Neuendorf stellt sich gegen Rassismus: „Nicht dulden“
Der DFB-Präsident unterstreicht die Bedeutung des Fußballs für eine Gesellschaft, die sich gegen Rassismus erhebt.

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DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat die Bedeutung des Fußballs für eine Gesellschaft, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus erhebt, unterstrichen. „Es ist ein klares Statement, dass wir das nicht dulden – und nicht dulden dürfen“, sagte Neuendorf am Rande der Verleihung des Julius Hirsch Preises in Hamburg: „Es ist etwas ganz Selbstverständliches, dass man miteinander kickt und mit Menschen aus anderen Kulturen freundschaftlich und gut umgeht.“ Zuvor hatte Neuendorf bereits seine Ansprache auf der Bühne genutzt, um die Verantwortung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu betonen. Der Verband habe in der Zeit des Nationalsozialismus viel Schuld auf sich geladen und setze sich nun umso intensiver gegen Diskriminierung ein. Auch Julia Hirsch, die Urenkelin von Julius Hirsch und Jury-Mitglied, kam im Laufe der Preisverleihung zu Wort.
Ehrung für Engagement gegen Diskriminierung
Der DFB verleiht den Julius Hirsch Preis seit 2005 und zeichnet Vereine, Institutionen und Einzelpersonen aus, die sich mit den Mitteln des Fußballs für Demokratie und Menschenwürde sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Diskriminierung einsetzen. Der siebenmalige Nationalspieler Hirsch wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 aus dem Fußball gedrängt, verfolgt und gedemütigt. Er verlor seine wirtschaftliche Existenz und wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
In diesem Jahr erhielten der Münchner FC Mainaustrasse, der Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern einen Zugang zum organisierten Sport bietet, und das Kooperationsprojekt „Nordstadtliga Dortmund“ – eine selbstorganisierte Straßenfußballliga im sozialen Brennpunkt der Dortmunder Nordstadt – eine Auszeichnung. Der erste Preis ging an den Seminarkurs der elften Klasse des Ludwig-Marum-Gymnasiums in Pfinztal, der mit der Entwicklung der „Julius-Hirsch-Event-Box“ ein innovatives Beispiel für schulisches Engagement im Bereich der Erinnerungskultur gesetzt habe, wie der DFB seine Wahl begründete.



