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Wegen Haaland: Sturmwarnung beim FC Bayern

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern verstarb Egidius "Edi" Braun und mit ihm ein Stück Deutsche Fußballgeschichte. Er war von 1992 bis 2001 DFB-Präsident und davor DFB-Schatzmeister. Jeder in Aachen kannte den Kartoffelhändler aus Breinig und ich ganz besonders. Obwohl er hohe Ämter bekleidete, war Egidius Braun immer präsent in den Vereinen seiner Öcher Region. Ich erinnere mich noch gut, wie er stundenlang beim FC 13 Roetgen in der Vereinsgaststätte "Zum Alten Markt" saß, um mit den Verantwortlichen die Finanzierung der neuen Flutlichtanlage zu besprechen.

Für seine Mexiko-Hilfe, die er 1986 gestartet hatte, organisierten Eifeler Vereine zum Dank Spendenaktionen. Egidius Braun bedankte sich mit Grußworten und Trikots von der Nationalmannschaft. Sonntags stand er nicht selten - ohne jede Ankündigung - am Spielfeldrand in der Kreis- oder Bezirksliga und schaute einfach zu. So war er: bodenständig und zugänglich, auf großer wie auf kleiner Bühne. Dass er manchmal in der DFB-Zentrale lautstark Themen durchsetzte, sei ihm im Nachhinein verziehen - er zeigte Haltung, und am Ende überwiegt stets das Gute.

Er sagte immer: "Fußball war, ist und bleibt mehr als ein 1:0!"

Als er bei der WM 1986 in Mexiko das Elend in den Kinder- und Waisenheimen erlebte, startete Egidius Braun Hilfsprogramme, die bis heute wirken. Bei der WM 1994 in den USA schickte er Stefan Effenberg vorzeitig nach Hause, weil ein Stinkefinger nicht zum Selbstverständnis eines deutschen Nationalspielers gehören sollte. Als deutsche Hooligans bei der WM 1998 in Frankreich den französischen Polizisten Daniel Nivel fast zu Tode prügelten, schämte er sich so sehr, dass er die gesamte Nationalmannschaft vom Turnier zurückziehen wollte.

Egidius Braun wurde 97 Jahre alt. Unser letztes Treffen in seinem Haus am Hangeweiher in Aachen ist ein paar Jahre her. Damals war er noch so rüstig, dass er für das Foto Fußball mit seinem Enkelkind spielte. Er lebte zuletzt sehr zurückgezogen. Deshalb können die jüngeren Fußballfans mit seinem Namen vermutlich wenig anfangen. Umso mehr lohnt der Blick auf die Arbeit seiner Stiftung. Wenn wir heute manchmal beim Fußball Werte vermissen, denke ich besonders intensiv an Egidius "Edi" Braun zurück: Er hat diese Werte immer geliebt und gelebt.

Einen ehrenwerten Donnerstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

PS: Seit gestern Morgen dürfen wir vorsichtig optimistisch sein, dass die Lieferschwierigkeiten beim Fever Pit'ch Newsletter endlich behoben sind. Wochenlang bekam jeder fünfte Leser keine Mail von mir. Die Ursache ließ sich einfach nicht finden. Auch nicht bei unserem Dienstleister Revue. Sollten plötzlich wieder alle 25.000 Abonnenten bedient werden - umso besser. Bei dieser Gelegenheit bitte ich erneut alle Fever Pit'ch-Freunde um Entschuldigung.

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Wegen Haaland: Sturmwarnung beim FC Bayern

Das Dilemma um Robert Lewandowski

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Beim Thema Lewandowski halten sich die Bayern Bosse aktuell noch sehr zurück. Laufen die Münchner Gefahr, sich zu verzocken?

Von Pit Gottschalk

Die Gerüchte, die zu Erling Haaland ins Land tröpfeln, sind nicht zu unterschätzen. Manchester City, so heißt es, kratzt mal eben 120 bis 150 Millionen Euro zusammen, damit Norwegens Superstürmer Borussia Dortmund vorzeitig verlässt und beim Scheich-Klub von Trainer Pep Guardiola anheuert. Es kann auch Real Madrid werden.

Bayern München jedenfalls ist alarmiert. Eigentlich wäre der 21-jährige Torjäger der perfekte Nachfolger für den eigenen Superstürmer Robert Lewandowski, der zwar besser als je zuvor trifft, aber mit 33 in die Jahre kommt. Vor acht Jahren holte man ihn aus Dortmund. Jetzt wäre der gleiche Coup mit Haaland angesagt.

Lewandowskis Vertrag läuft 2023 aus. Wenn Bayern mit ihm Kasse machen will, dann diesen Sommer. Nächstes Jahr gibt es keine Ablösesumme mehr. Europas besten Mittelstürmer kann man aber nur dann ziehen lassen, wenn man einen neuen mit seiner Klasse hat. Einen wie Haaland eben. Doch den wollen alle.

Zwei Optionen für Lewandowski

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Dem FC Bayern droht der Abgang von Top-Torjäger Robert Lewandowski nach dem Saisonende. Der Angreifer könnte den Verein im  Sommer verlassen. Oder doch verlängern.

Wenn's ganz doof läuft, steht Bayern München am Ende mit leeren Händen da. Lewandowski hat sehr wohl vernommen, dass man einen Nachfolger sucht, und zickt schon rum, weil man angeblich keine Gespräche zur Vertragsverlängerung mit ihm geführt hat. Bayern München spielt auf Zeit - und steckt in der Zwickmühle.

Man kann nicht einerseits einen neuen Stürmer ködern und andererseits mit dem alten Stürmer substanziell verhandeln. Top-Torjäger sind - bei aller Professionalität - Sensibelchen und erwarten Wertschätzung weit über das Jahresgehalt (bei Lewandowski angeblich 24 Mio. Euro) hinaus. Verzocken sich die Bayern etwa?

Uli Hoeneß hätte, als er noch Manager war, für klare Verhältnisse gesorgt. Einladung aufs Büro-Sofa, Kraftausdrücke beim Berater, Klartext am Fernseh-Mikrofon: Er hätte die gesamte Klaviatur rauf- und runtergespielt, damit sein wichtigster Stürmer weiß, woran er ist. Vom neuen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn hört man - nichts.

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Der FC Bayern spielt im Vertragspoker um Robert Lewandowski auf Zeit. SPORT1 kennt die Beweggründe und den Fahrplan der Verantwortlichen.

Man darf Kahn nicht Unrecht tun. Vielleicht hat er mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic längst Fakten geschaffen und bereitet die zeitnahe Pressemitteilung vor, dass Lewandowski bis ins nächste Jahrzehnt Bayern-Profi bleibt. Dass dieser Raum für Spekulationen aber seit Wochen überhaupt entstehen kann, ist irritierend genug.

Ja, Bayern München leidet ebenfalls an den Corona-Langzeitfolgen, es fehlen 150 Mio. Euro Umsatz. Lewandowski zeigt offensichtlich wenig Rücksichtnahme, dass der eigene Verein klamm ist, wenn anderswo Millionenzuschüsse locken. Darum spielen die Bayern auf Zeit: Ohne ihr Einverständnis kann Lewandowski ja nicht sofort weg.

Und seien wir ehrlich: Es tut richtig gut, wenn Vereine nicht jede Gefühlsschwankung ihres kickenden Personals in Gold aufwiegen wollen. Aber warum erklärt Kahn die Situation nicht so aufrichtig, wie sie ist, und weckt Verständnis? Ist das nicht genau die Aufgabe eines guten Vereinschefs? Kahn gibt gerade zu viele Rätsel auf.

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