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Wie viel Eintrittsgeld darf ein Bundesliga-Spiel kosten?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die jüngste Nachricht aus dem Sport Business erfreut sogar die BVB-Fans: Borussia Dortmund hat den Ausrüstervertrag mit Puma verlängert - eine Viertelmilliarde soll der neue Deal nach Kicker-Informationen einbringen. 250.000.000 Euro! Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Man kann  Chefvermarkter Carsten Cramer nur beglückwünschen.

Die Einnahmen aus dem Spielbetrieb fallen dagegen vergleichsweise gering aus. Im Schnitt bringt ein Bundesliga-Spiel 1,76 Mio. Euro ein. Bei riesigen Stadien wie in Dortmund mehr, bei kleineren Heimstätten wie in Freiburg weniger. Aber der Durchschnitt zeigt: Nur noch bedingt kommt es auf den Zuschauer an, um den Profikader zu finanzieren.  Zu 15 Prozent halt.

Nach der Logik der Marktwirtschaft könnten die Bundesliga-Vereine ihre Eintrittspreise anheben, bis Angebot und Nachfrage in der Balance sind. Das wollen die Klubs aber nicht. Ihre Sorge: Dass das Publikum so erlesen wird wie in der Premier League. Dass das Rohe verlorengeht. Dann sollte die Liga aber konsequent sein. Und die Preise senken und Puma-Deals ranschaffen.

Einen katzenartigen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Wie viel Eintrittsgeld darf ein Bundesliga-Spiel kosten?

"Wir bauen eine Scheinwelt auf"

Im Interview mit T-Online.de spricht Paderborn-Trainer Steffen Baumgart über Neuerungen im Fußball, zu teure Eintrittskarten und sein Image als Pragmatiker.

Von Pit Gottschalk

Die Statistik, die das Internet beim Keyword “Ticketpreise Bundesliga” ausspuckt, liefert sofort Erhellendes. Die günstigsten Eintrittskarten aller Erstliga-Klubs bieten Fortuna Düsseldorf mit acht und Mainz 05 mit elf Euro. Die teuersten Tickets jenseits des VIP-Bereichs gibt’s bei Hertha BSC für 99 Euro sowie bei RB Leipzig und Eintracht Frankfurt für jeweils 85 Euro. Man liegt also nicht falsch, wenn man sagt: Im Schnitt kosten 90 Minuten Bundesliga-Fußball an die 50 Euro im Stadion. Ist das zu viel?

Der Paderborner Trainer Steffen Baumgart hat in einem bemerkenswerten Interview bei T-Online eine neue Debatte über die Eintrittspreise der Bundesliga angezettelt. Er sagte: “Überlegen Sie sich doch einmal, was das für eine vierköpfige Familie bedeutet! Vier Tickets, drei, vier Bratwürste, schon sind 250 Euro weg. Für Normalsterbliche wird der Stadionbesuch langsam einfach zu teuer. Ich weiß nicht, ob die Fans diese Entwicklung auf Dauer noch mitmachen.”

Sein Klagelied stimmte Baumgart genau in dem Moment an, als der DFB in größten Schwierigkeiten steckte, bei Länderspielen das Stadion zu füllen. Die Bundesliga kennt das Problem nicht in dieser Vehemenz. Noch verzeichnen die meisten Erstliga- Stadien eine Auslastung von über 90 Prozent. Aber es stimmt schon: Der Stadionbesuch ist ein sündhaft teures Vergnügen geworden. Die günstigsten Tickets sind schnell ausverkauft oder nahe an jenem Arena-Bereich, wo man mit Kindern besser nicht hingeht.

Ein bemerkenswerter Auftritt vorm BVB-Spiel

Steffen Baumgart hat harsche Kritik an seiner Branche geübt. Die Entfremdung der Fans sei ein hausgemachtes Problem.

Also muss man als Familienvater, wenn man weiter weg von Chaoten sitzen will, mehr Geld zahlen. Darin liegt eine Ungerechtigkeit. Beim Hamburger SV zum Beispiel bringen die Geraden im Volksparkstadion gut und gerne 14 Mio. Euro im Jahr ein; die Nordkurve aber nur eine Million. Die Quersubvention, damit der Fanblock billig bleibt, erfährt kaum Wertschätzung. An die 300.000 Euro Strafgeld verursachte die aktive Fanszene mit ihren Pyro-Spielchen zuletzt im Jahr. Bezahlen müssen das stets die Normalos.

Stadion-Strategen könnten deshalb zu der Folgerung kommen, die Schere zwischen den extremen Preiskategorien etwas zu schließen. Es ist ja nicht einzusehen, dass Zuschauer, die zwar keine Chorleistungen in der Kurve erbringen, aber auch keine Geldstrafen verursachen, unverhältnismäßig höher belastet werden. Spielraum haben die Vereine ja. Nur 15 bis 20 Prozent beträgt der Anteil der Stadionerlöse an den Gesamtumsätzen eines Profivereins. Werbung und Medienrechte sind wichtigere Einnahmequellen.

In ihrem jüngsten Jahresbericht legt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) Wert darauf, dass die Bundesliga den zweithöchsten Zuschauerstrom ihrer Geschichte feiern kann. 2017/18 wurden im Schnitt 43.879 Eintrittskarten abgesetzt, was die Bundesliga zur zuschauerstärksten Fußball-Liga der Welt macht. Ist Baumgarts Sorge also unberechtigt? Im DFL-Bericht heißt es: "Hierbei sind Ehren- und Freikarten eingeschlossen. Basis dieser Statistik ist (…) die Anzahl der abgesetzten Tickets – unabhängig von deren Nutzung."

"Ein Skandal"

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