WM 2026 als Geschäftsmodell: Die FIFA verteilt Rekordprämien – und erkauft sich damit Loyalität

Die FIFA will bei der WM 2026 eine Rekordsumme an Prämien ausschütten.

|18. Dezember 2025|
Morocco v United Arab Emirates - 2025 FIFA Arab Cup DOHA, QATAR - DECEMBER 15: FIFA President Gianni Infantino watches the 2025 FIFA Arab Cup semifinal match between Morocco and the United Arab Emirates at Khalifa Stadium in Doha, Qatar, on December 15, 2025. Mohammed Dabbous Anadolu Doha Qatar. Editorial use only. Please get in touch for any other usage. PUBLICATIONxNOTxINxTURxUSAxCANxUKxJPNxITAxFRAxAUSxESPxBELxKORxRSAxHKGxNZL Copyright: x2025xAnadoluxMohammedxDabbousx
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IMAGO/Anadolu Agency

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Die FIFA öffnet die Geldschleusen wie nie zuvor. 727 Millionen US-Dollar will der Weltverband bei der WM 2026 ausschütten, der Sieger kassiert 50 Millionen. Präsident Gianni Infantino spricht von einem „bahnbrechenden finanziellen Beitrag für die globale Fußballgemeinschaft“. Das klingt nach Großzügigkeit. Doch wer genauer hinschaut, erkennt das Kalkül dahinter.

Die Zahlen sind beeindruckend, keine Frage. Eine Steigerung von 50 Prozent gegenüber der WM 2022 in Katar, wie die FIFA selbst verkündet. Jedes der 48 teilnehmenden Teams erhält mindestens 10,5 Millionen US-Dollar – selbst wer in der Vorrunde ausscheidet, geht nicht leer aus. Das ist die neue Realität des Weltfußballs: Teilnahme wird belohnt, Erfolg wird vergoldet.

Doch diese Prämienexplosion ist kein Geschenk. Sie ist eine Investition in die eigene Macht. Die FIFA kauft sich mit diesen Summen die Loyalität der Verbände, die Zustimmung zu ihren Expansionsplänen, das Schweigen bei unbequemen Fragen. 48 statt 32 Teams bedeuten mehr Spiele, mehr TV-Rechte, mehr Sponsorengelder. Die Prämien steigen, weil der Kuchen größer wird. Die FIFA behält dabei ein großes Stück für sich.

WM-Turnier als Geschäftsmodell

Infantino hat den Fußball in ein globales Geschäftsmodell verwandelt, das auf permanentem Wachstum basiert. Mehr Turniere, mehr Teilnehmer, mehr Geld. Die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko ist der vorläufige Höhepunkt dieser Strategie. Drei Länder, ein Kontinent, maximale Vermarktung. Für die Verbände ist das Geld willkommen.

Gerade kleinere Nationen können mit 10,5 Millionen Dollar ihre Infrastruktur verbessern, Nachwuchsarbeit finanzieren, den heimischen Fußball entwickeln. Das ist die positive Seite dieser Entwicklung. Doch die Abhängigkeit von der FIFA wächst mit jedem Dollar. Wer am Tropf hängt, stellt keine kritischen Fragen. Die deutschen Fans sollten sich von den Rekordzahlen nicht blenden lassen.