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Thomas Tuchel zurück in Dortmund - mit einem Geständnis

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Euer Pit Gottschalk

Thomas Tuchel zurück in Dortmund - mit Geständnis

"Ich war mental tot"

Der BVB empfängt Paris St. Germain zum Kracherduell in der Königsklasse. Vorab stellt sich Trainer Thomas Tuchel den Medien. Und legt eine Beichte ab.

Von Thomas Nowag und Oliver Mucha

Der Empfang tat überhaupt nicht weh. Er habe schon viele bekannte Gesichter gesehen, berichtete Thomas Tuchel nach der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, die er einst im Streit verlassen hatte. Schnell schob er nach: "Auch viele freudige."

Die schmutzige Scheidung von Borussia Dortmund ist beim Trainer von Paris St. Germain angeblich vergeben und vergessen, zumindest ein Anschein von Harmonie eigentlich beiderseits erwünscht. Dennoch hatte Tuchel als Reaktion auf ein Friedensangebot eine frostige Stichelei zurückbekommen, die Hans-Joachim Watzke bestens in einem Strauß Komplimente versteckte.

Die Rückkehr der Persona non grata

Bald erscheint eine Biografie über Thomas Tuchel, die erklärt, warum er sich im Unfrieden vom BVB verabschiedete.

Emotionen spielten beim knisternden Aufeinandertreffen der Alphatiere gar keine Rolle, sagte der BVB-Boss vor dem Champions-League-Duell im DAZN-Interview: Schließlich "kommt ja nicht Jürgen Klopp zurück". Autsch. Andere ehemalige Weggefährten sahen das offensichtlich lockerer.

Dass Tuchel und sein früherer Chef "sicherlich keine großen Freunde mehr werden" (Watzke), ist derzeit ohnehin nicht sein Hauptproblem. Ihm sitzen nach drei Achtelfinal-Knockouts von PSG in Serie die katarischen Investoren im Nacken, die mit Meistertiteln oder dem Ligapokal nicht annähernd zu besänftigen sind.

"Der Thomas ist ein Welttrainer"

Das Tuchel-Buch gibt einen tiefen Einblick über den Werdegang vom sympathischen Jugendtrainer zum PSG-Coach.

Schlimmer als das Last-Minute-Aus gegen eine Jugendgang von Manchester United im Vorjahr (2:0/1:3) kann es für Tuchel 2020 nicht kommen. Muss es auch nicht. "Wenn's gleich wird, ist's schlimm genug. Ich war mental tot", sagte der 46-Jährige, der um das "bizarre Scheitern" seiner Mannschaft in den vergangenen Jahren weiß. 2017 fegte PSG den FC Barcelona mit 4:0 aus dem Prinzenpark - und verlor das Rückspiel 1:6. Ein Drama.

Damals trainierte Tuchel noch die Dortmunder, bevor er sich in Folge des Bombenanschlags auf den BVB-Bus von Watzke entzweite. Er legte danach ein Sabbatjahr ein, lernte Französisch und ging nach Paris, wo er drei jener Titel holte, die den Kataris nahezu egal sind: französischer Meister 2019 (2020 nur noch Formsache), französischer Supercupsieger 2018 und 2019.

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Ohne den ganz großen Wurf in der Königsklasse wird sich Tuchel im Schlagschatten des Eiffelturms nicht lange halten können. Der Druck ist immens - und steigt weiter. Die Geldgeber, die 222 Mio. Euro für die Diva Neymar ausgaben und 180 Mio. Euro für Kylian Mbappe, der neuerdings  zu Eskapaden neigt, fordern Ergebnisse: gerne in Form eines Henkelpokals.

Tuchel verpackt das, "weil es im Inneren des Sturms am ruhigsten ist". Notfalls setzt er auf Meditation, Yoga oder eine Runde auf dem Laufband. Ohnehin will er beim Thema Fußball eigentlich nicht groß aus der Haut fahren. "Ich habe schon meiner Oma, die sich immer fürchterlich aufregt bei Spielen, immer gesagt: Es ist am Ende nur Sport. Wir operieren keine Kinder, wir retten keine Leben", berichtete er.

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Doch Worte sind keine Taten. Als seine Mannschaft (ohne Neymar und Mbappe) die Generalprobe beim SC Amiens (4:4) in den Sand setzte, war es mit der Gelassenheit nicht mehr weit her. In einer feurigen Rede wechselte Tuchel vom Französischen ins Englische und wieder zurück.

"Die ganze Welt denkt jetzt: Oh, sie werden unruhig, unruhig, unruhig, sie haben viele Probleme", sagte Tuchel mit Zynismus in der Stimme, "aber nein. Das ist das Leben! Das ist Fußball!" Er habe viel Vertrauen in seine Mannschaft, der allerdings die Mentalität gefehlt habe: "Nach fünf Minuten war ich sehr wütend."

In Dortmund wird es ein ganz anderes Spiel werden. Nach zweieinhalb Jahren Eiszeit biete es aber "keine Bühne, um irgendetwas aufzuarbeiten".

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21 Uhr, DAZN: Borussia Dortmund - Paris St. Germain

21 Uhr, Sky: Atletico Madrid - FC Liverpool

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