Causa Boateng: Bayern-Fans setzen nächstes Zeichen

Vor dem Duell gegen den belgischen Pokalsieger Club Brügge werden in der Südkurve Banner entrollt.

|22. Oktober 2025|
Causa Boateng: Bayern-Fans setzen nächstes Zeichen
Causa Boateng: Bayern-Fans setzen nächstes Zeichen

Foto © AFP/SID/ALEXANDRA BEIER

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Große Teile der Südkurve des FC Bayern haben in der Causa Jerome Boateng zum wiederholten Male ein Zeichen gesetzt. Vor dem Anstoß des Duells in der Champions League gegen Club Brügge enthüllten die Fans ein Banner mit dem Schriftzug „Gegen Machtmissbrauch und physische & psychische Gewalt in Beziehungen“. Streitpunkt ist die angestrebte Hospitanz des werdenden Trainers Boateng beim deutschen Rekordmeister.

Proteste und Reaktionen der Vereinsführung

Bereits beim 2:1 über Borussia Dortmund am Samstag hatten die Fans ihren Unmut darüber kundgetan. Im Anschluss verteidigten die Bayern-Bosse ihre Pläne. Es geht um keine Anstellung, es geht um keine feste Position beim FC Bayern. Es geht einfach darum, sich Trainingseinheiten anzuschauen. Um nicht mehr geht es. Wir würden das billigen. Wir sagen, das ist kein Problem“, sagte Sportvorstand Max Eberl. Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen gestand, es sei „ein komplizierter Fall“, plädierte aber auf „Resozialisierung“.

Anlass der Proteste der Anhänger ist ein aktuelles Urteil des Landgerichts München I vom Juli 2024. Boateng wurde dabei wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung an seiner Ex-Freundin für schuldig befunden. Als vorbestraft gilt er gesetzlich aber nicht. Die Vorsitzende Richterin hatte bei der Urteilsverkündung verkündet, dass von dem Vorwurf des notorischen Frauenschlägers nichts übrig geblieben sei. Für die erwiesenen Anklagepunkte verhängte sie eine Geldstrafe von 200.000 Euro sowie eine Verwarnung mit Strafvorbehalt. Trainer Vincent Kompany hatte dem Weltmeister von 2014 Ende September auf Nachfrage die Hospitanz angeboten. Die B-Lizenz hat Boateng, der von 2011 bis 2021 als Spieler bei den Bayern war, bereits absolviert, die A-Lizenz und der Fußball-Lehrer sollen folgen.