Eintracht Frankfurt gewinnt im Pokal-Halbfinale mit 3:2 in Stuttgart - und will eine verkorkste Saison ins Gute drehen.
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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Voriges Jahr spielte Eintracht Frankfurt eine mittelmäßige Bundesliga-Saison mit zehn Siegen und zwölf Niederlagen. Auch dieses Jahr läuft's nicht rund bei SGE: nur Platz 9 mit aktuell elf Siegen und neun Niederlagen.
Trotzdem rettet Eintracht Frankfurt das Spieljahr beide Male mit einem Kraftakt: 2021/22 mit dem Gewinn der Europa League, 2022/23 mindestens mit dem Einzug ins DFB-Pokalfinale in Berlin (am 3. Juni gegen RB Leipzig).
Kraftakt - das Wort meint: in K.o.-Spielen, wenn jeder Fehler das Aus bedeuten kann, die Nerven behalten, Rückschläge wegstecken und auf den Punkt genau Höchstleistung abliefern. Und das, obwohl die Liga-Saison mies läuft.
Genau das tat Frankfurt gestern Abend beim VfB Stuttgart: den Rückstand weggesteckt, nach der Halbzeitpause drei Tore erzielt, den Vorsprung nach dem Anschlusstreffer ins Ziel gerettet. So macht man das.
Lionel Messi hat Geld, viel Geld. Aber offensichtlich noch nicht genug. 117 Millionen Euro kassierte der Weltmeister nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Forbes zuletzt - in zwölf Monaten. Ein beträchtlicher Teil dieser (Un)summe kam direkt aus Saudi-Arabien. Einnahmen, auf die der Superstar ganz offensichtlich nicht verzichten will. Wen interessiert da schon ein schnödes Training im Endspurt um den Titel?
Messi flog sehenden Auges nach Saudi-Arabien, eine Strafe dürfte der Argentinier bewusst in Kauf genommen habe. Ein paar Tage lang wird er nun von Paris St. Germain kein Gehalt beziehen. Er wird es verschmerzen können.
Klar: Auch einem ständig unter Beobachtung stehenden Weltstar mit enormen Verdiensten - pardon: Erfolgen - seien schöne Stunden mit Frau und Kindern gegönnt. Dass Messi, der "Botschafter für den Tourismus in Saudi-Arabien", dabei aber fleißig für Werbefotos posierte, macht aus dem mit viel Wohlwollen als "Kurzurlaub" verbuchten Trip eben doch eine Geschäftsreise. Und aus Messi einen Geschäftsmann.
Das ist, zugegeben, weder eine Neuigkeit noch eine Überraschung. Schon der Wechsel vom in finanziellen Schwierigkeiten steckenden FC Barcelona nach Paris machte auch dem letzten Fußball-Romantiker klar, dass Messi im Zweifel lieber auf einen Heldenstatus als auf Geld verzichtet. Es ist vermaledeit: Wer eine Million hat, will noch eine, wer 50 hat, will nochmal 50.
Ach so: Mit dem erwähnten Jahressalär von 117 Millionen Euro ist Messi weltweit nur die Nummer zwei der bestbezahlten Sportler. Knapp vor ihm liegt ein gewisser Cristiano Ronaldo mit 123 Millionen, und der spielt bekanntlich in Saudi-Arabien. Nur Schelme würden jetzt Böses denken.
Erik Roos ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
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