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⚽️ Was man zum EM-Kader wissen muss

Bundestrainer Julian Nagelsmann muss in vier Wochen aus 27 Nationalspielern eine Start-Elf zimmern. Wir haben da eine Idee - ohne Gündogan

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Unser Autor Udo Muras ist der Pilot, der uns auf seine Zeitreisen mitnimmt. Heute: ins Jahr 1999, als die Bundesliga ihr größtes Abstiegsdrama erlebte und den ruhmreichen 1. FC Nürnberg überraschend Richtung 2. Liga verabschiedete. Die Zeitreise vorm letzten Bundesliga-Spieltag beginnt hier: Bitte klicken!

Die Erinnerung an 1999 verdrängt fast die Vorausschau auf die Heim-EM. Gestern hat Bundestrainer Julian Nagelsmann seinen Kader in Berlin vorgestellt. Außer Nico Schlotterbeck: keine große Überraschung. Fast würde ich behaupten wollen: Die Startelf für die EM-Eröffnung am 14. Juni gegen Schottland steht schon.

Meine Traum-Elf sähe so aus:

Sofort gesehen? In meiner Startaufstellung fehlt der Kapitän - Ilkay Gündogan. Mir fiel das erst auf, als ich meine Traum-Elf im Podcast zur Diskussion stellte. Das ist kein gutes Zeichen, wenn der Spielführer ersetzbar wird. Oder sollte Leroy Sané raus, Florian Wirtz nach rechts weichen und Gündogan Platz machen?

Gemach, gemach, liebe Fußballfreunde. Erstens: Vorher finden noch zwei Testspiele statt - am 3. Juni gegen die Ukraine und am 7. Juni gegen Griechenland. Zweitens: Die Historie lehrt uns, dass die beste Elf erst während eines Turniers entsteht. Nicht vorher. Doch das wird noch ein Thema für Udo Muras sein.

Ein finales Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk


⚽️ Wohin mit Ilkay Gündogan?

Heute zu Gast: Christian Straßburger (MagentaTV)

Julian Nagelsmanns EM-Kader mit vorläufig 27 Spielern steht. Einer muss noch weichen. Aber wer? Auch diese Frage stellen Pit Gottschalk und Malte Asmus ihrem Gast Christian Straßburger, EM-Kommentator bei MagentaTV. Vor allem diskutieren sie die Rolle von Kapitän Ilkay Gündogan: Ist für ihn überhaupt ein Platz in der Startelf frei? So ganz sicher sind sich die drei nicht. Relativ einer Meinung sind sie allerdings in der Frage, ob Mats Hummels und Leon Goretzka nicht doch hätten nominiert werden sollen. Zum Podcast: Hier klicken!


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⚽️ Was man zum EM-Kader wissen muss

Foto: DFB/GES-Sportfoto

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Mats Hummels und Leon Goretzka abgesagt und 27 andere Spieler in seinen vorläufigen EM nominiert:

  • vier Torhüter,
  • neun Abwehrspieler,
  • neun Mittelfeldspieler,
  • fünf Stürmer.

Bis zum 7. Juni (0 Uhr) muss der Bundestrainer von diesen 27 einen Spieler streichen - die Uefa erlaubt maximal 26 Spieler im endgültigen EM-Kader.

Streichkandidat ist kein Torhüter. Nagelsmann will vier mitnehmen, um Trainings ohne Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen gestalten zu können.

Wer raus muss, entscheidet sich spätestens in den zwei Testspielen gegen die Ukraine (3. Juni) und Griechenland (7. Juni). Oder durch eine Verletzung.

Was Nagelsmann sagt

„Wir probieren 26 passende Charakterzüge zusammenzufügen, damit eine Mannschaft entsteht. Wir haben schon vor dem Frankreich-Spiel Feedback eingeholt. Natürlich im Trainerteam, aber auch dann viel bei den Köchen, bei den Physiotherapeuten. Einfach bei Menschen, die jeden Tag viel mit den Spielern zu tun haben, aber jetzt nicht immer das rein Sportliche bewerten. Wie ist das Klima, wie ist das Miteinander? Da war das Feedback im März sehr klar, dass es die beste Maßnahme der letzten Jahre war.“
Mats Hummels’ Abgang durch die Hintertür
Dortmunds Routinier hat sich zuletzt noch einmal stark für einen Platz im deutschen EM-Kader beworben – allerdings ohne Erfolg. Bundestrainer Julian Nagelsmann vertraut anderen Innenverteidigern und die Frage steht im Raum: Ist das nachvollziehbar oder ungerecht?

Was dem EM-Kader droht

Ausfälle drohen durch die Belastung in den zwei Europacup-Endspielen mit deutscher Beteiligung sowie im DFB-Pokalfinale noch:

  • Am 22. Mai spielt Bayer Leverkusen im Europa-League-Finale gegen Bergamo - mit Jonathan Tah, Robert Andrich und Florian Wirtz.
  • Am 25. Mai tritt Bayer Leverkusen in Berlin mit denselben Nationalspielern im Pokalfinale gegen Kaiserslautern an.
  • Am 1. Juni stehen im Champions-League-Finale BVB gegen Real Madrid: Nico Schlotterbeck und Niclas Füllkrug sowie Toni Kroos und Antonio Rüdiger.

Theoretisch ist Nagelsmann eine Nominierung von Spielern erlaubt, die zurzeit noch nicht berufen worden sind. Uefa-Meldeschluss, sieht oben: 7. Juni.

Was am EM-Kader auffällt

  • Der VfB Stuttgart stellt mit fünf Nationalspielern die zweitmeisten nach Rekordmeister Bayern München (sechs).
  • Die TSG Hoffenheim ist mit zwei Spielern vertreten - Oliver Baumann und Maximilian Beier. So viele wie Borussia Dortmund und RB Leipzig.
  • Nur sechs der 27 Nominierten kicken aktuell im Ausland: vier in Spanien, zwei in England. Der Rest: alle aus der Bundesliga.

Zu Nagelsmann: Was die anderen meinen

Nagelsmanns Kader: Konsequent und vorhersehbar
Noch nie zog sich eine DFB-Nominierung für ein großes Turnier so lange hin, selten war die Bekanntgabe des Kaders so originell und abwechslungsreich verpackt. Aber selten war ein Aufgebot auch so vorhersehbar wie diesmal. Ein Kommentar von kicker-Chefreporter Oliver Hartmann.
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Spätestens mit Bekanntgabe des EM-Kaders am Donnerstag gehen alle Blicke auf das Heim-Turnier. Für Bundestrainer Julian Nagelsmann kommt es nun darauf an, nicht nur die deutsche Mannschaft, sondern das ganze Land zu euphorisieren, kommentiert RND-Sportchef Heiko Ostendorp.
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Nationalmannschaft: Zwei riskante Härtefälle – Nagelsmann beweist mit EM-Kader Mut - WELT
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Zur Nominierung des EM-Kaders: Nagelsmann bleibt sich nur teilweise treu
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Der Kader steht fest, doch einer muss weg. DAS sind Nagelsmanns EM-Wackelkandidaten!

Fußball verkehrt beim FC Bayern Deutschland

Von Alex Steudel

Es ist nicht lange her, da war der FC Bayern noch das Maß aller Dinge. Wir alle haben uns wahlweise über die deutsche Nationalmannschaft total aufgeregt oder amüsiert. Die Bayern wurden als Vorreiter, Vorbild, Leistungsträger, Titelsammler gehandelt – oder als alles in einem. Der DFB: das genaue Gegenteil.

Was ist passiert?

Als ich gestern die Schlagzeilen überflog, staunte ich. Bastian Schweinsteiger "schwärmt" von einem "DFB-Duo" (Wirtz/Musiala), der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin traut der "DFB-Elf wirklich alles zu", Rudi Völler "spürt wachsende EM-Euphorie". Und Sponsor Volkswagen verlängert seine DFB-Partnerschaft bis 2028. Diese Jubelmeldungen kamen alle an einem einzigen Vormittag rein.

Der Steudel! bei Fever Pit’ch
Für den Newsletter schreibt Alex Steudel erfrischende Kolumnen.

Alles, was der DFB macht, ist plötzlich toll. Vorschusslorbeer wuchert schlimmer als Unkraut.

Bei dieser Gelegenheit eine wichtige Anmerkung: Die Nationalmannschaft hat nach meinem Kenntnisstand noch kein EM-Spiel gewonnen und ist amtierende WM-Versagerin.

Die Bayern kriegen währenddessen (zurecht) ihr Fett weg. Kopfschütteln überall nach einer titellosen Saison, die Umrisse von Bayer Leverkusen am Horizont sind mit dem besten Fernglas nicht erkennbar.

Sogar der Relegationsteilnehmer 2023, der VfB Stuttgart, könnte nach dem 34. Spieltag am Samstag besser dastehen als der Rekordmeister.

Kommt es zur irren Wende? Tuchel soll wohl Trainer des FC Bayern bleiben
Vor Monaten wurde beschlossen, Thomas Tuchel wird im Sommer sein Traineramt in München abgeben. Laut einem Bericht könnte nun aber alles anders kommen.

Und Lothar Matthäus bezeichnete gestern die neueste Idee der Bayern-Bosse, Thomas Tuchel plötzlich doch großartig zu finden und als Trainer zu behalten, stellvertretend für die Nation als "sehr fragwürdig".

Die Fußballwelt steht auf dem Kopf.

Passend dazu hat nun Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Nominierung des EM-Kaders sechs Bayernspieler aufgerufen. Von Meister Bayern Leverkusen sprangen nur drei Profis auf den EM-Zug. Aus Stuttgart sind fünf dabei.

Früher hieß es vor großen Turnieren immer: Hoffentlich können die Bayern ihre Siegermentalität auf die anderen Spieler übertragen.

Ich nehme diesmal vorsichtshalber Abstand von dieser Formulierung.

Jetzt zugreifen: Der Steudel-Jahresrückblick!

Alle Kolumnen des letzten Jahres gibt es auch als Buch-Jahresrückblick – plus nachträgliche Anmerkungen und WM in Katar. Titel: Und dann kam Harry Kane – Alles über das kuriose Fußball-Jahr 2023, 298 Seiten, 14,95 Euro: Hier bestellen! Wer fürs gleiche Geld ein signiertes Exemplar bevorzugt: Einfach eine Mail schreiben – an post@alexsteudel.de


⚽️ Bundesliga im Fernsehen

Samstag, 15.30 Uhr / Sky: Heidenheim – 1. FC Köln

Das Kölner Auswärtsspiel ist die letzte Chance sollte mindestens so enden wie beim ersten und einzigen Gastspiel in Heidenheim. In der 2. Liga gab es am 7. April 2019 ein 2:0. Da Köln auf Union Berlin drei Punkte und drei Tore aufholen muss, könnte ein knapper Sieg also zu wenig sein. In allen drei Pflichtspielen dieser Klubs fielen genau zwei Tore, in Köln gab es zweimal ein 1:1. Das wäre dem Aufsteiger zu wenig, der im Falle einer Freiburger Niederlage noch in den Europapokal rutschen könnte – wie zuletzt RB Leipzig 2017. Köln ist auswärts neun Spiele sieglos, gewann überhaupt nur einmal in der Fremde. Sechs der letzten sieben Auswärtsspiele endeten unentschieden; ein weiteres brächte den siebten Abstieg. Zumal seit 13 Jahren (2:0 in Frankfurt) das letzte Auswärtsspiel nicht mehr gewonnen wurde. Was macht noch Hoffnung? Von den letzten elf Spielen gegen Aufsteiger verloren die Geißböcke nur eines.


⚽️ Das größte Abstiegsdrama aller Zeiten

Von Udo Muras

Am letzten Spieltag werden noch ein bis zwei Absteiger gesucht, und vier Klubs kommen in Frage. Herzrasen ist garantiert, Tränen werden fließen, hoffentlich kein Blut. Wenn auch ein spannender Titelkampf ausgefallen ist, so ist der jährliche Überlebenskampf der immer prominenter werdenden Kellerkinder ein Markenzeichen der Bundesliga. Aber wie es auch kommen wird am Samstag, so ein Drama wie vor 25 Jahren erleben wir nicht – vermutlich nie mehr. Eine Reise an den Abgrund, wo ein Club stürzte, der eigentlich schon gerettet war.


⚽️ Klick gemacht

Fußball-Fälle bei "Aktenzeichen XY … ungelöst"

Seit 1967 läuft die Sendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" im ZDF und gehört mittlerweile zur Fernsehgeschichte. Bisher wurden in über 600 Folgen mehr als 5.000 Kriminalfälle behandelt. Darunter auch ein Dutzend, die mit dem Fußball zu tun hatten. Dabei ging es um viele Fälle im Umfeld eines Spiels, um lebensgefährlich verletzte Fans, aber nie um getötete Profis. Der erste Fußball-Fall wurde 1968 gezeigt, der letzte 2023. Rund 40 Prozent der gezeigten Fälle konnten mit Hilfe der Zuschauer aufgeklärt werden, darunter auch die meisten der Fußball-Fälle. In "Aktenzeichen XY...ungelöst" kam es sogar zu einem kuriosen Zwischenfall, an dem der Fußball seinen Anteil hatte. XY-Experte Ralf Döbele klärt bei Ralf Bosse auf. Zum Podcast: Hier klicken!


⚽️ Was sonst noch so los ist

Outing im Fußball? Streich mit klarer Botschaft

Christian Streich hat auch bei einer seiner letzten Pressekonferenzen als Trainer des SC Freiburg klare Kante gezeigt und sich für mehr Offenheit im Profifußball ausgesprochen. Ein Coming-out „sollte eine absolute Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht“, sagte der 58-Jährige am Donnerstag. Den Aufruf zu einem Gruppen-Coming-out durch Initiator Marcus Urban für Freitag findet Streich „super“, unabhängig vom Erfolg des Vorstoßes. Zum Video: Hier klicken!

Ulm-Sensation! Warum Guardiola einen kleinen Anteil hat
Der SSV Ulm ist nach 23 Jahren zurück in der 2. Bundesliga! Mit Trainer Thomas Wörle gelingt der Durchmarsch. Exklusiv bei SPORT1 verrät dieser, was Teamwork und Pep Guardiola damit zu tun haben.
Mit Choreo und Luxusuhr: Verabschiedung von Reus im Fokus
Marco Reus bestreitet am Samstag gegen den SV Darmstadt sein letztes Bundesligaspiel für Borussia Dortmund. Der Abschied wird emotional.
FC Bayern: Einkaufsliste mit Hernandez, Simons und de Jong enthüllt
Wer kommt, wer geht? Das ist Bayerns geheime Einkaufsliste für den Sommer! Unter anderem stehen drei Bundesliga-Stars auf der Liste.

⚽️ Alle mal herhören!

Ohne Megastars unschlagbar?

Ein Jahrzehnt hat Paris Saint-Germain auf die Megastars des Fußballs gesetzt: Messi, Neymar, Mbappé. Die Champions League wurde trotzdem nie gewonnen. Auch in dieser Saison: Im Halbfinale war Endstation. Und dann kündigte mit Kylian Mbappé auch noch der Star im Team seinen Abschied an. Da müsste in Paris doch eigentlich die große Verzweiflung ausbrechen und der nächste Mega-Star verpflichtet werden? Nein - nicht bei PSG 2.0. Denn der Klub denkt grundlegend um. Zum Video: Hier klicken!

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