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Es geht um Milliarden: Klage gegen FIFA und DFB

Eine niederländische Stiftung will wegen rechtswidriger Transferregeln Schadenersatz für 100.000 Spielerinnen und Spieler erstreiten.
|5. August 2025|
Es geht um Milliarden: Klage gegen FIFA und DFB
Es geht um Milliarden: Klage gegen FIFA und DFB

Foto  ©  IMAGO/Thorsten Wagner/SID/IMAGO/Thorsten Wagner

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Auf den Fußball-Weltverband FIFA und weitere nationale Verbände wie den Deutschen Fußball-Bund (DFB) rollt eine Klagewelle gewaltigen Ausmaßes zu. Die niederländische Stiftung „Justice für Players“ (JfP/Gerechtigkeit für Spieler) will Schadenersatz in Milliardenhöhe für Spielerinnen und Spieler erstreiten, die seit 2002 für Klubs in der EU gespielt haben – oder bis zum Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU im Januar 2020 bei Klubs auf der Insel und in Nordirland.

Hintergrund der Klage und rechtliche Grundlagen

Die Klage ist das Ergebnis eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). Im Oktober hatten die Richter zugunsten des früheren Profis Lassana Diarra entschieden: Der ehemalige Mittelfeldspieler des FC Chelsea und des FC Arsenal hatte geltend gemacht, dass einige der Transferregeln der FIFA seine Bewegungsfreiheit einschränkten und gegen das Wettbewerbsrecht der EU verstießen. Wie JfP mitteilte, sei am Montag eine Sammelklage eingereicht worden: gegen die FIFA sowie die Nationalverbände in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Dänemark. Weitere Verbände könnten folgen. Die JfP wird in diesem Fall von Diarras belgischem Anwalt Jean-Louis Dupont beraten – er erstritt 1995 auch das Bosman-Urteil.

Nach Angaben von JfP sind durch die „rechtswidrigen“ FIFA-Regeln etwa 100.000 Fußballerinnen und Fußballer betroffen. Sie hätten „im Laufe ihrer Karriere etwa acht Prozent weniger verdient, als sie ohne die rechtswidrigen Beschränkungen der FIFA-Regeln verdient hätten“. Der Schaden belaufe sich nach „vorläufigen Analysen“ auf mehrere Milliarden Euro.