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Wir sind jetzt alle Dortmunder!

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Samstagabend habe ich mir gemeinsam mit Stefan Effenberg das Bayern-Spiel gegen Borussia Dortmund live in der Allianz-Arena angesehen. In der 85. Spielminute waren wir uns schnell einig, dass wir das Stadion vorzeitig verlassen können. Die zehnte Bayern-Meisterschaft in Folge - hat uns nicht wirklich überrascht. Die Feierlichkeiten auf dem Rasen: allenfalls für jene von Belang, die noch keine einzige der neun Meisterschaften zuvor erlebt haben. (Trainer Julian Nagelsmann zum Beispiel.)

Lieber wollte ich mir daheim das Topspiel der 2. Liga ansehen, FC St. Pauli gegen Darmstadt 98, ein Duell um den Bundesliga-Aufstieg (zufällig bei Sport1 im FreeTV). So weit sind wir also in Deutschland inzwischen: dass wir uns lieber mit Zweitliga-Fußball befassen, weil's im Oberhaus - zumindest im Dachgeschoss - stinklangweilig zugeht. In der 2. Liga gab's mittlerweile acht verschiedene Tabellenführer. Noch immer haben sechs Klubs realistische Chancen auf den Aufstieg. Sogar der Hamburger SV.

So ist Fußball, wie ich ihn mir wünsche. Heute Abend werden wir darüber im Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga diskutieren (ab 21 Uhr auf Sport1). Noch immer wage ich keine Prognose, ob Spitzenreiter Werder Bremen von Schalke und Darmstadt verdrängt wird, ob St. Pauli und HSV überhaupt (oder sogar mehr als) den Relegationsplatz schaffen, ob Nürnberg die Kurve kratzt. Aber wenn ich diese Vereinsnamen der 2. Liga so niederschreibe, denke ich: Die sind schon erstklassig.

Einen aufstrebenden Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Bayern Meister - aber der Druck wächst jetzt

Bayern – Dortmund 3:1 | Highlights Bundesliga 31. Spieltag | SPORT1
Der, gähn, zehnte Meistertitel in Folge

Der, gähn, zehnte Meistertitel in Folge

Der einseitigste Top-Wettbewerb in Europa heißt Bundesliga: Zum zehnten Mal in Folge sind die Bayern Meister. Perfekt wurde der Titel ausgerechnet gegen den BVB. Der hielt nur phasenweise mit.

Von Thomas Niklaus

"Jetzt ist es wunderbar", sagte Thomas Müller inmitten der kollektiven Münchner Meister-Glückseligkeit. Wunderbar? Klingt reichlich übertrieben nach einer Saison mit "nur" einem Titel.

Natürlich ist die zehnte Meisterschaft des FC Bayern in Serie eine bemerkenswerte Leistung. Doch dem hohen Münchner Anspruch wurde das Team von Trainer Julian Nagelsmann in dieser Saison trotzdem nicht gerecht. Das überraschende Viertelfinal-Aus in der Champions League und der blamable Pokal-K.o. haben beim Rekordmeister tiefe Spuren hinterlassen. Nicht umsonst sprach Nagelsmann von einem schwierigen Premierenjahr in München.

Dabei dem 34-Jährigen die Schuld für all die Probleme zuzuschieben, wäre viel zu einfach. Natürlich machte auch Nagelsmann nicht alles richtig. Doch letztendlich war er oft genug zum Improvisieren gezwungen. Dazu kam ein Kader, der in der Breite eben nicht europäische Spitzenklasse ist.

Riesige Ehre für Lewandowski

Riesige Ehre für Lewandowski

Die Laureus Sports Awards wurden vergeben. Auch Bayern-Stürmer Robert Lewandowski ist unter den Preisträgern (wie Gerald Asamoah). Die Ehrung hatte mit Gerd Müller zu tun.

Öffentliche Schelte für Sané

Öffentliche Schelte für Sané

Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic fordert eine klare Leistungssteigerung von Leroy Sané und betonte, dass der Nationalspieler die Wertschätzung nun zurückzahlen müsse.

Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sind nun verstärkt gefordert, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen, um dem Anspruch gerecht zu werden, dauerhaft zu den vier besten Mannschaften in Europa zu gehören. Die Vertragsverlängerungen mit Lewandowski, Müller, Neuer und Gnabry wollen gut überlegt sein.

Klar ist: Es bedarf dringender Verstärkungen, um neue Reize zu setzen und den Konkurrenzkampf zu forcieren. Ergänzungen oder Mitläufer wie Roca, Sarr, Richards, Sabitzer oder Choupo-Moting helfen nicht weiter.

Klar ist auch, das betonte selbst Nagelsmann nach seinem Premieren-Titel: Der Druck auf den jungen Coach wird nun noch größer. Die Wiederholung einer Saison wie dieser wird zu wenig sein.

Nur die Konkurrenz dürfte hoffen, dass die Bayern endlich einmal schwächeln. Die Münchner Dominanz wirft einmal mehr ein schlechtes Licht auf die Liga. Dass keiner der Herausforderer um Borussia Dortmund in dieser Saison diverse Münchner Wackler ausnutzen konnte, spricht für sich.

Es ist bezeichnend, dass sich selbst die Münchner ein engeres Rennen an der Spitze wünschen. Die Liga benötigt Spannung und Emotionen. Wunderbar ist so im Moment wenig.

Thomas Niklaus ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

"Schlechte Nachricht für die Bundesliga"

"Schlechte Nachricht für die Bundesliga"

Die internationale Presse spricht nach dem Meistertitel von einer "Dekade der Dominanz" und sieht Probleme für die ganze Liga.

Wir sind jetzt alle Dortmunder!

So will der BVB näher an den FC Bayern heranrücken

So will der BVB näher an den FC Bayern heranrücken

Der BVB lässt in München Potenzial aufblitzen. In der neuen Saison will die Borussia mit einer veränderten Mannschaft angreifen.

Von Alex Steudel

Es fällt schon überall auf. Die internationalen Pressestimmen hatten gestern kein anderes Thema als die Alleinherrschaft der Bayern. Zehn Meisterschaften in Folge, das turnt den Fan weltumspannend ab. Auch meine Freunde, viele davon eigentlich Die-Hard-Fußballfans, sagen fast alle: Bundesliga interessiert mich nicht mehr, ist mir zu langweilig; wenn ich gucke, dann nur Champions League oder nach England.

Borussia Dortmund muss das jetzt richten.

Der Vizemeister muss uns die Spannung zurückbringen. Er sollte dazu als Erstes das Rumgejammer stoppen, dass Platz zwei doch auch toll sei, denn das ist verrückt. Ich kann es nicht mehr hören.

Die Dortmunder haben eine Gesamtverantwortung, sie müssen die Bundesliga vor dem Absturz retten. Denn der ist schon eingeleitet: Wir sind nicht mehr wer.

Was mich optimistisch stimmt: Im Transferwettstreit zur neuen Saison haben sie die Nase weit vorn. In der Formel 1 würde man sagen: Der BVB hat das Freie Training gewonnen.

Stürmer Karim Adeyemi (20) sowie die Verteidiger Niklas Süle (26) und Nico Schlotterbeck (22) sind (wären) allesamt Top-Verstärkungen.

Unfassbar eigentlich, dass ich das schreibe. Leute dieses Formats hätten früher unweigerlich alle beim FC Bayern gespielt.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Dass die Münchner schlafen, macht einem spannungstechnisch gesehen Mut - in Dortmund entsteht so eine Achse, die man auch an der Säbener Straße ernstnehmen müsste.

Denn zu den Neuen kommt ja ganz hinten Spitzentorwart Gregor Kobel (24), im Mittelfeld rutscht 2022/23 Superdupertalent Jude Bellingham (18!) vermutlich noch mehr in die Schaltzentrale, Marco Reus (demnächst 33) wird eine Art Luxus-Notnagel, Mats Hummels (33) beobachtet das Ganze whatsappend von der Bank, und Julian Brandt erwägt mit seinen bald 26 Jahren, eventuell erwachsen zu werden - schon sind sie Erster, die Dortmunder.

Wetten?

Fehlt eigentlich nur ein gescheiter Rechtsverteidiger. Mach mal, Sebastian Kehl!

Ich habe jedenfalls so ein Gefühl, dass das 2023 wirklich was werden könnte mit der Revolution. Ich bin zwar kein BVB-Fan, aber nächste Saison bin ich Schwarz-Gelb.

Steudel-Kolumnen gibt's auch als Buch – und nie stimmte der Titel mehr als heute: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", Amazon KDP, 268 Seiten. Hier bestellen!

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Heute im Fernsehen

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