Kompany: „Warum sollte man nicht alles gewinnen wollen?“

Der neue Bayern-Trainer sieht die hohen Erwartungen beim Rekordmeister unaufgeregt und nimmt seine Stars in die Pflicht.

|2. August 2024|
Kompany stellt Rückkehr von Sane in Aussicht
Kompany stellt Rückkehr von Sane in Aussicht

Foto  ©  AFP/SID/MICHAELA STACHE

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München – Bayern Münchens neuer Trainer Vincent Kompany sieht die hohe Erwartungshaltung beim deutschen Rekordmeister nach einer verkorksten Saison gelassen. „Warum sollte man sein Mindset verändern? Da gibt es ein Match zwischen Bayern und mir. Es gibt von Vereinsseite keine größeren Erwartungen als die, die auch ich habe“, sagte Kompany auf der Südkorea-Reise der Bayern.

Warum, fügte er an, „sollte man nicht alles gewinnen wollen? Ich musste schon als Sechsjähriger bei Anderlecht alles gewinnen und der Beste sein.“ Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte zuletzt nach einem Jahr ohne Trophäe von einem „Generalangriff“ der Bayern auf alle Titel gesprochen.

Um die Ziele zu erreichen, nahm Kompany seine Stars vor dem ersten Härtetest am Samstag (13.00 Uhr/DAZN, RTL und Sky) gegen Tottenham Hotspur in die Pflicht. Die letzte Saison sei „passiert“, betonte der 38 Jahre alte Belgier, „aber ich erwarte von jedem eine Reaktion. Die Reaktion will ich im Training und auf dem Feld sehen, definitiv beim ersten Spiel im Pokal.“

Erfolg sei „eine Mischung aus vielen Komponenten“, so Kompany weiter: „Wenn man auf die letzten Jahre mt den elf Titeln zurückschaut: Die besten Spiele gab es nicht, weil vielleicht die Defensive funktioniert hat, sondern weil es als Team funktioniert hat.“

Schon gegen die Spurs wolle er „sehen, dass die Mentalität da ist. Man kann nicht 100 Prozent fit sein, aber 100 Prozent da sein.“ Ansonsten gehe es darum, „alle Spieler von der Fitness her auf 100 Prozent zu bringen“. Kompany kündigte deshalb an, dass auch die deutschen Nationalspieler und Millionen-Zugang Joao Palhinha, die erst am Mittwoch die erste Einheit auf dem Platz absolviert hatten, Spielzeit erhalten werden.

Dass es mit Vereinsikonen wie Kapitän Manuel Neuer oder Thomas Müller zu Problemen in der Zusammenarbeit kommen könnte, glaubt Kompany indes nicht. „Ich habe sehr klare Ideen davon, was ich schaffen möchte. Für Spieler wie Manuel und Thomas ist es auch aufregend. Es ist viel einfacher, mit solchen Spielern zu arbeiten“, betonte der junge Bayern-Coach: „Sie sind deshalb zu Legenden geworden, weil sie immer besser werden wollen.“