Besuch einer alten Diva: Rätselhafter Ronaldo!

Cristiano Ronaldo ist 40 Jahre alt und spielt immer noch Fußball. Ich rede nicht von Benefizkicks oder Alte-Herren-Vorprogramm, sondern von echtem Fußball, mit ganz viel Gehalt und Nationalelf. Man kriegt es nicht so richtig mit, weil er die meiste Zeit in Saudi-Arabien spielt. Doch heute leuchtet sein Stern noch mal über Europa: Mit Portugal bestreitet er das Halbfinale der Nations League gegen Deutschland. Es wird sein 220. Länderspiel.

Wann hört er endlich auf? Ich frage mich das immer wieder. Vielleicht müssen wir darauf noch in etwa so lange warten wie auf den DHL-Zusteller. Auf jeden Fall will der Charly Körbel des Weltfußballs allem Anschein nach auch bei der Klub-WM (ab 14. Juni) mitmischen. Aber für wen bloß?

Für seinen bisherigen Klub al-Nassr kann er das jedenfalls nicht, weshalb er auch schon zaghafte Andeutungen gemacht hat, dort nicht weiterspielen zu wollen. Bis zum 10. Juni muss er sich entscheiden, das klingt knapp. Wobei wir seit dem Wirtz-Wechsel wissen, dass binnen sechs Tagen nicht nur die Erde, sondern sogar ein Wechsel nach Liverpool aus dem Nichts entstehen kann.

Ich frage mich schon, was schiefgelaufen ist. Wieso darf der Verein von Ronaldo bei der Klub-WM nicht mitmachen? Wem ist da bei der Fifa was durchgerutscht? Schließlich ist sogar Borussia Dortmund qualifiziert.

Wenn das viele ausgeschüttete Geld nicht wäre, würde man bei der Durchsicht des Teilnehmerfelds das Gefühl nicht los, dass alle Vereine zwangsqualifiziert wurden, die in ihren Outlook-Einstellungen nicht rechtzeitig eine Abwesenheitsmitteilung aktiviert hatten. Al-Nassr hätte man jedenfalls locker reinmogeln können, ohne dass es aufgefallen wäre.

Sogar ein Verein namens Ulsan HD darf antreten! Als ich das las, dachte ich erst, Ulsan HD sei die neue Übertragungsgeschwindigkeit von DAZN bei der Klub-WM.

Gut, zunächst einmal wird aber CR7 heute Abend um 21 Uhr in der Allianz-Arena gegen Deutschland vorstürmen, um potenzielle Anleger anzulocken.

Ich bin ja nicht unbedingt ein großer Anhänger seines Spätwerks, aber interessant wird es schon sein, zu sehen, wie sich eine alte Diva gegen die Krankenkassen-Auswahl des DFB-Teams schlägt. Wer weiß, vielleicht macht Ronaldo das ja gut, und es findet sich noch jemand, der ihn für ein Turnier engagiert, das auf eine ähnlich lange Tradition zurückblickt wie ChatGPT-4.5.

Selbst Fifa-Präsident Gianni Infantino hat vorauseilenden Phantomschmerz und sich schon an den Wechselspekulationen beteiligt. Über Ronaldo-Transfers nach Marokko, Brasilien oder in die USA wird spekuliert.

Dass Klaus-Michael Kühne, Dauerzinsgönner des Hamburger SV, derzeit seine Bargeldbestände überprüfen lässt, ist aber nur ein Gerücht. Zumal der Aufsteiger ja nur Nachrücker bei der Klub-WM ist – zumindest habe ich das einige HSV-Fans behaupten hören.

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