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Zukunft Profifußball: Die Chance genutzt oder vertan?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Ich kann Steffen Baumgart gut verstehen. Der Trainer des SC Paderborn wollte doch nur, dass Tobias Stieler die Rechtmäßigkeit des 3:2 für den BVB am Monitor überprüft. Das aber tat der DFB-Schiedsrichter nicht, weil er sicher war, dass er eine Ballberührung gehört hat, die das vermeintliche Abseits aufgehoben hat. Stieler nannte es: seine "Wahrnehmung". Der Wunsch auf Überprüfung: abgelehnt. Trainer Baumgart war außer sich.

Womöglich hatte Tobias Stieler sogar recht. Man muss den Schiedsrichtern in der Bundesliga zugestehen, dass sie das Spiel lesen und offenbar auch hören können, um spielentscheidende Szenen in der Verlängerung bewerten zu können. Trotzdem war sein Handeln falsch. Allein aus taktischen Gründen hätte er seine Entscheidung am Spielfeldrand nochmals verifizieren sollen. Denn auch hier gilt: Doppelt genäht hält besser.

Es hätte ihn lediglich ein paar Sekunden gekostet, wenn er das Gehörte mit einem Blick auf den Monitor gecheckt hätte. Daraus können sich nur zwei Möglichkeiten ergeben. Er hat was Falsches gehört - dann muss er seine Entscheidung korrigieren. Oder keine neuen Erkenntnisse - dann kann ihm niemand vorwerfen, nicht alles Menschenmögliche zur Aufklärung der Situation unternommen zu haben. Fußball kann so einfach sein.

Einen pfiffigen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Zukunft Profifußball: Die Chance genutzt oder vertan?

Taskforce stellt 17 Handlungsempfehlungen vor

Zeit für Träume: Die Taskforce „Zukunft Profifußball“ präsentiert ihre Diskussionsergebnisse in 17 Handlungsempfehlungen.

Etwas sehr Besonderes?

Die Task Force lieferte eine Vision, wie der deutsche Profifußball 2030 aussehen soll. "Es ist etwas sehr Besonderes entstanden", meint DFL-Chef Seifert.

Die Buhrufe folgen prompt

Die guten Absichten sind unübersehbar. Wo viel Geld verdient wird, soll es nachhaltiger zugehen. Der Rest wird nicht bedacht.

Fanverbände sehen Bericht von DFL-Taskforce kritisch

Doch den Fanverbänden stößt eben dieser Bericht nun sauer auf: Er sei ein "Rückschlag für alle Fans". Wie passt das alles zusammen?

Von Marco Krummel

Dass Christian Seifert sich aus freien Stücken zu einer Rechtfertigung genötigt sah, sprach irgendwie Bände. "Hat das eine Alibi-Funktion? Ist das eine Debatte für die Kameras?", fragte der DFL-Chef bei der Präsentation der Ergebnisse der "Taskforce Zukunft Profifußball", um die Antwort gleich selbst zu geben: "Ganz sicher war es das nicht."

Eine reine Alibi-Funktion hatte die Taskforce sicher nicht erfüllt, da hat Seifert recht. Doch die großen in sie gesetzten Erwartungen konnte sie eben auch nicht erfüllen. Seit Monaten war mit diesem Gremium die Hoffnung auf die Beseitigung augenscheinlicher Missstände und einen besseren Profifußball verbunden. Doch einschneidende Veränderungen werden weiter ausbleiben.

Statt wirkliche Reformen einzuleiten, kratzen die 17 Handlungsempfehlungen des Gremiums nur an der Oberfläche. Sicher enthält der Abschlussbericht einige gute Ansätze und spannende Ideen, der Wille zu einer echten Revolution des deutschen Profifußballs ist aber nicht erkennbar. Stattdessen regiert vorsichtige Zurückhaltung.

In vielen der aufgegriffenen Punkte fehlen auch wirklich greifbare, konkrete Verbesserungsvorschläge. Dazu wurden Brennpunkte wie die vermeintlich ungerechte Verteilung der Fernsehgelder oder die Eindämmung der Millionenausgaben gar nicht oder kaum angerissen. Die Enttäuschung vieler Fans ist durchaus berechtigt. Schließlich sind die 17 Punkte nicht einmal Regeln, an Empfehlungen muss sich keiner halten.

Und so bleibt die Vermutung, dass sich nicht viel ändern wird im deutschen Profifußball. Derartige Vorsicht und Zurückhaltung von Seiten der Taskforce waren nicht angebracht. Denn wann, wenn nicht jetzt mitten in der tiefsten Krise, wäre Raum für neue Ansätze? Chance vertan!

Marco Krummel ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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