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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!
Das allererste Bundesliga-Spiel, das ich live im Stadion gesehen habe, war der Klassiker 1. FC Köln gegen Bayern München im Müngersdorfer Stadion. Vor 60.000 Zuschauern erzielte Dieter Hoeneß zwei Treffer, Paul Breitner und Branko Oblak legten nach. Die Kölner Tore durch Dieter Müller und Herbert Zimmermann änderten am Ausgang nichts: Bayern gewann 4:2.
Ich stand an jenem 29. März 1980, warum auch immer, im Kölner Fanblock und wunderte mich als Elfjähriger darüber, welche Schimpfwörter mein Onkel kannte. Was mich ebenfalls verwunderte: dass der eine Münchner Stürmer (Karl-Heinz Rummenigge) so viel besser mit dem Ball umgehen konnte als der Kölner Kollege (Tony Woodcock). Manche Dinge ändern sich nie.
Ich schaue mir heute Abend das Spiel trotzdem an. Bei DAZN, nicht im Stadion.
Ein stürmisches Wochenende wünscht
Euer Pit Gottschalk
⚽️ Die Angst der Kölner vor dem Untergang
Von Alex Steudel
Als der 1. FC Köln zum letzten Mal ein Spiel gegen den FC Bayern gewann, standen Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger und Mario Gomez auf dem Platz. Das war 2011. So lange ist das her.
Ich gehe übrigens davon aus, dass ich den ersten Satz dieser Kolumne vor dem nächsten Duell dieser beiden Mannschaften im April wiederverwenden kann.
Ich habe mir diese Woche die Pressekonferenz mit FC-Trainer Steffen Baumgart angehört. Es war nicht der Stoff, aus dem die Träume sind. Im Grunde sagte Baumgart: Wenn wir am Freitag alles richtig machen und die Bayern alles falsch machen und noch weitere 15 bis 16 mildernde Begleitumstände zusammenkommen, könnten wir eventuell das Glück haben, nicht zu hoch verlieren.
Dazu muss man wissen, dass sie in Köln nicht gerade einen Lauf haben. Der FC hat seit einem Monat kein Spiel mehr gewonnen und ist Vorletzter. Immerhin gab's nach dem 0:6 in Leipzig und einem Gefühlsausbruch Baumgarts, gegen den Julian Nagelsmanns Länderspielanalysen die Schärfe einer Weihnachtsandacht haben, zwei Unentschieden, aber halt nur gegen Augsburg und Bochum.
Baumgart hat zudem das Problem, dass Harry Kane anreist. Der schoss in dieser Saison bisher mehr Bundesligatore (17) als der ganze 1. FC Köln seit dem 5. Mai. Dabei sei "Kane ein Spieler, den wir uns nicht leisten können. Und hätten wir das Geld, hätten wir auch nicht über ihn nachgedacht. Über Victor Boniface schon", so drückte es Baumgart im Sommer noch aus.
Falls der Stürmer aus England das gehört, verstanden und abgespeichert haben sollte, wird er sich bestimmt noch ein bisschen mehr anstrengen – falls das gegen den FC überhaupt nötig ist, um zwei, drei Tore zu schießen. Als Köln-Fan würde ich jedenfalls nicht allzu viel Geld auf einen Heimsieg wetten.
Ich verurteile Baumgart keineswegs für seine Aussagen, niemand sieht in die Zukunft, und forsche Sprüche können wir im glattgebügelten Fußballgeschäft immer gut gebrauchen. Man muss dann eben auch den Rückschlag aushalten.
Wenn es jemanden gibt, der Rückschläge aushalten kann, dann ist es Baumgart. Der Kölner Ex-Rostocker mit Hauptwohnsitz Berlin-Köpenick (Union sucht übrigens einen Trainer) hat seinen Klub in zwei Jahren mühsamer Kleinarbeit fast genau dorthin zurückgeführt (Platz 17), wo er ihn vor zwei Jahren übernommen hatte (Platz 16). Und das, obwohl er den Verein zwischenzeitlich sogar einmal bis auf Platz drei und Richtung Europapokal gelotst hatte.
Lustigerweise ist die aktuell größte Schwäche der Kölner ihr Angriff. Neun Tore erst haben sie diese Saison geschossen, so weit waren die Bayern in dieser Spielzeit bereits nach 267 Spielminuten. FC-Mittelstürmer Davie Selke, der gern auch mal eigene Treffer zum 1:3 feiert, als sei er gerade zum Weltfußballer gewählt worden, hat erst drei Tore auf dem Konto.
Lustig, weil Trainer Baumgart ja selbst Bundesligastürmer war. Er hat sogar – einmal aber nur – gegen die großen Bayern getroffen, und zwar für Cottbus am 9. Dezember 2006.
Die Münchner gewannen trotzdem 2:1, und ob man's glaubt oder nicht: Auch da stand Lukas Podolski auf dem Platz.
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