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Unbesiegt: Deutschland auf dem richtigen Weg

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Kein Witz: Freitag, 1. April, werden die Vorrundengruppen bei der WM 2022  ausgelost - und das, obwohl noch nicht alle 32 WM-Teilnehmer feststehen. Nicht mal in Europa sind alle 13 Nationalmannschaften ermittelt, die in Katar spielen dürfen. Nachdem Polen und Portugal gestern in letzter Sekunde die WM-Qualifikation geschafft haben, fehlt noch ein Team. Im Juni spielt Wales gegen den Sieger des Spiels Schottland gegen Ukraine.

Wer einen Überblick über das WM-Teilnehmerfeld will: Hier klicken!

Einen vollständigen Mittwoch wünscht

Euer Pit Gottschalk

++ WM-Qualifikation aktuell ++

WM 2022: Robert Lewandowski dabei! Und CR7 auch!

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Polen und Portugal haben sich in den Playoffs zur WM durchgesetzt und fahren zur WM. Schweden und Nordmazedonien gucken in die Röhre.

Unbesiegt: Deutschland auf dem richtigen Weg

1:1! Fußball-Tennis in Amsterdam

1:1! Fußball-Tennis in Amsterdam

Kopf nach rechts, Kopf nach links: Die Niederlande und Deutschland liefern sich ein unterhaltsames 1:1, aus dem beide Teams Positives mitnehmen können. Und van Gaal ist nun der erste Nationaltrainer, den Flick nicht besiegen kann.

Von Pit Gottschalk

Nein und nochmals: Nein. Die deutsche Nationalmannschaft ist nicht Favorit auf den WM-Sieg Ende 2022 in Katar. Das 1:1 gestern Abend bei den Niederländern ist ein Muster ohne Wert. Man probiert aus, man ist angestachelt von der Rivalität unter Nachbarn, man will die gute Laune behalten - aber am Ende war's: ein Testspiel. Mehr auch nicht.

Zugegeben, die Bilanz unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick verführt zum Größenwahn. Sein Start mit acht Siegen und einem Unentschieden in neun Spielen kann kaum besser sein, und machen wir uns nicht vor: Mit der statistischen Unbesiegbarkeit war nach dem EM-Desaster und dem folgenden Umbruch nicht zu rechnen. Ein neuer Geist macht sich breit.

Deshalb ist das Remis gegen eine Spitzenmannschaft des europäischen Fußballs durchaus eine Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg mit Schlotterbeck, Raum und Musiala zu einer guten Entwicklung führt. Wer aber jetzt meint, dass Flick Wunderdinge vollbringen kann, sobald das Turnier Mitte November beginnt, vergisst die jüngste Vergangenheit.

Die Flick-Serie endet

Die Flick-Serie endet

Hansi Flick kann erstmals als Bundestrainer nicht gewinnen. Thomas Müller traf fürs DFB-Team, das in den Niederlanden großes Glück hat. Ein Elfmeter wurde zurückgenommen.

Die Einzelkritik

Die Einzelkritik

Die deutsche Nationalmannschaft spielt in den Niederlanden Remis. Jamal Musiala ist der Beste im DFB-Team, die Offensive bleibt weitgehend stumpf. Die Einzelkritik.

Die WM-Blamage von 2018 und das EM-Desaster von 2021 kamen ja nicht von ungefähr und rührten aus der Sinnkrise, dass Flick-Vorgänger Joachim Löw den überfälligen Generationswechsel nicht hinbekommen hatte. Was Flick jetzt macht, sind Aufräumarbeiten. Er schafft Raum für Neues. Beendet sind Baustellen damit nicht.

Flick hat noch keine Innenverteidigung, auf die sich sein Torwart Manuel Neuer blind verlassen kann. Auf den Außenpositionen fehlen zwei, die Druck in beiden Spielhälften ausüben. Im Sturmzentrum fällt niemand auf, der uns bei der WM fünf Tore garantiert. Immerhin: Die Offensive arbeitet aus dem Mittelfeld heraus stark und mutig; sogar Sané macht mit.

Insofern darf man mit den ersten neun Flick-Monaten mehr als zufrieden sein. Die Mannschaft gibt sich zugänglich, der Bundestrainer findet offenbar die Balance zwischen Leistungsprinzip und Zukunftsgestaltung. Dieser Pragmatismus führte Flick bis 2021 zu einer einzigartigen Erfolgsserie beim FC Bayern. Man darf ihm folglich einiges zutrauen.

Ein Fifa-Präsident zum Fremdschämen

Gianni Infantino versucht, Stimmung zu machen

Gianni Infantino versucht, Stimmung zu machen

Fifa-Präsident Gianni Infantino versucht auf einer Veranstaltung des Vol­un­teer-Pro­gramms der kommenden WM in Katar Stimmung zu machen. Der Versuch ging komplett daneben.

Von Jonas Wagner

Vor wenigen Tagen noch berauschte sich Gianni Infantino einmal mehr an Katar, der Fifa - und sich selbst. Beim Start des Volunteer-Programms für die WM forderte der Schweizer das Publikum zunächst etwas unbeholfen dazu auf, "Katar, Katar, Katar" zu rufen - um anschließend ein "Fifa, Fifa, Fifa" anzustimmen.

Nicht nur beim Blick auf die seltsam anmutende Szene fällt die Vorstellung schwer, dass Infantino aus den neuesten Berichten von Amnesty International oder Human Rights Watch zur weiter äußerst schwierigen Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland die richtigen Schlüsse zieht - zu klebrig sind seine Verbindungen nach Katar.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und sein neuer Präsident Bernd Neuendorf sollten sich also nicht allzu großen Illusionen hingeben, dass sie bei der Fifa ehrliche, nachhaltige Diskussionen erwarten. Dennoch ist es richtig und wichtig, dass Neuendorf die Probleme offen ansprechen will.

Der DFB muss schließlich nicht nur rund um den Fifa-Kongress und die Auslosung in dieser Woche in Doha seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht werden. Anders als etwa Wirtschaftsminister Robert Habeck, der bei seiner Katar-Reise für Gas-Verhandlungen zuletzt nur sehr dosiert Kritik geäußert hatte.

Die neue Abhängigkeit der deutschen Politik von Katar angesichts der aktuellen Weltlage kann für den DFB dabei kein Hindernis sein. Natürlich ist es auch schwierig, sich bei all den Einschränkungen vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Und dennoch darf sich der DFB keinesfalls vor den Karren der katarischen PR-Strategie spannen lassen - so wie etwa Infantino.

Jonas Wagner ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

Was sonst noch so los ist

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DFB-Manager Oliver Bierhoff im FR-Interview über bewusste Provokationen, für die es "auf die Schnauze“ gibt, Scharmützel im DFB, seine Probleme mit Katar, die Energiewende und Minister Habeck.

WM-Boykott wäre "nicht richtig"

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Bernd Neuendorf ist seit zweieinhalb Wochen als DFB-Präsident im Amt. Bei Sportbuzzer spricht der neue starke Mann im Verband über die Rolle des Ehrenamts und die WM-Vergabe an Katar.

Die kleinen Schwalben werden fehlen

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Che peccato, welch ein Jammer, Enthusiasten heulen auf: Italien verpasst die WM. Doch wer sich nun Sorgen um den Calcio macht, braucht nur etwas mehr Fantasie.

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Irres Frankfurt: Erst Hrgota, dann Barcelona

Eintracht: Ab in die Königsklasse?

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Jahrhundertspiele gegen Barcelona, Stolpersteine oder die große Langeweile – was für Frankfurt noch drin ist in dieser Saison.

Von Alex Steudel

Es ist verrückt, aber wahr, die zwei nächsten Gegner von Eintracht Frankfurt heißen: Greuther Fürth und FC Barcelona. Das muss man sich mal auf der Fernbedienung zergehen lassen. Die Spiele gehen innerhalb von fünf Tagen (Samstag/Donnerstag) über die Bühne. Ich weiß nicht, wie man das als Profi und Fan aushalten soll. Ob es im deutschen Fußball je mehr Fallhöhe gab. Es ist ja, als würdest du vor dem Abendessen die "Aktuelle" lesen und danach den "Zauberberg".

Für das Europa-League-Viertelfinale gegen Barça liegen Frankfurt 250.000 Ticketanfragen vor, fürs Ligaspiel gegen den Tabellenletzten Fürth wahrscheinlich vierkommasieben.

250.000! Das entspricht 18 normal besuchten Hertha-Heimspielen – das ist kein Scherz, das ist recherchiert. 250.000 Menschen haben einem handelsüblichen Fürther Ergänzungsspieler in seiner ganzen Karriere noch nicht zugeschaut.

Ich frage mich wirklich, wie man sich als Frankfurter Spieler auf so eine Wahnsinns-Woche vorbereitet. Und ist das denn gesund? Ich kann doch nicht gegen Fürth spielen und dann gegen Barcelona, ohne mich dazwischen in die Dekompressionskammer zu setzen.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Und wie kriegt man Greuther Fürth und FC Barcelona überhaupt in einen Gedankengang, ohne dass die Neuronen verstopfen?

Hmm, erst spiele ich gegen Hrgota und Julian Green, danach gegen Aubameyang, Pedri und Dembelé. Soso.

Der Respekt vor Barcelona wird jedenfalls riesengroß sein. Man muss sich fast Sorgen machen, dass das Spiel ausfallen könnte, weil die Eintracht-Profis vor dem Anpfiff alle Trikots getauscht haben.

Aber die Frankfurter wollen ins Europa-League-Halbfinale, sagen sie. Haha. Ich würde nächste Woche auch gern den Pulitzer-Preis gewinnen. Das Problem: Die Pulitzer-Jury interessiert sich so wenig für Eintracht-Kolumnen wie der FC Barcelona für Frankfurt: Die im letzten Herbst noch ausgelachten Katalanen spielen nämlich unter Trainer Xavi sensationell und haben seit Januar nicht mehr verloren.

Wer also gerade überlegt, wie er nächsten Winter seine Heizkosten bezahlen soll: Finger weg von Wett-Einsätzen auf Frankfurt!

Steudel-Kolumnen gibt es übrigens auch als Buch – der Titel: "UND AM ENDE GEWINNEN IMMER DIE BAYERN", 268 Seiten. Hier bestellen!

Alle mal herschauen!

Darf man "Bomber Gerd Müller" noch sagen?

Darf man "Bomber Gerd Müller" noch sagen?

Die Fußballsprache weckt plötzlich ganz andere Assoziationen. „Bomber Müller“ klingt in diesen Zeiten nicht mehr lustig. Sollte der Sport nun zum Angriff auf sein Kriegsvokabular blasen?

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