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VfL Bochum: Trainer-Entlassung mit Risiko

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Die Konstellation ist schon kurios. Trainer Frank Kramer hat mit Schalke 04 den VfL Bochum besiegt und dazu beigetragen, dass sein Kollege Thomas Reis zwei Tage später seinen Job verlor. Derselbe Thomas Reis, der jetzt zu haben ist, galt im Sommer als Wunschkandidat auf Schalke - und gilt nicht erst seit gestern als Nachfolgekandidat für Frank Kramer.

Kramer kann die heikle Situation wohl dadurch am besten überstehen, wenn er Samstag auch das zweite Derby gewinnt. Wer als Schalke-Trainer Borussia Dortmund besiegt, hat in aller Regel ein halbes Jahr maximale Ruhe im Ruhrgebiet. Und Schalke hätte dann neun Punkte und wäre aus dem Gröbsten raus. So geht Arbeitsplatzsicherung im Pott.

Einen feinsinnigen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Trainer-Entlassung mit Risiko

VfL Bochum verliert mehr als einen Trainer

VfL Bochum verliert mehr als einen Trainer

Der VfL Bochum beurlaubt Trainer Thomas Reis nach einem schwachen Saisonstart mit null Siegen in sechs Bundesliga-Spielen.

Von Pit Gottschalk

Der VfL Bochum folgt nur den üblichen Branchengesetzen. Sechs Spiele, sechs Pleiten - da hat kein Cheftrainer mehr Argumente. Thomas Reis wurde gestern von seinen Aufgaben "anne Castroper" entbunden und ist jetzt arbeitslos. Die zweite Trainertrennung der Bundesliga-Saison.

Zur Wahrheit gehört: Vermutlich hat der VfL Bochum am Montag ein bisschen mehr verloren als einen Erfolgstrainer. Denn Thomas Reis war als Eigengewächs mehr als ein Cheftrainer: ein Wiederbeleber, eine Identifikationsfigur, ein Kumpeltyp.

In solchen Momenten vergisst der Klub zwar nicht, wer die überraschende Rückkehr 2021 ins Oberhaus bewerkstelligt (Reis!) und den ebenso überraschenden Klassenerhalt 2022 geschafft hat (Reis!). Nutzt aber nichts: Der Trainer ist immer das schwächste Glied im Vereinswesen.

Erkaltete Liebe im Ruhrgebiet

Erkaltete Liebe im Ruhrgebiet

Seit 1995 hat Thomas Reis die meiste Zeit beim VfL Bochum verbracht: als Spieler, Scout, Aushilfe in der Buchhaltung und Trainer. Nach sechs Niederlagen in Serie half das nicht.

Die zwischenzeitlichen Beteuerungen, dass Verein und Trainer 1A zusammenpassen, klingen dann im Nachhinein hohl. Man will die Krise nicht gemeinsam meistern, sondern lieber einem neuen Mann anvertrauen, von dem man vorher nicht weiß, ob er ebenfalls 1A zum VfL Bochum passt.

Muss das Geschäft so sein? Viele Vereine nennen den SC Freiburg als Vorbild, wo Loyalität erstens einen Namen trägt und zweitens vorgelebt wird. Mit Christian Streich als Trainer ging’s 2015 in die 2. Liga und 2016 zurück in die 1. Liga. Heute ist der SC Freiburg Tabellenzweiter.

Wenn es aber hart auf hart kommt, knicken dieselben Vereine ein und wechseln ihren leitenden Angestellten in der Hoffnung auf eine SOS-Rettung aus. Dankbarkeit: vielleicht irgendwann. Durchhaltevermögen: im Prinzip ja, aber… Langfristplanung: bitte nicht jetzt.

"Hätten den Turnaround geschafft"

"Hätten den Turnaround geschafft"

Am Montagmittag verkündete der VfL Bochum die Entlassung des Trainers. Am Abend wendete sich Thomas Reis mit einer Botschaft an die Fans des Tabellenletzten.

Niemand erwartete, dass der VfL Bochum nach elf Jahren 2. Liga und dem Aufstieg 2021 Richtung Champions League marschiert. Mit 47,0 Mio. Euro Marktwert wird die Mannschaft ewig gegen den Abstieg spielen und allenfalls Mittelmaß in der Bundesliga-Mitte erreichen können.

Wer jahrelang nicht an den Bundesliga-Fleischtöpfen hing, braucht eben Zeit und Geduld, um Leistungsschwankungen abzufedern. Ein Rückfall in die 2. Liga: nie ausgeschlossen. Auch der SC Freiburg, sieht oben, drehte eine Extraschleife. Aber geht mit Trainer Streich jetzt ins elfte Jahr.

Ja, zugegeben: Thomas Reis hat im Sommer das Grundvertrauen beim VfL erschüttert, als er selbst zu Schalke abhauen wollte. Aber wenn ein einziger Flirt reicht, dass die komplette Beziehung in die Brüche geht, kann es um die Beziehung nicht so gut bestellt gewesen sein.

Die besten Momente von Thomas Reis

Die besten Momente von Thomas Reis

Der VfL Bochum erlebte mit Thomas Reis einige Highlights beim Revierklub. Der Sportbuzzer blickt auf die besten Momente von Reis als Bochum-Trainer zurück.

Dann hat der VfL Bochum ganz andere Probleme. Dann gehört der Verein in die Reihe von Ingolstadt, Paderborn und Greuther Fürth, die in der ersten Liga mal kurz „Hallo“ sagen, Trainer austauschen und wieder verschwinden. Das ist nicht schlimm. Aber doch enttäuschend.

Denn zum einen hat der VfL Bochum vorige Saison gezeigt, dass man an guten Tagen Bayern München und Borussia Dortmund schlagen kann, und zum anderen, wie wunderbar euphorisch das Fanlager im Spannungsfeld zwischen Schalke und Dortmund wachsen könnte.

Das gelang mit und vor allem wegen Thomas Reis. Nun ist derjenige weg, der die Träume befeuert hat, und damit der mögliche Streich des Westens. Thomas Reis wird ganz sicher einen neuen Job finden. Aber ob der VfL Bochum nochmals die Kurve kratzt?

VfL Bochum: So plant der Klub mit Heiko Butscher

VfL Bochum: So plant der Klub mit Heiko Butscher

Der VfL Bochum zieht die Notbremse und entlässt Trainer Thomas Reis. Am Montag äußerte sich der neue VfL-Sportchef Patrick Fabian zur möglichen Nachfolge. Es gibt Kandidaten.

Champions League heute im Fernsehen

Der TV-Überblick

20.15 Uhr, SPORT1: Fantalk

21 Uhr, DAZN: Bayer Leverkusen - Atletico Madrid, Olympique Marseille - Eintracht Frankfurt

21 Uhr, Amazon: Bayern München - FC Barcelona

Wiedersehen mit Lewandowski

"Hart, aber herzlich"

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Robert Lewandowski kehrt mit Barcelona nach München zurück. Das Duell  wird mit Spannung erwartet – auch abseits des Spielfelds.

Von Thomas Niklaus und Felix Neubauer

Robert Lewandowski zeigte sich vor seiner brisanten Rückkehr nach München in bester Laune. Mit seinen beiden Mädels plantschte er noch am Sonntag ausgelassen im Mittelmeer vor Barcelona. Besondere Anspannung? Keine Spur!

Auch bei seiner Ankunft am Montagnachmittag im Hilton Hotel am Tucherpark stieg der ehemalige Bayern-Torjäger im grauen Trainingsanzug mit einem Lächeln aus dem Bus. Nur neun Kilometer entfernt war die Gemütslage ganz anders. Er sei "schlecht drauf", räumte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann in der Allianz Arena mit finsterer Miene ein.

Nach herben Dämpfern in der Liga steht der deutsche Rekordmeister vor dem mit Spannung erwarteten Wiedersehen mit "Lewangoalski" bereits früh unter Druck. Ein weiterer Ausrutscher heute im Champions-League-Klassiker gegen den FC Barcelona - und den Münchnern inklusive Nagelsmann drohen unruhige Wochen.

Doch erst einmal überstrahlte das bevorstehende Duell gegen Weltfußballer Lewandowski alles andere. Thomas Müller sprach am Montag von einem "Extra-Reiz und einer besonderen Situation". Sadio Mane habe schon "scherzhaft gesagt, ich soll nicht aus Versehen mal den Ball zu Lewy spielen".

Müller machte aber auch kein Hehl daraus, dass das Thema die Bayern längst nervt. "Es wird noch länger dauern, bis dieser überragende Torjäger hier Vergangenheit ist. Es ist für uns anstrengend, Woche für Woche diese Diskussionen zu führen", sagte er. Das sei "Schnee von gestern".

Es kriselt beim FC Bayern

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Ausgleich der Gerechtigkeit und der Herbst ihres Missvergnügens: Die Bayern schlingern wie jahreszeitüblich durch die Bundesliga. Man kann sich nur freuen.

Reifeprüfung für Julian Nagelsmann

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Bild-Kolumnist Alfred Draxler erklärt, warum das Spiel gegen Barcelona der Auftakt für eine Reifeprüfung für Bayern-Trainer Julian Nagelsmann ist.

Am Dienstag geht es für die angeschlagenen Bayern vor allem darum, den früheren Tor-Giganten, der beim FC Bayern in 375 Pflichtspielen 344 Tore erzielt und 19 Titel gewonnen hatte, zu stoppen. "Barcelona hat Topspieler, Lewa ist vorne, er nutzt jede Möglichkeit. Wir sind gewarnt", betonte Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Der Plan: "Wir dürfen Lewy nicht ins Spiel bringen. Er ist gefährlich, wenn er in und um den Strafraum den Ball bekommt, das müssen wir verhindern", forderte Müller. Nagelsmann ist noch nicht sicher, ob er in der Innenverteidigung neben Lucas Hernandez auf Dayot Upamecano oder Matthijs de Ligt setzt. Klar ist nur: Marcel Sabitzer erhält in der  Mittelfeldzentrale neben Joshua Kimmich den Vorzug vor Leon Goretzka.

In der Gegner-Analyse werde er auf jeden Fall "nicht so viel" über Lewandowski reden, "die Jungs kennen ihn, und er spielt sehr ähnlich in Barcelona", sagte Nagelsmann. Grundsätzlich habe er ihn "aber nicht gerne als Gegner". Zumal der 34-Jährige, dessen Wechsel im Sommer für 45 Mio. Euro reichlich Ärger verursacht hatte, für Barca schon wieder neun Mal in sechs Spielen getroffen hat. Doch Lewandowski hin oder her. "Wir müssen zwei Gänge höher schalten, gegen Barcelona sogar drei", sagte Salihamidzic mit Nachdruck.

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Noch aber ist Nagelsmann bemüht, die Lage nicht zu dramatisieren. Er sei "kein Freund davon, von einem wegweisendem Spiel zu sprechen. Natürlich ist es ein wichtiges Spiel, eine schöne Standortbestimmung gegen ein Topteam. Aber es ist nicht entscheidend", so der Bayern-Coach.

Ist das wirklich so? Müller stellte die Bedeutung der Partie für den Ausgang in der Gruppe C als "sehr wichtig" heraus. Das wäre nach dem 2:0 bei Inter "ein Statement und ein Riesenschritt. Wir werden an die Grenzen gehen."

Die Statistik spricht ohnehin klar für die Bayern, die unter anderem seit 29 Gruppenspielen in der Königsklasse unbesiegt sind und die letzten vier Partie gegen Barcelona gewonnen haben - inklusive der 8:2-Demütigung vor zwei Jahren. Aber Achtung, warnte Nagelsmann: Das Barcelona mit Lewandowski habe "einen ganz anderen Geist. Die letzten Duelle kann man von der Festplatte löschen."

Thomas Niklaus und Felix Neubauer sind Redakteure beim SID

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