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Abstieg droht: Bochum auch gegen Union ohne Sieg

Foto © firo Sportphoto/SID
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Der VfL Bochum hat im Abstiegskampf trotz kämpferischer Leistung einen schweren Rückschlag erlitten – ausgerechnet im brisanten Wiedersehen mit Union Berlin. Das Team von Trainer Dieter Hecking kam gegen die bereits geretteten Berliner nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und ist drei Spieltage vor Saisonende Tabellenletzter. Durch das sechste Spiel in Folge ohne Sieg rückt der Klassenerhalt in weite Ferne: Bochums Rückstand auf den Relegationsplatz und den 1. FC Heidenheim beträgt vier Punkte, der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte droht.
Spannung und Emotionen im Ruhrstadion
Vor 26.000 Zuschauern im Ruhrstadion traf Benedict Hollerbach zur Union-Führung (17.), Matus Bero glich nach einem Foulelfmeter im Nachschuss aus (68.). Für Union dürfte der Punktgewinn nach dem Eklat um einen Feuerzeugwurf im Hinspiel und der Umwertung in einen VfL-Sieg eine Genugtuung sein. Der Druck auf Bochum wächst nun enorm, am Freitagabend ist ein Sieg gegen Heidenheim Pflicht. Union hatte sich bereits am vergangenen Spieltag aus dem Abstiegskampf verabschiedet und ist mit 36 Punkten 13.
Besonderen Zündstoff bot das Aufeinandertreffen wegen des Skandals im Hinspiel. Die endgültige Entscheidung des Schiedsgerichts über das Ergebnis wird in der kommenden Woche erwartet. Das, versicherte Hecking, habe sein Team in der Vorbereitung aber nicht beschäftigt. Wie der VfL das Rückspiel gewinne, sei „scheißegal“, der 60-Jährige wolle sehen, dass seine Mannschaft nicht am Boden liege: „Wir brauchen Punkte, dürfen nicht immer lieb und nett sein.“ Die Union-Fans provozierten mit einem Banner: „Feuer und Flamme für Union“ – inklusive Abbildung eines Feuerzeugs und passender Pyrotechnik. Bochum ließ sich davon nicht beirren und spielte in einer zweikampfbetonten Anfangsphase mutig nach vorne.
Doch bald schockierte Hollerbach die Bochumer Ostkurve mit einem abgefälschten Schuss nach einer Ecke. Der VfL wehrte sich, erste Offensivgefahr strahlte Maximilian Wittek aus (22.). Sein Versuch aus der Distanz rauschte aber knapp am Winkel des gegnerischen Tores vorbei. Wenig später verhinderte Leopold Querfeld den Ausgleich in höchster Not auf der Linie. Trotz Chancenplus lief Bochum dem Rückstand hinterher. Zur zweiten Halbzeit wechselte Hecking bei strahlendem Sonnenschein mit Stürmer Georgios Masouras noch mehr Offensivkraft ein. Doch erst mal konterte Union mit Andrej Ilic – der traf zum Bochumer Glück aber nur den Pfosten (50.), wie kurz danach Tom Krauß auf der anderen Seite (56.). Anschließend musste das Spiel für mehrere Minuten unterbrochen werden: Unions Diogo Leite hatte einen knallharten Schuss gegen den Kehlkopf bekommen, er wurde mit einer Trage abtransportiert. Beros Ausgleich nach einem unnötig verursachten Strafstoß wenig später ließ den VfL noch einmal hoffen – in der Schlussphase drängte Bochum vehement auf das zweite Tor. Dani de Wit (90+7) scheiterte an Union-Torhüter Frederik Rönnow.
Foto © firo Sportphoto/SID