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Bayern plant, Mainz bleibt, Leipzig schimpft
Im neuen Podcast befasst sich Fever Pit'ch mit der Situation beim FC Bayern - und hat einen Insider zu Gast: Mr. True!
Inhaltsverzeichnis
Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Von 2003 bis 2008 war ich Chefredakteur bei der Sport-Bild. Zugegeben, es gab Schlagzeilen, die ich heute so nicht mehr formulieren würde. (War halt eine andere Zeit damals.) Aber worauf ich ein bisschen stolz bin: dass meine Redaktion immer wieder Talente hervorgebracht hat, die inzwischen Größen im Sportjournalismus sind. Zum Beispiel Christian Falk, heute Fußballchef bei Bild. Was er permanent beim FC Bayern herausfindet, beeinflusst die Berichterstattung aller Medien in Deutschland. Darum sollte man genau hinhören, wenn er bei uns im Podcast über die aktuelle Personalpolitik beim Rekordmeister spricht. Zum Beispiel: über die Alternative zu Trainer Xabi Alonso, falls er nicht von Bayer Leverkusen kommt. Oder: über die Position, die am schnellsten in der Bayern-Stammelf neu besetzt werden soll. Ein bisschen gefrotzelt habe ich ihn auch: Er hatte ja prophezeit, wie Bayern den Titelkampf wieder spannend macht – es kam bekanntlich anders.
Ich freue mich aufs Feedback zum neuesten Fever Pit’ch Podcast.
Ein hörbares Wochenende wünscht
Euer Pit Gottschalk
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⚽️ Unser Podcast
Heute zu Gast: Christian Falk (Fußballchef bei Bild)
Kommt Xabi Alonso wirklich zu den Bayern? Ist der Rekordmeister nach dem starken Auftritt gegen Lazio Rom wieder auf Kurs? Und geht da doch noch was in Sachen Meisterschaft? Um diese und andere Fragen geht es heute im Podcast bei Pit Gottschalk und Malte Asmus. Beantworten kann die Fragen wohl niemand kompetenter als Christian Falk, Fußballchef bei Bild. Der Bayern-Insider gewährt einen Einblick in die aktuelle Planung des Rekordmeisters rund um Trainer und mögliche Neuzugänge. Aber gemeinsam blicken sie auch auf den Abstiegskampf der Bundesliga. Und Christian Falk enthüllt, warum er Pit Gottschalk für den „Magath der Sport Bild“ hält. Zum Podcast: Hier klicken!
⚽️ Mainz 05 ist mir ans Herz gewachsen
Von Alex Steudel
Außerhalb der kenntlich gemachten Fanbereiche herrscht im Fußball die Meinung vor, dass nicht Schals, Fahnen und Vorlieben über Wohl und Wehe eines Vereins entscheiden sollten, sondern Tore und Tabellen. Das ist gut so. Nur gibt es aber von Zeit zu Zeit Ereignisse, die einen diesbezüglich nachdenklich werden lassen.
Momentan droht zum Beispiel dem FSV Mainz 05 so ein Ereignis, nämlich der Abstieg. Mainz ist Vorletzter der Bundesligatabelle, neun Punkte fehlen zum rettenden 15. Platz, der Rückstand auf Leverkusen beträgt schlappe 48 Zähler.
Es wäre meiner Meinung nach sehr schade, wenn Mainz uns verlassen müsste, denn dieser Verein ist mir ans Herz gewachsen. Das hinbekommen zu haben, ist im Grunde eine Meisterleistung für sich, denn ich war bei keinem Heimspiel der Mainzer, und ich kenne auch die Innenstadt nicht, nie gesehen. Ich war nur zweimal kurz dort, einmal traf ich Thomas Tuchel zum Mittagessen, und einmal war es dunkel: Ich verbrachte einen Samstagabend im ZDF-Sportstudio.
Ich bin also kein 05-Fan, und doch dürfen die Mainzer nicht absteigen, finde ich, denn wir haben ihnen viel zu verdanken. Und damit meine ich nicht Riesling und schon gar nicht Fastnacht, obwohl ich als Kind jede „Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht“- Sendung tapfer durchgestanden habe.
Nein, ich meine das anders. Mainz hat ein paar der erfolgreichsten Figuren der Fußballgeschichte hervorgebracht. Jürgen Klopp wuchs dort vom mittelmäßigen Zweitligaspieler zum Jahrhunderttrainer – er gewann später zwei Meisterschaften in Folge mit Dortmund, was seltener vorkommt als ein fehlerfrei vorgetragener Schalke-Konter, und dann die Champions League mit Liverpool.
Auch Thomas Tuchel startete am Bruchweg eine (mit kleinen Ausnahmen, siehe aktuelle Bundesligatabelle, hüstel) sagenhafte mehrsprachige Trainerkarriere, die in einem Champions-League-Sieg mit Chelsea zwischengipfelte.
Und vergessen wir nicht den leider 2013 verstorbenen Wolfgang Frank, der heute als Vorabmeldung der neuen Trainergeneration gilt. Frank wurde 1995 Trainer in Mainz und setzte nach einigen Rückschlägen trotz Abstiegskampf in der zweiten Liga (!) auf Raumdeckung, Vierer-Abwehrkette, Forechecking, Pressing, also aggressiven Tempofußball. Das ist, als wäre man in den Neunziger Jahren mit einer Playstation 5 unterm Arm zum Mensch-ärgere-dich-nicht-Abend angerückt.
Frank war seiner Zeit also weit voraus. Die meisten deutschen Trainer behaupteten damals standhaft, man müsse keinen Raum decken, weil ein Raum ja keine Tore schieße. Bundestrainer Erich Ribbeck ließ sogar noch fünf Jahre später die Nationalmannschaft bei einer EM mit Libero auflaufen, was ihn zu einer Art Ehren-Nicht-Mainzer macht.
Frank inspirierte jedenfalls Horden von Mainzern, zum Beispiel Sandro Schwarz und David Wagner, und er galt als Mentor von Jürgen Klopp.
Aus Mainz kommt übrigens obendrein das schärfstsehende Trainerdiamantenauge der Welt, Christian Heidel. Dieser Mann, einst Autoverkäufer, ist seit 32 Jahren (abzüglich eines kurzen Abstechers nach Gelsenkirchen) Manager des ersten Fußball- und Sportvereins Mainz 05 e.V. und machte all das möglich.
Mal ehrlich: Mainz 05 darf einfach nicht absteigen.
Nun wird sich bei der DFL eine Lex Mainz leider schlecht durchsetzen lassen, egal wie oft man darüber abstimmen lässt, weshalb ich inständig hoffe, dass sich der Klub selbst retten kann. Ein Sieg am Samstag beim FC Bayern wäre ideal und nicht mal so unwahrscheinlich angesichts der jüngsten Zickzack-Leistungskurve des Rekordmeisters, ist aber noch nicht verpflichtend, der Rückstand auf den 1. FC Köln und Relegationsplatz 16 beträgt nur einen Punkt. Und wir wissen alle: Niemals würde Mainz gegen den HSV verlieren.
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Alle Kolumnen des Jahres 2023 gibt es jetzt als Buch-Jahresrückblick – plus nachträgliche Anmerkungen und WM in Katar. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de
++ Europa League aktuell ++
⚽️ Heute im Fernsehen
20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, VfB Stuttgart – Union Berlin
VfB Stuttgart vor Vereinsrekord
Schon zum dritten Mal treffen VfB Stuttgart und Union Berlin in dieser Saison aufeinander, in Liga (3:0) und Pokal (1:0) siegte der VfB. In den sieben Liga-Duellen (1-3-3) hat Union, das in Stuttgart nie verlor, die Nase vorn. Die einzig torlose Partie gab es im Relegationsrückspiel 2019, wodurch der VfB Stuttgart abstieg. Nun träumen sie von der Champions League: Platz drei ist auch nach dem 25. Spieltag sicher. 17 Siege wären bis dahin Vereinsrekord und die meisten seit Abschluss der Saison 2008/09 (19). In den vergangenen 18 Heimspielen traf die Hoeneß-Elf, also immer unter ihm. Bloß an Freitagen läuft es nicht: nur ein Sieg aus sieben Partien. Union hat an diesem Tag viermal nicht verloren, vielleicht hilft das gegen die Auswärtsschwäche (ein Sieg aus elf Partien) und gegen den Komplex gegen Teams auf Europacup-Plätzen – acht Spiele, null Punkte.
⚽️ Klick gemacht
Von Emanuel Reinke
Für ein versöhnliches Ende eines enttäuschenden Abends für Marco Rose sorgte Jude Bellingham. Nachdem Real Madrid RB Leipzig durch das 1:1 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League ausgeschaltet hatte, überließ der englische Starspieler und einstige Rose-Schützling dem Leipziger Trainer sein Jersey. Rose kam damit einer Bitte seiner Tochter nach, „sie wollte unbedingt sein Trikot haben“.
Für sich selbst durfte Rose wichtige Erkenntnisse aus den Duellen mit den Königlichen mitnehmen. Leipzig hat sich in den beiden Spielen gegen das vielleicht beste Team der Welt mehr als achtbar geschlagen, sich viel Respekt erarbeitet und hätte das Weiterkommen verdient gehabt.
Die Art und Weise des Auftretens überzeugte. Die Defensive ließ Reals Offensivstars über 180 Minuten kaum zur Entfaltung kommen. Im Angriff bringt RB mit Spielern wie Xavi, Dani Olmo oder Lois Openda internationale Klasse auf den Rasen. Mit dieser Qualität ist die erneute Champions-League-Qualifikation in der Bundesliga ein Muss – und dürfte gelingen.
Leipzig verlässt die Königsklasse erhobenen Hauptes – und ist zu Recht sauer auf die Schiedsrichter. Der Bosnier Irfan Peljto im Hinspiel und der Italiener Davide Massa im Rückspiel machten entscheidende Fehler, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. RB wurde durch den „Tor-Klau“ gegen Benjamin Sesko in Leipzig sowie die fehlende Rote Karte für Vinicius Junior in Madrid klar benachteiligt.
Leipzigs Aufgabe ist es nun, den Ärger in positive Energie für die Bundesliga umzuwandeln. Dann sind auch in der kommenden Saison wieder Champions-League-Abende in Leipzig zu erwarten. Dann mit möglichst fehlerfreien Schiedsrichterleistungen.
Emanuel Reinke ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)
⚽️ Was sonst noch so los ist
⚽️ Alle mal herschauen!
HSV, Schalke & Hertha: dauerhaft zweitklassig?
In der 2. Liga standen die Favoriten auf den Aufstieg in die Bundesliga vor der Saison 2023/24 nominell fest: der FC Schalke 04, der Hamburger SV und Hertha BSC haben auf dem Papier die stärksten Kader. Doch im Frühling 2024 sieht die Welt ganz anders aus: Schalke kämpft um den Klassenerhalt und gegen den Abstieg in die 3. Liga, die Alte Dame hängt im Tabellenmittelfeld und der HSV selbst mit dem neuen Trainer Steffen Baumgart mal wieder auf seinem so ungeliebten Relegationsplatz. Verkommen die Traditionsklubs zu dauerhaft unterklassigen Vereinen? Zum Video: Hier klicken!