Bestätigt: EM-Vorfreude wächst
Eine repräsentative Umfrage bestärkt die Deutschen in ihrem Wunsch nach einem Sommermärchen 2.0. Die Euphorie hat mit dem Bundestrainer zu tun.
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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Wir spüren es jetzt bei jeder Gelegenheit: Die Vorfreude auf die Heim-EM wächst Tag für Tag. Nur gut, dass die Umfrage-Statistiker von Professor Alfons Madeja („Bundesliga-Barometer„) unser Gefühl bestätigen. Immer mehr Fußballfans trauen der deutschen Nationalmannschaft den Europameistertitel zu: 7,7 Prozent waren es im April, lediglich 6,2 Prozent im Oktober, wie die jüngste repräsentative Umfrage herausfand (n = 6.159). Das Momentum ist zart, aber richtungsweisend.
Der Stimmungswechsel hat viel mit Julian Nagelsmann als Bundestrainer zu tun. 80,5 Prozent, also vier von fünf Fans, fanden seine Vertragsverlängerung beim DFB „gut“. 74,4 Prozent, also drei von vier Fans, versprechen sich davon „einen positiven Effekt auf das Auftreten und das Abschneiden der DFB-Elf“ bei der Heim-EM. 61,1 Prozent, also fast zwei von drei Fans, trauen Nagelsmann sogar zu, dass er „eine Ära beim DFB prägen“ kann. Das sind beeindruckende Zahlen.
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Heute wird Julian Nagelsmann in Berlin sein 26-köpfiges EM-Aufgebot vorstellen und sich Diskussionen über vereinzelte Berufungen gefallen lassen müssen. Sowas gehört zum Job des Bundestrainers dazu. Man darf gespannt sein, ob sich das gute Gefühl, das sich nach den zwei Siegen zuletzt gegen Frankreich (2:0) und Holland (2:1) entwickelt hat, verstärkt oder verflüchtigt. Personaldebatten ändern nur nichts daran: Ab 14. Juni, Eröffnungsspiel gegen Schottland, wird abgerechnet.
Einen hochwertigen Donnerstag wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Heute wird der EM-Kader offiziell
Von Pit Gottschalk
Wenn alles so kommt, wie es Beobachter prophezeien, wird Mats Hummels heute nicht für die Heim-EM nominiert. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat eine klare Vorstellung, wer die Abwehr organisieren soll: Antonio Rüdiger von Real Madrid und Jonathan Tah von Bayer Leverkusen. Und nicht Hummels, der mit Borussia Dortmund ebenfalls in einem Europapokalfinale steht.
Im Herbst, als er beim DFB seine erste große Dienstreise nach Nordamerika unternahm, hatte Nagelsmann noch ein Plätzchen für den Innenverteidiger frei. Beim 3:1 gegen die USA stand er auf dem Rasen. Nach den zwei bösen Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) wurde der 35-Jährige nicht mehr eingeladen. Welche Erkenntnis hat Nagelsmann über Hummels gewonnen?
Sportliche Gründe können es für ein EM-Aus kaum sein. In der Champions League führte Mats Hummels seine Borussen ins Endspiel. Mit Stellungsspiel und Spieleröffnungen kompensierte er Schwächen beim Tempo. Neu war das alles nicht: So spielt er schon seit Jahren und wurde, wenn man’s genau nimmt, auch so Weltmeister. Hummels ist ein Organisierer, kein Laufbursche.
Womöglich taugt so jemand nicht für die Ersatzbank. Als Reservist musst du zwei Eigenschaften mitbringen: (a) schweigen, bis deine Zeit reif ist, und dann (b) sofort Spitzenleistung abrufen. Schweigen ist Hummels‘ Sache nicht; er weiß sich zu artikulieren und die Dinge beim Namen zu nennen. Für Spitzenleistung will er von Anfang ran und nicht auf Abruf.
Der Bundestrainer hat deshalb die Wahl, entweder einen nachweislich guten Abwehrspezialisten mitzunehmen, der im falschen Moment fatale Signale an den Rest der Truppe sendet, oder von vornherein die Explosionsgefahr durch Nichtnominierung zu vermeiden. Waldemar Anton und Robin Koch sind, gar keine Frage, pflegeleichtere Ersatz-Verteidiger.
Von außen können wir, Fans und Journalisten, nur die sportliche Leistungen beurteilen und nicht das zwischenmenschliche Beziehungsgeflecht im EM-Kader. Wir haben keine anderen Wahl: Wir müssen dem Bundestrainer vertrauen, dass er kein Interesse daran hat, seinen Kader mutwillig zu schwächen. Julian Nagelsmann wird an seinen Entscheidungen gemessen werden.
⚽️ Heute im Fernsehen
13 Uhr, Sky: Bekanntgabe EM-Kader
⚽️ Klick gemacht
Mia San Flop
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