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Wieder leistet Gladbach Historisches - ein 0:6

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Vor ein paar Wochen stand hier zu lesen: Borussia Mönchengladbach sei "ein schlafender Riese". Das mit dem Schlafen kann gut sein. Gestern sind die Gladbacher mit Albträumen aufgewacht und aus allen Wolken gefallen. 0:6 gegen den SC Freiburg - Gladbach ist jetzt ein humpelnder Zwerg.

Noch gibt es keine Anzeichen, dass Trainer Adi Hütter den Niederrhein schon wieder verlassen muss. Aber was heißt das schon. Vorige Woche meinte ich voreilig, die Bundesliga sei in Trainerfragen vorsichtiger geworden. In derselben Woche wurden zwei Cheftrainer beurlaubt.

Zuerst Pal Dardai bei Hertha BSC (und durch Tayfun Korkut ersetzt), dann am Sonntagmorgen Jesse Marsch bei RB Leipzig (Nachfolge noch offen). So schnell kann's gehen. Dieselben Gladbacher, die Bayern München mit 5:0 im DFB-Pokal demütigten, erlitten gestern ihre historische Schmach.

In den nächsten zwei Wochen werde ich die Bundesliga lieber aus der Ferne begutachten und überlasse meinem Freund Alex Steudel die Regie bei Fever Pit'ch. Alle Beschwerden also direkt an ihn… Bei der Gelegenheit will ich aber einen kurzen Aufruf starten.

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Einen spendablen Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Wieder leistet Gladbach Historisches - ein 0:6

Trainer Hütter bittet Fans um Entschuldigung

Trainer Hütter bittet Fans um Entschuldigung

Nach dem 0:6 gegen Freiburg wirkten die Gladbacher ratlos. Trainer Adi Hütter sprach von einer "Schockstarre". Auch Max Eberl, Patrick Herrmann und Jonas Hofmann äußerten sich.

Von Oliver Mucha

Historisches Desaster nach der Derbypleite: Borussia Mönchengladbach ist nur 39 Tage nach dem Pokalcoup gegen Bayern München in eine tiefe Herbstdepression verfallen. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter kassierte nach einer unterirdischen Leistung beim 0:6 gegen den SC Freiburg die höchste Heimniederlage in der Bundesliga seit 23 Jahren und stürzte auf Tabellenplatz 13 ab.

Auf Hütter wartet eine ungemütliche Vorweihnachtszeit. Erst in der vergangenen Woche hatte sich sein Team den Zorn des Anhangs durch die bittere 1:4-Niederlage beim Erzrivalen 1. FC Köln zugezogen.

"Wahnsinn, dass wir vier Standardgegentore kriegen", klagte Jonas Hofmann bei DAZN: "Wir haben desolat verteidigt. Gefühlt war das Spiel bei 0:4 vorbei. Wer letzte Woche gedacht hat, es geht nicht noch tiefer, ist eines Besseren belehrt worden."

"Wir haben absolute Scheiße und Katastrophe gespielt."

In einer denkwürdigen ersten Halbzeit bestraften Maximilian Eggestein (2.), Kevin Schade (5.), Philipp Lienhart (12.), Nicolas Höfler (19.), Lucas Höler (25.) und Nico Schlotterbeck (37.) die zahlreichen Unzulänglichkeiten der Gastgeber eiskalt. Fünf Tore nach 25 Minuten waren in der Bundesliga zuvor nur den Gladbachern selbst 1984 beim 10:0 gegen Eintracht Braunschweig gelungen, einer Auswärtsmannschaft hingegen noch nie.

Die höchste Heimniederlage seit 1966

Die höchste Heimniederlage seit 1966

Der SC Freiburg siegt mit 6:0 in Mönchengladbach – und verpasst der desolaten Borussia die höchste Heimniederlage seit 1966.

Die Freiburger beendeten durch den höchsten Auswärtssieg ihrer Ligageschichte ihre Negativserie von drei Niederlagen. Damit liegt die Mannschaft von Trainer Christian Streich auch nach dem 14. Spieltag auf einem Champions-League-Platz. "Absolut surreal" fand Schlotterbeck die erste Halbzeit: "Da kommst du in einen Flow rein, und plötzlich steht's 6:0."

Die Abwehr des fünfmaligen deutschen Meisters glich einem Hühnerhaufen. Keine Zuordnung, keine Raumaufteilung - die Freiburger wunderten sich selber über ihre Freiheiten. Innenverteidiger Lienhart erzielte bereits sein viertes Saisontor, Höfler, Höler und Schlotterbeck machten die Kopfballtreffer Nummer zwei, drei und vier im Borussia-Park.

Die Gladbacher Fans unter den 10.025 Zuschauern reagierten auf die erste Heimniederlage der Saison schon früh mit einem Pfeifkonzert, dann stimmten sie hämisch in die Freiburger Gesänge ein: "Oh, wie ist das schön." Einige verließen auch schon nach der ersten Halbzeit das Stadion.

Und Hütter? Der stand fassungslos an der Seitenlinie und reagierte auf die Vorstellung seiner Mannschaft mit einem Doppelwechsel nach einer halben Stunde. Lainer und Alassane Plea mussten runter - der Coach hätte auch die neun anderen Spieler auswechseln können.

Oliver Mucha ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Perspektivwechsel

RB Leipzig: Marsch-Mission gescheitert

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Nach fünf Monaten ist Schluss mit US-amerikanischem Flair in der Messestadt: Jesse Marsch ist nicht mehr Trainer von RB Leipzig. Doch am Cottaweg müssen sich nicht nur die Verantwortlichen an die Nase fassen - auch Spieler sollten sich hinterfragen, ob sie nicht mehr hätten tun können.

Immer wieder sonntags

2:2! Ein Punktgewinn zum Hertha-Debüt

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Nach einem 0:2-Rückstand holt Hertha BSC beim VfB doch noch ein Unentschieden. Stevan Jovetic trifft doppelt für die Berliner.

Heute im Fernsehen

21.45 Uhr, SPORT1: Doppelpass 2. Bundesliga

Im Ernstfall war's immer der Schiri? Das nervt!

Immer wieder Felix Zwayer?

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Im größten Schiedsrichterskandal des deutschen Fußballs war er Kronzeuge. Eine Rolle, die die Verstrickungen von Felix Zwayer  überdeckte. Seiner Karriere schadeten spätere Enthüllungen nicht.

Von Alex Steudel

Ich habe das Gefühl, wir reden nur noch schlecht über Schiedsrichter. Als würden sie ein Fußballspiel anpfeifen und dann gleich erst mal in ihren Notizblock schreiben, wie es ausgehen wird und auch dafür sorgen. Das Gemoser steht in keinem Verhältnis mehr zu ihrer Leistung. Es ist ein bisschen wie im Straßenverkehr: Eine Hilfspolizistin braucht bloß irgendwo auftauchen, schon sind alle schlecht gelaunt, und sie ist an allen falsch parkenden Autos schuld.

Ich habe kürzlich einen Mann beobachtet, der minutenlang Arme fuchtelnd auf so eine Frau einredete, weil sie ihm einen Strafzettel ans Fahrzeug geheftet hatte. Er war außer sich. Sein Auto stand auf dem Gehweg. So ähnlich ist es im Fußball auch manchmal.

Die Macht der Bilder

Die Macht der Bilder

Borussia Dortmund und Bayern München lieferten sich ein ansehnliches Spiel. Warum danach darüber niemand, aber alle Welt über den Schiedsrichter spricht.

Was Judi Bellingham nun droht

Was Judi Bellingham nun droht

Dass Jude Bellinghams Aussagen zu Felix Zwayer ein sportrechtliches Nachspiel haben, ist mittlerweile so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch Strafanzeige wurde gestellt.

Ich würde mich freuen, wenn diese Ablenkerei aufhören würde. Trainer und Spieler einer Mannschaft sollte sich nach dem Abpfiff mal testweise genau so lange an ihren eigenen Fehlern abarbeiten wie am Unparteiischen. Wenn Mats Hummels beim 3:2-Sieg der Bayern in Dortmund einen Bock nach dem anderen baut, wieso reden wir dann nicht eine Stunde über ihn?

Darüber, wie schlecht er gespielt hat? Oder diskutieren ausführlich darüber, wie hundsmiserabel die Bayern-Abwehr im Spitzenspiel aufgetreten ist – allen voran Mister Abpraller Upamecano und Dr. Dauerabwesend Davies?

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Wieso haben wir uns am Samstababend nicht 25 Zeitlupen angesehen, die belegen, welch hundsmiserables Spiel die beiden Abwehrreihen der angeblich europäischen Topvereine abgeliefert haben? Stattdessen haben wir uns abendfüllend mit Schiri Felix Zwayer auseinandergesetzt. Alle brüllten auf ihn ein. Dortmunds Jude Bellingham unterstellte sogar mehr oder weniger direkt, dass er bestochen wurde. Erling Haaland kommentierte Zwayers Leistung bei Twitter mit einem "Daumen runter". (Der dann gleich wieder gelöscht wurde.) Geht's eigentlich noch?

War es das langsam für Mats Hummels?

War es das langsam für Mats Hummels?

Der Bundesliga-Klassiker war ein Alptraum für Mats Hummels: Bild-Note 6 für den Weltmeister, der beim 2:3 gegen Bayern einen rabenschwarzen Tag erwischte.

"BVB sollte über Zukunft nachdenken"

"BVB sollte über Zukunft nachdenken"

Scharfe Kritik folgte von einem, der's sagen darf: Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann meinte sogar: "Der BVB sollte über die Hummels-Zukunft nachdenken."

Wenn etwas Daumen runter war, dann dieses angebliche Topspiel. Es war unterhaltsam, okay, aber es war kein Spitzenspiel. Weil zu viele Teilnehmer dauernd Böcke schossen. Es war hinten Bezirksliga mit Bestandteilen von Tiki-Taka vorn. Ich fand's ernüchternd: Dortmund unterliefen Dutzende peinlicher Fehler, dem FC Bayern auch.

Und Schiedsrichter Zwayer? Hat genau einen Fehler gemacht. So gesehen, war er wohl der beste Mann auf dem Platz. Und dafür wird er jetzt an die Wand genagelt. Wie ungerecht!

Achtung, jetzt neu: Der Steudel-Jahresrückblick 2021 als Buch ist da! "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN – ein völlig verrücktes Fußball-Jahr unter besonderer Berücksichtigung des HSV". Ist übrigens ein perfektes Weihnachtsgeschenk. Aber auch zum Selbstgebrauch geeignet. Hier erhältlich als Hardcover, Taschenbuch oder eBook

"Glaube nicht, dass Bayern noch lange zuguckt"

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Sport1-Experte Mario Basler findet in seiner Kolumne deutliche Worte für die Leistung von Mats Hummels gegen die Bayern. Auch zur Personalie Marcel Sabitzer hat er eine klare Meinung.

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Beim FC Augsburg kehrt die Tristesse zurück. Vor leeren Rängen bedeutet das 2:3 gegen Bochum einen herben Rückschlag im Tabellenkeller.

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Alle mal herschauen!

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