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Zuschauerschwund beim DFB: Warum tut keiner was?

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Das hat er nun davon: David Abraham wird für sieben Spiele gesperrt, weil er den Trainer des Gegners in der Coaching-Zone gerammt hat. Die Strafe für den Kapitän von Eintracht Frankfurt kann nicht hart genug ausfallen. Wenn die Spieler erst damit anfangen, nicht nur ihre bessere Verhandlungsposition im Verein auszuspielen, sondern ihren Frust oder ihren Wut an Gegnern auszulassen (an Spielern oder Trainern, ganz egal), sind wir nur noch einen Schritt von der Anarchie entfernt. Der DFB hat mit seinem Urteil gegen Abraham das richtige Maß an Signalwirkung ausgesprochen: Die Grenze ist erreicht. Denn man darf nicht übersehen: Den jüngsten Gewaltausbrüchen bei den Amateurspielen gegen Schiedsrichter kann der DFB schwerlich begegnen, wenn man im Profibereich auch nur einen Hauch von Zweifel zulässt, dass jede Tätlichkeit angemessen bestraft wird. Abraham sollte nicht nur als Kapitän ein Vorbild sein, sondern auch als Profispieler: Kinder schauen sehr genau hin, was die Stars in der Bundesliga machen. Jetzt lernen sie: Rüpelhafte Attacken ziehen Konsequenzen nach sich. Das wird die zunehmend hemmungslose Gesellschaft nicht verändern. Der DFB aber hat zumindest ein gutes Zeichen gesetzt. Eintracht Frankfurt sollte das einsehen und den Einspruch gegen das DFB-Urteil zurückziehen.

Einen straffreien Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Zuschauerschwund beim DFB: Warum tut keiner was?

Nationalmannschaft: Die fetten Jahre sind vorbei

Sponsoren auf Distanz, Zuschauerzahlen mäßig: Die Vermarktung der Nationalelf ist schwieriger geworden. Langjährige Sponsoren haben sich vom DFB losgesagt, auch die Zuschauerzahlen sind nicht herausragend. DFB-Direktor Oliver Bierhoff glaubt dennoch an eine "tolle Zukunft" - wenn der stockende Umbruch geschafft ist.

Von Pit Gottschalk

An guten Ausreden mangelt es nie. November-Wetter und Anstoßzeiten, Gegner und Eintrittspreise: Man kann jeden Punkt einzeln oder gebündelt anführen, um den schleppenden Ticket-Vorverkauf vor den beiden Länderspielen am Samstag in Mönchengladbach (gegen Weißrussland) und am Dienstag in Frankfurt (gegen Nordirland) zu erklären.

Die Wahrheit ist: Wenn die Nationalmannschaft leidenschaftlich und attraktiv spielen würde, wären die Stadien voll, ganz gleich, wie die äußeren Umstände sind. Dass eine konstant gute Spielweise noch nicht zu erwarten ist, solange die Umbruchphase Formschwankungen provoziert, muss man einem unerfahrenen Spielerkader zugestehen. Zaubern kann keiner.

Umso wichtiger wäre dann, den eigenen Begründungen Folge zu leisten. Von den vier genannten Ausreden könnte man, wenn man denn wollte, zumindest zwei im Handumdrehen ändern: Anstoßzeiten und Eintrittspreise. Niemand zwingt den DFB doch, seine Länderspiele der TV-Quote wegen auf den späten Samstagabend zu legen.

Länderspiele vor leeren Rängen: Warnzeichen von der Tribüne

Die letzten Länderspiele des Jahres in Mönchengladbach und nächste Woche in Frankfurt werden nicht ausverkauft sein. Woran liegt das?

Ein Länderspiel am Samstagnachmittag um drei, ein Vier-Personen-Familienticket für 60 Euro, vielleicht sogar Wurst und Pommes für kleines Geld, ein bisschen Volksfeststimmung auf dem Stadiongelände: Man könnte den Auftritt der DFB-Auswahl zu einem begehrten Ausflugsziel am Wochenende ausrufen. Man könnte…

Stopp! Natürlich geht das nicht. Der Fernsehvertrag mit RTL. Die Terminvorgaben im internationalen Spielkalender. Die Erwartungshaltung bei Sponsoren. Fehlt nur der Nachsatz: Haben wir noch nie gemacht. Ja, das stimmt: Veränderung kann unbequem sein. Aber lohnt sich der Aufwand nicht, um die Attraktivität der Nationalmannschaft zu erhöhen?

Es ist wenig authentisch, dass der DFB seine Fannähe in den albernen Adidas-Videos vorgaukelt, um ein paar Hemden zu verkaufen, wenn gleichzeitig die TV-Kameras gähnend leere Stadionränge wie kürzlich beim Argentinien-Länderspiel in Dortmund zeigen. Fannähe muss man vor- und gemeinsam erleben. Und keine Ausreden suchen.

Wie der DFB gegen den Zuschauerschwund kämpft

Für die Länderspiele gegen Weißrussland und Nordirland sind nur zwei Drittel der Karten verkauft. Die Gründe sind verschieden.

Denn der Preis ist hoch. Schon jetzt hat der Verband größte Schwierigkeiten, einen neuen Biersponsor zu akquirieren. Spitzenfußball ohne Bier: Einen deutlicheres Signal, dass etwas schiefläuft oder zumindest dass das Interesse dauerhaft abebbt, kann der DFB nicht bekommen. Schwarz-Rot-Gold alleine reicht halt nicht.

In der DFB-Geschichte gab es immer wieder Phasen, dass die Deutschen die Lust an ihrer Nationalmannschaft verloren. Das hatte oft mit den Spielertypen zu tun, die gerade zur Verfügung standen, dem ausbleibenden Erfolg. Schon bei der WM 2018 war der Vorwurf laut geworden, dass die Kluft zwischen Elite und Basis zu groß geworden sind.

Nun ist die Termingestaltung meistens schon auf Monate, wenn nicht Jahre minutiös festgelegt. Darum kann Nationalelf-Direktor Oliver Bierhoff nicht von heute auf morgen alles umwerfen, zumindest nicht ohne weiteres. Aber allen Beteiligten, auch RTL, sollte bewusst sein: Ein Weitermachen wie bisher kann nicht die Lösung sein.

Graue Tage, weißer Elefant

Vor den EM-Qualifikationsspielen sehen sich die Nationalspieler als „bunter Haufen mit geilen Typen“. Bundestrainer Löw dagegen beklagt den Entwicklungsrückstand.

Heute im Fernsehen

20.45 Uhr, DAZN: Länderspiel, England - Montenegro

Was sonst noch so los ist

Die außergewöhnlichsten Sperren in der Bundesliga

Immer wieder musste der DFB über üble Vergehen auf dem Spielfeld befinden. Zwei Übeltäter mussten sogar ein halbes Jahr aussetzen. Der Kicker liefert eine Übersicht.

Sieben Spiele Sperre für den Eintracht-Kapitän

Nach seinem Bodycheck in Freiburg soll David Abraham bis Jahresende pausieren. Frankfurt will Einspruch einlegen.

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Der 1. FC Köln hat mit Horst Heldt und Pal Dardai offenbar seine Männer für die Jobs als Sportvorstand und Trainer gefunden.

Mönchengladbach verpflichtet 16-jährigen Ami

Der Rechtsverteidiger Joseph „Joe“ Scally wird aber erst im Januar 2021 kommen, wenn er volljährig ist.

Union Berlin: 3:0 gegen Kiel - aber zwei Verletzte

Union hat nach dem Testspiel gegen Holstein Kiel zwei Verletzte zu beklagen: Suleiman Abdullahi und Sheraldo Becker.

"Es gibt ein großes Problem"

Pep Guardiola wird mit einer Rückkehr zum FC Bayern München in Verbindung gebracht. Doch würde der Katalane noch passen?

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Nächste Adidas-Panne bei den EM-Trikots

Falsche Farbkombination: Auf den Trikots der russischen Nationalelf war die serbische Flagge abgebildet. Die Spieler weigerten sich daraufhin, die Hemden anzuziehen. Es ist nicht der erste Fauxpas von Hersteller Adidas vor der EM 2020.

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Pep Guardiola und Mauricio Pochettino verehren ihn: Der 64 Jahre alte Trainer von Leeds United gilt als verrücktes Genie.

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Kein Angreifer verstand Spaniens Spielstil so gut wie er. Nun beendet er seine Karriere - und das Land wartet einen Nachfolger.

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