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Tumult beim FC Bayern, Katzenjammer beim BVB

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Heute Abend werden um 18 Uhr die neuen Mitglieder in der Hall Of Fame des deutschen Fußballs bekannt gegeben. Darunter: ein Fußballtrainer, der sich zu Sepp Herberger und Helmut Schön gesellen darf. Nach welchen Kriterien darf, soll und kann man einen Kandidaten aussuchen und wählen?

Ein Kriterium, ganz sicher: der Erfolg. Aber: Zählt der Erfolg auch, wenn man ihn mit dem notorisch erfolgreichen FC Bayern holt, siehe Udo Lattek, oder sogar noch mehr, wenn man den größten Erfolg mit zwei Klubs in der Königsklasse schafft, zum Beispiel Ottmar Hitzfeld und Jupp Heynckes?

Vielleicht ist der Erfolg sogar preiswürdiger, wenn er überraschend kommt. Wie bei Otto Rehhagel mit Kaiserslautern und Griechenland. Womöglich zählt ja auch, dass man als Trainer eine Epoche prägt oder sogar eine Spielergeneration, zum Beispiel Hennes Weisweiler und wieder Udo Lattek.

Und denke ich an Trainer wie Rudi Gutendorf, kommt ein weiteres Kriterium hinzu: das Wirken über den Rasen hinaus. In diesem Fall: als Botschafter des deutschen Fußballs und Entwicklungshelfer in vielen Ländern. Da sind wir beim Schalker Norbert Elgert: Er hat sich dem Nachwuchs verschrieben.

Wo fängt man also an und wo hört man bei der Bewertung von Trainern und Spielern auf, wenn das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund von seiner Jury eine Entscheidung einfordert? Wir Jurymitglieder haben uns den Kopf heißgeredet und wissen doch: Nicht jeder teilt unsere Entscheidung.

Was wir aber sagen können: Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und haben sie aus gutem Grund getroffen. Als die fünf neuen Hall-Of-Famer feststanden, wussten wir gleichzeitig: Es haben noch viel mehr Persönlichkeiten die Auszeichnung verdient. Auflösung: heute 18 Uhr.

Ein preisverdächtiges Wochenende wünscht

Euer Pit Gottschalk

Tumult beim Rekordmeister

Buhrufe und Proteste gegen die Bayern-Bosse

Buhrufe und Proteste gegen die Bayern-Bosse

Die Impf-Debatte und der Fan-Protest gegen Katar waren die bestimmenden Themen der Jahreshauptversammlung des FC Bayern am Donnerstagabend. In München wurde auch Präsident Herbert Hainer ausgebuht.

Von Pit Gottschalk

Man kann Herrn Ott unsympathisch finden, vielleicht unbequem oder störrisch. Aber er ist ein treues Mitglied des FC Bayern München und verdient im eigenen Verein allein deswegen: Respekt.

Dass sein Antrag auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern nicht zur Abstimmung gelangte, schlimmer noch: ungehört versanden sollte, wirft ein irritierendes Licht auf die Vereinsführung um Präsident Herbert Hainer.

Im Antrag ging es um die Frage, ob Bayern München kritischer mit seinem Sponsor Qatar Airways umgehen und sogar auf die Millionen Geld aus Katar verzichten sollte. Zu häufig ignoriert Katar nämlich Menschenrechte.

Das werfen die Mitglieder den Bossen vor

Das werfen die Mitglieder den Bossen vor

Das war eine aufgeladene JHV, bei der klar wurde: Die Fans sind nicht mit allem einverstanden, was das Präsidium derzeit macht.

Der Katar-Antrag berührt eine sensible Seite beim FC Bayern, weil der Verein jüdische Wurzeln hat, und findet deshalb eine Menge Befürworter. Vielen Mitgliedern ist Haltung wichtiger als die Habenseite auf dem Konto.

Die Vereinsführung aber wollte sich der überfälligen Debatte nicht stellen. Der Versammlungsleiter flüchtete in Ausreden und zog sich auf Formalien zurück, als ob es in der Katar-Frage tatsächlich darum ginge: um Formalien.

Nein, hier wollte sich ein Mitglied Luft verschaffen, und man ließ es nicht zum Atmen kommen. Der Tiefpunkt war erreicht, als der Vorstand geschlossen gegen eine Satzungsänderung pro Menschenrechte stimmte.

Zum Abschluss Pfiffe und Rufe: "Vorstand raus!"

Zum Abschluss Pfiffe und Rufe: "Vorstand raus!"

Der Antrag, das Sponsoring mit Qatar Airways zu beenden, wird  nicht zur Abstimmung zugelassen. Prompt folgten Pfiffe.

Mit der Basta-Methode hat sich der FC Bayern aber keinen Gefallen getan. Die Buh-Rufe sind bei einem Verein, der neun Meisterschaften in Folge holte, Ausdruck größter Peinlichkeit. Die Basis zeigt sich unzufrieden.

Was ist schon dabei, wenn man denen zuhört, die doch angeblich das Wichtigste in einem Verein sind: den Fans und Mitgliedern? Hat Präsident Hainer überhaupt verstanden, dass Verein eines bedeutet: vereinen?

Kann ja sein, dass so ein e.V. im Tagesgeschäft einer millionenschweren Fußball-AG stört. Nur dann sollte man so ehrlich sein und das Etikett mit dem Verein und der Zuneigung zu seinen Mitgliedern ein Stück tiefer hängen.

Infektion bringt Kimmich 100.000 Euro ein

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Viel Kohle als kleines Trostpflaster: Warum sein Corona-Fall jetzt Joshua Kimmich nun rund 100.000 Euro einbringt.

3G-Bayern: genervt, geschwiegen, gefordert

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Die Impfdebatte um Joshua Kimmich lenkt den Blick direkt aufs Klub-Organigramm. Bayern braucht mehr öffentliche Führung.

Unser Podcast

Wenn erst Alemannia Aachen wieder oben mitmischt …

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Am Wochenende steht der 13. Bundesligaspieltag steht an. Und unter der Woche schlug es schon vor allem in Dortmund und bei Bayern aus unterschiedlichen Gründen 13. Beim BVB sportlich und beim FC Bayern pandemiebedingt. Ob es wenigstens im Fever Pit'ch-Podcast friedlich bleibt? Na klar, Malte Asmus und Pit Gottschalk diskutieren wie immer sehr gesittet über die Themen der Fußballwoche und blicken auf das Wochenende voraus. Trainer Marco Rose ist ein Thema, die Pandemie-Strategie beim FC Bayern ebenso. Und einer fabuliert über die großen Ziele seines Heimatvereins.

Borussia Dortmund wird Ansprüchen nicht gerecht

Das sagt Michael Zorc zum Aus in der Champions League

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Nach Borussia Dortmunds Aus in der Champions League macht Sportchef Michael Zorc bei Sport1 aus seiner Gemütslage keinen Hehl.

Von Oliver Mucha

Haaland, Hummels, Hazard, Guerreiro, Reyna - die Liste der Ausfälle bei Borussia Dortmund beim vorgezogenen Gruppen-Endspiel in der Champions League bei Sporting Lissabon war gleichermaßen prominent wie lang. Sie dient als eine Erklärung für das enttäuschende Aus in der Vorrunde, darf aber keine Entschuldigung sein. Sporting war alles andere als ein übermächtiger Gegner, der BVB ist seinen eigenen Ansprüchen einfach nicht gerecht geworden.

Dem Kader mangelt es in der Breite an Qualität: Ausfälle von Schlüsselspielern sind nicht aufzufangen. Das ist den Verantwortlichen durchaus bewusst. Die Pandemie hat die Planungen im Sommer aber nicht leichter gemacht. Um weitere Verstärkungen an Land zu ziehen, wollte sich Dortmund von teuren Reservisten trennen. Roman Bürki oder Nico Schulz stehen aber noch immer auf der Gehaltsliste.

In der Bundesliga liegt der BVB auf Kurs, auch weil der FC Bayern immer mal wieder schwächelt. Im DFB-Pokal ist eine erfolgreiche Titelverteidigung möglich, doch das Verpassen des ersten Saisonziels rüttelt am Selbstverständnis der Nummer zwei in Deutschland. Der Imageschaden ist enorm, die Chancen auf eine Zusammenarbeit mit Erling Haaland über den Sommer hinaus schwinden.

Die nächsten Wochen werden wegweisend. Dabei ist auch Trainer Marco Rose gefordert. In dieser schwierigen Phase muss er beweisen, warum ihn der BVB unbedingt wollte und für fünf Millionen aus Mönchengladbach holte.

Oliver Mucha ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)

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++ Europapokal aktuell ++

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Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, VfB Stuttgart - Mainz 05

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Der Podcast der Nachrichten-Redaktion beschäftigt sich mit der aktuellen Situation beim VfB Stuttgart. In der 181. Folge sprechen Philipp Maisel und Christian Pavlic auch über Omar Marmoush, dessen Rückkehr sich abzeichnet.

Samstag

15.30 Uhr, Sky: Bundesliga, VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund, Hertha BSC - FC Augsburg, 1. FC Köln - Mönchengladbach, VfL Bochum - SC Freiburg, Greuther Fürth - TSG Hoffenheim

18.30 Uhr, Sky: Bundesliga, Bayern München - Arminia Bielefeld

20.30 Uhr, SPORT1: 2. Liga, Holstein Kiel - Werder Bremen

"Knallhart aufs Tor gehen"

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Am Samstagabend empfängt Holstein Kiel den SV Werder Bremen zum Nordduell. Gegen den Bundesliga-Absteiger fordert Lewis Holtby "eine Körperhaltung, die nach vorne geht". Der Druck zu punkten ist für die KSV, die auf Rang 16 abgerutscht ist, da.

Wieviel HSV steckt in Werder Bremen?

Nordderby auf Platt kommentiert

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Das gab es wohl noch nie: Das Zweitligaspiel Kiel gegen Werder wird im Radio auf plattdeutsch kommentiert. Eine Aktion von Radio Bremen und NDR.

Von Alex Steudel

Wenn es in Deutschland eine Mannschaft gibt, die Drama kann, dann... die Kolumnen-Autovervollständigung müsste jetzt eigentlich drei Vorschläge machen:

  • Hamburger SV,
  • HSV,
  • Hamburg.

Tut sie aber nicht. Der HSV hat einen würdigen Nachfolger gefunden. Kommt ganz aus der Nähe: Werder Bremen.

Werder Bremen spielte 40 Jahre am Stück erste Bundesliga. Stand in der Tabelle meistens eher weiter oben als unten und gewann ab und zu Titel. Otto Rehhagel und Thomas Schaaf arbeiteten hier zusammengerechnet 28 Jahre als Chefrainer.

In den letzten 28 Jahren beschäftigte der Hamburger SV 31 Trainer.

Werder war immer die Chipstüte unter den Bundesligavereinen: Wer einmal die Finger drin hatte, konnte nicht mehr aufhören.

Klaus Allofs arbeitete 13 Jahre lang als Werder-Manager. Alles lief gut. Frank Baumann spielte zehn Jahre für Werder. Alles lief gut. Dann wurde Baumann Sportchef.

Drei Jahre, also nach Werder-Maßstäben drei Minuten später begann die Krise. Weitere zwei Jahre danach, in Mai, stieg Bremen zusammen mit Schalke 04 in die HSV-Liga ab. Heute ist Werder das größere Übel unter den Traditionsklubs.

Bremen hat die Vorhöllen des Fußballs jedenfalls durch. Phase 1, das ist der Misserfolg. Phase 2, das ist die Blamage. Phase 3: Du wirst mit dem HSV verglichen.

Den Abstieg hätte man ja noch ertragen. Das Aus im DFB-Pokal gegen einen Drittligisten – meinetwegen. Den miesen Start in die zweite Liga vielleicht auch noch. Aber wie das eben so ist, gesellt sich zum Misserfolg manchmal Slapstick.

Illustration: Jens Uwe Meyer / bergfest.at

Im November 2021 steht Bremen bis zu den Knien im Schlamm. Neunter der zweiten Liga, und der neue Trainer ist schon wieder weg.

Das muss man sich mal vorstellen. Sie steigen ab, sie spielen schlecht, und dann entpuppt sich Markus Anfang als mutmaßlicher Impf-Betrüger. In der Geschäftsstelle des HSV sagen sie vermutlich: Respekt, das hätte von uns kommen können.

Mittendrin in Bremen: Baumann, der Chef. Als es bergab ging, hielt er zu lange an Trainer Florian Kohfeldt fest. Als alles bergab war, holte er den falschen Nachfolger.

Das kann man im Nachhinein natürlich leicht sagen. Gleichzeitig heißt es ja: Glück musst du dir erarbeiten – Pech aber auch.

Ich habe ihn nie kennengelernt. Aber ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass er zu nett ist. Für mich ist Frank Baumann der Typ, der sich beim Autofahrer, der ihm gerade auf dem Zebrastreifen ans Knie gefahren ist, entschuldigt. Und der am liebsten die Stoßstange zahlen möchte.

Werder ist das Gespött der Stunde. Hat von 14 Zweitliga-Spielen neun nicht gewonnen. Den Trainer verloren. Der Abstand zum direkten Aufstiegsplatz beträgt vor dem Spiel am Samstag in Kiel sechs Punkte. Sogar der frisch abgestiegene HSV war am 14. Spieltag seiner ersten Zweitligasaison Tabellenführer.

Das Schlimmste könnte also erst noch kommen für Bremen.

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Sonntag

11 Uhr, SPORT1: Doppelpass

15.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, Eintracht Frankfurt - Union Berlin

17.30 Uhr, DAZN: Bundesliga, RB Leipzig - Bayer Leverkusen

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