zum Inhalt

Werder Bremen: Die Rettung sollte eine Warnung sein

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Werder Bremen bleibt erstklassig, der Hamburger SV hat schon wieder einen neuen Trainer, und Twitter implodiert, weil ein Heidenheimer Koch beseelt eine Bratpfanne trommelt. Es wird Zeit für die Sommerpause.

Fever Pit'ch kehrt rechtzeitig zur Champions League im August zurück. Ich wünsche allen Lesern besinnliche Sonnentage, infektionsfreie Begegnungen und vor allem: Stadien mit Zuschauern, wenn's wieder losgeht.

Bitte bleibt gesund und munter!

Euer Pit Gottschalk

Werder Bremen: Rettung in letzter Minute - und jetzt?

2:2 beim 1. FC Heidenheim reicht zum Klassenerhalt

Es war ein glückliches Tor. Es war nicht einmal ein selbst erzieltes Tor. Doch das war Florian Kohfeldt in dem Moment alles egal.

Irgendwann im Sommer, wenn die letzte Saison-Analyse gelesen ist und alle Versprechen auf Besserung ausgesprochen sind, wird sich ein Schatten auf die schlimmsten Minuten der Vereinsgeschichte seit 40 Jahren legen und keinen klaren Blick mehr auf die Krisensituation erlauben.

Wenn Werder Bremen Glück hat, wird man im Verein die zwei Zitterpartien gegen Heidenheim als Warnung empfinden, dass kein Bundesliga-Dino vor dem Aussterben geschützt ist. Wenn Werder Bremen Pech hat, empfindet man das Desaster der Saison 2020/21 als einmaligen Unfall. Als Malheur.

Horror-Saison endet glücklich

Nach einer Horror-Saison hat Werder Bremen den Absturz in die 2. Liga abgewendet.

Werder Bremen bleibt

Ein 2:2 nach einer dramatischen Nachspielzeit rettet Werder Bremen vor dem ersten Bundesliga-Abstieg seit 1980.

Die Erleichterung darüber, dass die Rettung in letzter Minute gelungen ist, darf aber keinen professionell geführten Klub dazu verführen, die Gründe für den Absturz in irgendeiner Form zu relativieren. Ja, die Klubführung blieb stabil in der Krise. Mehr Lob verdient diese Saison jedoch nicht.

Der Kader war zu dünn, der Trainer bei seinen Taktikvorgaben flatterhaft, das Management mit seinen Ausreden vorschnell, die Mannschaft in zu vielen Spielern schludrig bis lauffaul: Die Liste von Vorwürfen ist ellenlang. Normalerweise weist so ein Befund geradewegs in die 2. Liga.

Mit Ach und Krach

Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt profitierte von einem kuriosen Eigentor.

Dank Bratpfanne, Trommel und Kuhglocke

Diese Geisterspiel-Stimmung in der Relegation lässt jeden Fan ratlos zurück: War das jetzt gut, schlecht oder nervig?

Dass Werder Bremen glücklich davongekommen ist, mag dem Umstand geschuldet sein, dass der 1. FC Heidenheim seine wahre Chance in der Relegation zu spät erkannt hat. Die Wahrheit ist: Hätte Fortuna Düsseldorf mehr Glück gehabt, hätte Bremen die Relegation erst gar nicht erreicht.

Das Gründungsmitglied der Bundesliga lebt in seinem Selbstverständnis davon, dass der Werder-Kokon keine ehrliche Kritik zulässt. Man kennt das vom Hamburger SV. Dort war auch alles super. Nun spielt man ein drittes Jahr in der 2. Liga. Das allein sollte Werder Bremen Warnung genug sein.

"Einfach nur froh und glücklich, dass wir es geschafft haben"

Der viermalige Meister, der lediglich 1980/81 zweitklassig gewesen war, ging in einem hektischen und umkämpften Geisterspiel bereits in der 3. Minute durch ein Eigentor von Norman Theuerkauf in Führung, Ludwig Augustinsson (90.+4) legte erst in der Nachspielzeit nach. Doch das war noch längst nicht das Ende gewesen.

Heute im Fernsehen

18.15 Uhr, ZDF: Relegation 2. Liga, Nürnberg - Ingolstadt

Alle mal herschauen!

Ein Bessermacher: Das ist der neue HSV-Trainer Daniel Thioune

Mit Daniel Thioune setzt der Hamburger SV auf einen selbstbewussten Trainer, der bei den Hanseaten offenbar perfekt ins Profil passt. Nach dem verpassten Aufstieg in die Bundesliga steht der HSV vor einem Umbruch - der Klub will zukünftig auf junge Spieler setzen. Rahmenbedingungen, die Thioune schon aus Osnabrück kennt.

Kommentare

Aktuelles