Bühl schießt DFB-Frauen zum Hinspiel-Sieg gegen Frankreich
Im Halbfinale der Nations League betreibt Deutschland erst Chancenwucher, dann trifft Klara Bühl.

Foto © IMAGO/SID/Joeran Steinsiek
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Déjà-vu in Düsseldorf: Dank Klara Bühl haben die deutschen Fußballerinnen beim schnellen Wiedersehen mit Frankreich einen großen Schritt Richtung Nations-League-Finale gemacht. Nach Chancenwucher erlöste die Flügelspielerin (79.) die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück beim 1:0 (0:0) im Halbfinal-Hinspiel. Deutschland geht mit Rückenwind in die nächste Neuauflage des EM-Viertelfinales am Dienstag (21.10 Uhr/ZDF) in Caen. „Wir sind sehr, sehr happy über den Sieg. Es tut unglaublich gut, auch die Art und Weise. Es war ein Wahnsinns-Fußballabend“, sagte Torschützin Bühl in der ARD: „Wir hatten sehr, sehr viele Chancen, da hätte früher einer reingehen können. Ich wusste, ich habe noch eine Chance, bevor ich ausgewechselt werde. Da habe ich mir ein Herz genommen.“
Bundestrainer Wück lobt und kritisiert
Wück lobte sein Team, übte aber auch leise Kritik. „Wir haben ganz viel gezeigt, was die Zuschauer begeistert hat. Das einzige Manko war die Effizienz vor dem Tor“, sagte der Bundestrainer: „Die Mädels haben das unheimlich gut umgesetzt, aber ich habe mich maßlos geärgert, dass wir uns nicht belohnt haben. Es war verdient, aber natürlich viel zu gering.“ Vor dem Anpfiff zeigte das DFB-Team beim Mannschaftsfoto die Trikots von Lena Oberdorf und Giovanna Hoffmann als Geste an die Kolleginnen, die beide aufgrund von erneuten Kreuzbandrissen lange ausfallen. Giulia Gwinn gab vor 37.191 Fans im ersten Spiel nach der EURO erwartungsgemäß ihr Comeback nach einer Innenbandverletzung im Knie, die die Kapitänin im ersten EM-Spiel erlitten hatte.
Insgesamt nur sechs Spielerinnen der Startelf aus dem Viertelfinale (6:5 i.E.) bot Wück auf, teils verletzungsbedingt: Im DFB-Tor vertrat Stina Johannes den wegen Knieproblemen fehlenden Frankreich-Schreck Ann-Katrin Berger. In der Innenverteidigung debütierte Camilla Küver. „Sie hat in der Champions League bestätigt, dass sie es international gut hinbekommt und eine Alternative ist. Wir sind gespannt“, sagte Wück, der im Sturm Nicole Anyomi den Vorzug vor Lea Schüller gab, in der ARD. „Einsatzbereitschaft muss die Grundlage sein, jetzt wollen wir mit Ball mehr stattfinden“, erklärte der Bundestrainer und versuchte, seine schnellen Spitzen in Szene zu setzen – und damit eben auch Nicole. Und die kam beim mutigen deutschen Beginn nach nur 123 Sekunden auch gleich zum ersten gefährlichen Abschluss – auf Vorarbeit von Carlotta Wamser. Die EM-Entdeckung durfte auf dem rechten Flügel wirbeln, Jule Brand rückte dafür in die für sie ungewohnte Mitte.



