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Wie sähe die deutsche Nationalelf ohne Bayern-Spieler aus?

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Uli Hoeneß hat sich verändert. Als ich ihn nach der Haftstrafe 2016 zuerst auf einem Sky-Event in Düsseldorf und später auf einen Kaffee in seinem Büro an der Säbener Straße in München traf, erlebte ich einen aufrichtig geläuterten, aufgeräumten, fast demütigen Mann. Er hörte zu, zitierte munter, was er gelesen hatte, und schaute oft zu Boden.

Das änderte sich, als er zum Präsidenten des FC Bayern wiedergewählt war, gefeiert und verehrt von einer siegestrunkenen Mitgliederversammlung. Bei Begegnungen im Stadion hob er plötzlich das Kinn, um etwas tiefer blicken zu können, führte wie ein Feldherr die Entourage des Vorstands vorne an der Spitze an. Bitte Platz machen, hier komme ich.

Früher glich sein Wort einem Vertrag, er hatte ein Elefantengedächtnis: Was er zusagte, hielt er auch. Bei mir hat er zuletzt zweimal sein Wort gebrochen. Das kannte ich so nicht von ihm. Man wird nicht schlau aus ihm. Beim Sport1-Doppelpass im Februar unterhielt er sich väterlich mit einem behinderten Fan. In der Öffentlichkeit passieren seine Wutausbrüche immer häufiger.

Man könnte es sich einfach machen und Uli Hoeneß einfach ignorieren. Dummerweise ist er Präsident des größten Fußballvereins der Welt und schon von Amts wegen eine Person, dessen Wort Gewicht hat. Im November gibt er seinen Posten beim FC Bayern München auf. An Einfluss wird Hoeneß kaum verlieren. Darin liegt die Tragödie.

Was soll man von einem Mann halten, der 40 Jahre lang Visionäres geleistet hat, aber am Ende Unsinn erzählt? Ist Mitleid die richtige Reaktion? Sport-Bild berichtete am Mittwoch, dass Uli Hoeneß alle seine Nationalspieler aus der DFB-Auswahl abziehen wollte, wenn Manuel Neuer nicht mehr bei Bundestrainer Joachim Löw im Tor stehen sollte.

Allein dieser Gedanke ist so hanebüchen und anmaßend, dass es einem die Sprache verschlägt. Er kann seine Drohung gar nicht wahrmachen und weiß das auch. Das Regelwerk im Weltverband Fifa verbietet es. Trotzdem steht sein Erpressungsversuch im Raum und wird von ihm auch nicht dementiert. Er würde es nur nicht mehr so sagen.

Aber niemand sollte glauben, dass er das, was er gesagt hat, nicht ernst meinte. Natürlich stört es ihn, dass er die Dinge nicht mehr so polternd regeln kann, wie er das über viele Jahrzehnte sehr erfolgreich getan hat. Vielleicht hat er Schwierigkeiten damit, dass seine beste Zeit beim FC Bayern endet. Das würde einiges erklären. Aber das ist: Küchenpsychologie.

Einen ruhigen Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Wie sähe unsere Nationalelf ohne Bayern-Spieler aus?

So gut wäre die Löw-Mannschaft ohne den Rekordmeister

In der Streitfrage um die Nummer 1 im deutschen Tor drohte Bayern-Präsident Uli Hoeneß, keine Spieler mehr für die Nationalelf abzustellen. Ein Bayern-Boykott bei der Nationalmannschaft? Das wäre ein Hammer! Wie gut wäre die Nationalelf noch ohne den Bayern-Block? Auf dem Papier wäre diese Elf nicht schlecht.

Von Pit Gottschalk

Spielen wir mal Uli Hoeneß: Wie sähe eine Nationalmannschaft ohne Spieler des FC Bayern aus? Marc-André ter Stegen statt Manuel Neuer im Tor, das ist klar. Aber sonst?

Für die Innenverteidigung sollte man, weil Niklas Süle fehlen würde, Mats Hummels von Borussia Dortmund reaktivieren. Neben ihm: Antonio Rüdiger vom FC Chelsea.

Als Außenverteidiger gefragt: definitiv zwei Leipziger. Lukas Klostermann rechts, Marcel Halstenberg links. Beide haben eine Menge Potenzial und sind ohnehin gesetzt.

Im zentralen Mittelfeld wird’s kniffliger. Toni Kroos von Real Madrid - noch immer gesetzt. Neben ihm: Ilkay Gündogan von Manchester City, wenn’s offensiv werden soll.

Wird mehr Defensive verlangt, fällt der Ersatz für Joshua Kimmich schwer. Vielleicht Julian Weigl vom BVB. Oder Emre Can von Juventus Turin. Oder Matthias Ginter aus Gladbach.

Mittelstürmer, logisch: Timo Werner von RB Leipzig. Attacke links: Marco Reus vom BVB. Über rechts: Entweder Kai Havertz (Leverkusen) oder, wenn er fit ist, Leroy Sané (City).

Man sieht: Der erste Anzug bei Bundestrainer Joachim Löw kommt ganz gut ohne Bayern-Nationalspieler aus. Was aber genauso klar ist: Wichtige Spieler würden Löw fehlen.

Nicht nur die genannten Manuel Neuer, Niklas Süle und Joshua Kimmich. Sondern auch: Leon Goretzka und Serge Gnabry. Ohne Bayern-Spieler wäre Deutschland weniger flexibel bei Aufstellung und Spielweise.

Streit mit Joachim Löw: Uli Hoeneß rudert nach Drohung zurück

In der Debatte um das Tor des DFB-Teams hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß auch mit einem Boykott der Abstellung von deutschen Nationalspielern gedroht - später ruderte er doch zurück. En Boykott wäre auch gar nicht möglich gewesen.

Heute im Fernsehen

21 Uhr, DAZN: Serie A, FC Turin - AC Mailand

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