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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Eine erfreuliche Nachricht für alle Leser: Seit gestern hat Fever Pit'ch einen weiteren Partner - den Sport-Informationsdienst (SID) in Köln.

"Der SID freut sich, Fever Pit'ch als Kooperationspartner unterstützen zu können", so Ralph Durry, Fußballchef und Mitglied der SID-Redaktionsleitung. "Der Newsletter von Pit Gottschalk bietet eine Vielfalt von Hintergrund-Informationen zum aktuellen Fußballgeschehen. Der SID als größte deutschsprachige Sportnachrichten-Agentur möchte mit der Kompetenz seiner Redaktion, der Art der Berichterstattung und seinem Netzwerk für einen zusätzlichen journalistischen Farbtupfer bei Fever Pit'ch sorgen." Ich sage mal so: Ich freue mich!

Einen gedeihlichen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Ist Fußball rassistisch?

„Fußball ist der Inbegriff des Rassismus“

Der Rapper Samy Deluxe sagt, dass Fußballkultur den Nährboden für Rassismus bereite. Die Gesellschaft selbst vermittle, dass es für einen Fan normal sei, einen Verein über den anderen zu stellen. „Mit derselben Logik könnte man auch meinen, dass die eigene Rasse überlegen ist“, sagte er. Dafür erntet Samy Deluxe in den sozialen Netzwerken teils heftige Kritik.

Als ihm einmal im Stadion geballter Rassismus in Form einer Banane entgegenflog, kannte Dani Alves nur eine angemessene Reaktion. Der Brasilianer hob die Banane vom Rasen auf, schälte sie und biss ein Stück ab.

„Ich weiß nicht, wer die Banane geworfen hat, aber ich möchte ihm danken", sagte FC Barcelonas Nationalspieler hinterher. "Er schenkte mir Energie für zwei weitere Ecken, die zu einem Tor führten.“

Die englische Legende Gary Lineker bekam sich 2014 nicht mehr ein vor Bewunderung. "Großartige Reaktion von Alves. Behandelt die rassistischen Dummköpfe mit Missachtung", twitterte er nach dem Villarreal-Spiel (3:2).

Wikipedia nennt unter dem Sammelbegriff "Rassismus im Fußball" eine Reihe von solchen Beispielen, die einen fassungslos machen. Nicht jeder kann mit einer Anfeindung so cool umgehen wie Dani Alves damals.

Der Rapper Samy Deluxe trieb die Debatte in der Neuen Osnabrücker Zeitung jetzt auf die Spitze. Sein Vorwurf: Er hält die Fußballkultur an sich für den "Inbegriff des Rassismus" und "Nährboden für Rassismus".

Rassismus im Fußball – erklärt bei Wikipedia

Rassismus ist in Stadien ein Problem und äußert sich nicht nur durch Gesänge und Bananenwürfe seitens der Fans.

Samy Deluxe sagte in dem Interview: „Wenn nach einem Spiel irgendwelche Prügeleien ausbrechen, wird nie der Fußball verantwortlich gemacht. Wegen solcher Vorfälle wurde noch nie ein Verein verboten.“

Anders bei Konzerten: „Aber wenn zum Beispiel bei zwei oder drei Rap-Konzerten in Hamburg Leute abgestochen werden, würde es dort nie wieder solche Konzerte geben."

Er stellte deswegen die Behauptung auf: "Fußball hat einfach einen krassen Freifahrtschein.“ Sofort rollte eine Welle von Widerspruch über ihn hinweg. Am Ende bleibt die Frage: Ist Fußball rassistisch oder nicht?

Tatsache ist: Natürlich gibt es auf Stadiontribünen Menschen, bei denen der Support der eigenen Mannschaft schnell in Abscheu für den Gegner umschlägt. Man kann es fast jedes Wochenende erleben.

Und Tatsache ist auch: Der Hass trifft allzu oft Spieler, die eine dunkle Hautfarbe haben und deswegen Sprüche und Affengeräusche von den Rängen und manchmal auf dem Rasen ertragen müssen.

Pep Guardiola: Rassismus ist überall

Pep Guardiola sieht Rassismus nicht nur als fußballspezifisches Problem. „Es ist überall“, sagte der Trainer.

Kurz vor Weihnachten wurde die Premier League vom Fall Raheem Sterling (Manchester City) erschüttert. Im Chelsea-Spiel beleidigten ihn Fans so vehement, mutmaßlich rassistisch, dass die Polizei ermittelte.

Der Fall schlug noch höhere Wellen, als Sterling die Presse beschuldigte, mit Schlagzeilen den Rassismus anzuheizen. Wo beginnt Rivalität, wo endet Emotion? Nicht erst Samy Deluxe hat da eine brisante Debatte losgetreten.

Unbestritten ist, dass Fußball in Verbindung mit Alkohol Hemmungen senkt. Borussia Dortmund hat zugegeben, ein Problem mit Rechtsradikalen auf der Südtribüne zu haben. Aber das bedeutet nicht: im ganzen Stadion.

"1,9 Prozent NPD-Wähler hat Dortmund. Wenn der Fußball Spiegelbild der Gesellschaft ist, dann sind unter 80645 Zuschauern statistisch 1532 NPD-Wähler", rechnete Geschäftsführer Watzke schon 2013 vor.

Die BVB-Fanabteilung setzte mit ihrer Kampagne "Kein Bier für Rassisten" ein glasklares Signal. Andere Vereine wie Eintracht Frankfurt und Werder Bremen akzeptieren keine AfD-Aktivisten im Vereinsleben.

Unwürdige Kampagnen in England

Fußballprofi Raheem Sterling hat eine Rassismus-Debatte in England ausgelöst – doch Veränderungen erscheinen fraglich.

Vermutlich muss man hinnehmen, dass der Fußball als Bühne für welche Ressentiments auch immer missbraucht wird. An Aufklärung und Aktionen mangelt es nicht. Mehr kann man natürlich immer tun.

Aber zurück zur These des Rappers Samy Deluxe: Ist die Fußballkultur durch das roh formulierte Überlegenheitsgefühl der einen gegenüber der anderen Seite grundsätzlich rassistisch?

Schaut man bei Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fangruppen genauer hin, geht es oft eher um Ab- als um Ausgrenzungen. Ohne Zweifel sorgt Alkohol dafür, dass die Wortwahl in die unterste Schublade gehört.

Doch ist das schon Rassismus? Die Zugehörigkeit von Vereinsfarben reicht als Kriterium so wenig wie die Lautstärke bösartiger Parolen, wie Samy Deluxe glauben machen will.

Die Herabsetzung aufgrund biologischer Merkmale sind gottseidank eine Ausnahme, zumindest in der Bundesliga. Die jahrelange Kampagnen der Verbände wirken. Die Mehrheit der Fans ließe das nicht durchgehen.

Ein Beispiel, wie es zwischen BVB- und Schalke-Fans beim Derby zugeht.

Heute im Fernsehen

20.45 Uhr, DAZN: FA Cup, Blackburn - Newcastle

In drei Tagen startet die Rückrunde

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