzten sich wichtige Spieler, in der Mannschaft begann es zu rumoren, vor dem Gipfel verlor Frankfurt beim abgeschlagenen Schlusslicht VfB Leipzig und gegen Duisburg. Kapitän Uli Stein legte sein Amt nieder, forderte ein „Ausmisten“ – und Toppmöller warf Manni Binz sowie Jan Furtok aus der Mannschaft. Die FAZ schrieb vom Frankfurter „Streitmeister“.
Dennoch hätte die Eintracht am 9. April mit einem Sieg am 30. Spieltag wieder bis auf zwei Punkte an den Spitzenreiter heranrücken können. Doch nach Toren von Mehmet Scholl und Yeboah entschied ein strittiger Elfmeter den Gipfel zugunsten der Mannschaft von Franz Beckenbauer.
„Ich habe nichts berührt“, beteuerte der vermeintliche Übeltäter Slobodan Komljenovic, „weder den Ball noch Schupp. Vielleicht hat ihn ein Windstoß umgeworfen.“ Lothar Matthäus war’s egal, er verwandelte zum Sieg, den die Bayern nach Gelb-Rot gegen Thomas Helmer auch in Unterzahl verteidigten.
Tags darauf trennte sich Frankfurt von Toppmöller und Stein, der kicker schrieb vom „Erdbeben am Riederwald“, wo aufgebrachte Fans Morddrohungen gegen den Präsidenten Matthias Ohms und dessen Vize Bernd Hölzenbein an die Außenwände der Geschäftsstelle gemalt hatten. Nach vielen weiteren Irrungen hieß es drei Jahre später „Bye, bye, Frankfurt“: Die Eintracht stieg erstmals aus der Bundesliga ab.
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