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Spitzenreiter! Mönchengladbach tut der Bundesliga gut

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Bei der nachfolgenden Argumentation darf sich Borussia Dortmund auf die wahren Hinweise zurückziehen, dass man (a) Borussia Mönchengladbach zuletzt 1:0 besiegt hat, (b) nur drei Punkte zur Tabellenführung fehlen und (c) erst ein Viertel der Bundesliga-Saison gespielt ist. Zur Wahrheit gehört aber eben auch, dass die Mannschaft großen Mist spielt.

In Summe vereinigt der Kader Spieler mit einem Marktwert von 640 Mio. Euro. Borussia Mönchengladbach kommt nicht einmal auf die Hälfte. Was den Spitzenreiter aber unterscheidet, ist die mathematische Überhöhung im Sport, dass eins plus eins gleich drei ist, wenn ein Trainer aus seinen Spielern eine Mannschaft formt. Der BVB hat keine Mannschaft auf dem Platz.

Trainer Lucien Favre sollte sich erst gar nicht mit seinen üblichen Ausreden aus der Verantwortung stehlen. Wenn er Mario Götze bei der Auswechslung auf Schalke keines Blickes würdigt, ist das mit der Konzentration auf die Nullnummer in der Veltins-Arena nicht zu entschuldigen. Oder glaubt  jemand ernsthaft, Jürgen Klopp würde das jemals passieren?

Man konnte es gestern bei Jürgen Klopp beim Spitzenspiel Liverpool gegen Tottenham beobachten: Sogar bei einer Partie, die intensiv geführt wurde, bekam jeder ausgewechselte Profi seine Aufmerksamkeit. Nach Schlusspfiff ging Klopp zu jedem hin, und jeder verließ den Plausch mit einem Lächeln. Wann lächelten die Dortmunder so herzlich bei Lucien Favre?

Einen munteren Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Noch Erster! Mönchengladbach tut der Bundesliga gut

Hektisch, spektakulär, aber Spitze verteidigt

Borussia Mönchengladbach gewinnt zu Hause 4:2 gegen Eintracht Frankfurt. Die Partie ist bis zum Schluss ein offener Kampf mit hohem Pressing und vielen Ballverlusten - doch am Ende reicht es, um die Tabellenführung zu verteidigen.

Schon Anfang des Jahres hatte Borussia Mönchengladbach Historisches in der Bundesliga geleistet. Mit 42 Punkten nach 20 Partien spielte die Mannschaft des damaligen Trainers Dieter Hecking die beste Bundesliga-Saison seit der Meisterschaft 1976/77.

Mit einem Sieg im folgenden Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC wären Ambitionen auf die Meisterschaft nicht mehr zu ignorieren gewesen. “Jetzt schlägt die Stunde von Borussia Mönchengladbach”, schrieb Fever Pit’ch. Das Heimspiel ging anschließend 0:3 verloren.

Das Hecking-Team rutschte von der Verfolger-Position ruckartig in eine Krise. Der Vereinsmanager Max Eberl beantwortete die Trainerfrage mit einer Trennung im Sommer. 13 Punkte holte man noch. Auf der Zielgeraden sprang Platz 5 heraus, die Europa League.

Mehr war nicht drin. Die Nervenbelastung so weit oben in der Tabelle lähmte die Beine. Vielleicht ist genau an diesem Punkt die größte Entwicklung feststellbar: Mönchengladbach ist cool geworden. Trainer Marco Rose verteidigte die Tabellenführung ein zweites Mal.

Borussia Mönchengladbach zu Recht Tabellenführer

Die Tabellenführung ist verdient. Borussia Mönchengladbach bietet vielleicht nicht das beste Team der Bundesliga auf, aber kein anderes funktioniert so gut. Das hat viele Gründe.

Alles nur Zufall? Alles nur Glück? “Borussia Mönchengladbach bietet vielleicht nicht das beste Team der Bundesliga auf”, stellte die Rheinische Post nach dem 4:2 über Eintracht Frankfurt voller Lokalstolz fest, “aber kein anderes funktioniert so gut.”

Tatsächlich begünstigt die aktuelle Krisenstimmung bei den natürlichen Titelfavoriten die Ausgangslage an der Tabellenspitze. Borussia Dortmund schlägt sich mit einem zauderhaften Trainer herum, Bayern München mit einem konsequenten.

Auf den ersten vier Tabellenrängen, die zur Teilnahme an der Champions League berechtigen, tummeln sich drei Mannschaften, mit denen man in dieser Region nicht unbedingt gerechnet hat. Von den dreien hat niemand 125 Mio. Euro in Spieler investiert wie Borussia Dortmund.

Mönchengladbach weckt Erinnerungen an die Meistersaison

Vor dem Pokal-Kracher am Mittwoch in Dortmund am Mittwoch gibt es bei Borussia Mönchenglabdach viele positive Aspekte, aber auch Sorgen um Breel Embolo und Tony Jantschke.

Hinter Mönchengladbach und Bayern stehen der SC Freiburg und der VfL Wolfsburg, erst dahinter die hoch gehandelten Dortmunder und Leipziger. Ja, das ist nur eine Momentaufnahme. Aber ein Viertel der Saison 2019/20 ist schon gespielt. Der Sieg über Frankfurt ist bezeichnend.

Man kann keinen Trend ausmachen, warum das erste Tabellendrittel so farbenfroh erscheint. Gladbach und Wolfsburg haben neue Trainer, Bayern und Freiburg die alten. Was man aber sagen kann: Gladbach und Freiburg tun der Bundesliga gut.

Gladbach hat einen Marktwert von 270 Mio. Euro und damit nur ein Bruchteil von dem, was die Branchenriesen aufbieten. Zur Entwicklung gehört auch, dass man in der Europa League viel Lehrgeld zahlt. Gladbach verlor 0:4 zu Hause gegen Wolfsberg.

Auf Dauer wird Gladbach die Höhenluft zu dünn werden. Das Gipfeltreffen mit den Bayern findet in der ersten Dezemberwoche statt. Man sollte die vage Hoffnung auf den ersten Meistertitel seit 42 Jahren so lange genießen, wie man kann.

Auf leisen Sohlen

Freiburg rockt die Bundesliga: Es macht halt bruudaal Spaß

Fast unbemerkt hat sich der SC Freiburg auf Platz zwei der Bundesliga-Tabelle hochgespielt. Und das noch nicht einmal unverdient. Nicht nur RB Leipzig fragt sich: Wie konnte das bloß passieren?

RB Leipzig auf der Suche nach der zündenden Idee

Bei RB Leipzig ist nach der 1:2-Niederlage in Freiburg die Ernüchterung groß. Trainer Nagelsmann beklagt sich.

Bestandsaufnahme

Michael Rummenigge: Knallharte Abrechnung mit dem BVB

Michael Rummenigge schlägt Alarm! Der Ex-Profi sieht seinen ehemaligen Verein Borussia Dortmund in akuter Schieflage. Er übt harte Kritik an Trainer Lucien Favre, aus der Mannschaft pickt er sich Julian Brandt heraus.

Zugänge sind Ergänzungen, keine Verstärkungen

Große Hoffnungen setzte man bei Borussia Dortmund auf die prominenten Zugänge. Die Zwischenbilanz fällt ernüchternd aus.

Schalke-Torwart Nübel stichelt gegen Dortmund

Wörtlich sagte Alexander Nübel: „Es war schwierig für Dortmund, ein Tor zu schießen, weil keiner in den Strafraum wollte.“

Vielsagende Reaktion auf Mario Götzes Abgang

Der Dortmunder Auftritt im Derby verstärkt die Zweifel am Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer Favre.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, Sky: 2. Liga, Sandhausen - Wehen Wiesenbaden

Was sonst noch so los ist

Domenico Tedesco rasiert Benedikt Höwedes ein zweites Mal

Domenico Tedesco feiert seinen ersten Sieg als Trainer in Russland – und wie! Der Ex-Schalker siegt mit Spartak Moskau 3:0 beim Stadtrivalen Lokomotive. Bei den Gastgebern spielte Benedikt Höwedes 90 Minuten in der Abwehrkette.

FC Liverpool siegt und stellt Startrekord ein

Der nächste Sieg von Jürgen Klopp ist ein besonderer: Erst zwei andere Teams hatten so früh so viele Punkte in einer Saison.

"Respekt nicht mehr da"

Die Unparteiischen in Berlin gehen in den Ausstand. Schiri-Chef Jörg Wehling spricht über die Verrohung auf dem Fußballplatz.

Toooor in München! Oder auch nicht.

Von Alex Steudel

Früher habe ich beim Fußballgucken 90 Minuten lang mit den Armen herumgefuchtelt, ich habe den Kopf geschüttelt, gejubelt, mich aufregt, geschrien. Heute ist das nicht mehr so. Heute sitze ich die meiste Zeit regungslos vor dem Fernseher und starre auf den Bildschirm.

Tor in München? Ich verziehe keine Miene.

Elfmeter beim HSV? Es könnte mir nichts egaler sein.

Rot in Dortmund? Ich hol' mir erst mal ein Bier.

Warum sollte ich mich auch über etwas aufregen, das gar nicht passiert ist? Passiert ist im Fußball 2019 nur, was der Videoschiedrichter bestätigt hat. Und das kann dauern, ewig kann das dauern, es ist, als würdest du auf den DHL-Zusteller warten: Du hast keine Ahnung, wann er kommt, und du weißt auch nicht, was er bringt, du weißt nur, dass er irgendwo da draußen ist, und du sitzt apathisch zu Hause herum und hoffst, dass es irgendwann klingelt.

Elite-Schiedsrichter ordnet Handspielszenen ein

Auf DFB.de gibt die Sportliche Leitung Elite-Schiedsrichter ihre Einschätzungen zu den Entscheidungen des Wochenendes ab.

Ich finde, dass der Videoschiedsrichter das Spiel verändert hat. Durch ihn wird der Fußball genauer, aber langweiliger, und er hat ihn zu einer Art Überwachungsstaat gemacht. Trainer Otto Rehhagel sagte mal: Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Aber heute wird diese Wahrheit im zugeschalteten "Video Assist Center" des DFB nachbearbeitet. Es lohnt sich nicht, zu jubeln oder sich aufzuregen, denn irgendwo sitzen Leute, die nach jeder Szene fieberhaft überlegen, wie sie die Szene wegentscheiden könnten.

Ahh, der Stürmer stand vier Millimeter im Abseits! Weg mit dem Tor! Bloß weg damit!

Werder: Deshalb war es kein Handelfmeter

Es ist wie so oft in letzter Zeit: Ein tolles Fußballspiel wird von einer Schiedsrichterentscheidung überschattet.

Hat da nicht einer vier Spielzüge vor dem Treffer einem anderen am Trikot gezupft? Weg mit dem Tor! Bloß weg damit!

Der bisherige Tiefpunkt war für mich das vergangene Wochenende: Am Sonntag um 11 Uhr gab die "Sportliche Leitung Elite-Schiedsrichter" (die heißt wirklich so) des DFB bekannt, dass es am Freitagabend in Mainz Handelfmeter hätte geben müssen.

Oder anders ausgedrückt: Die DFB-Schiri-Elite brauchte für eine Einschätzung, die jeder Fußball-Fan in Deutschland am Freitag schon nach drei Sekunden abgegeben hatte, rund 30 Stunden.

Alle mal herschauen!

Sky-Kommentator patzt und pöbelt dann gegen TV-Zuschauer

Die Nullnummer im Revierderby hatte so einige Nachspiele. Da wäre die Kritik an BVB-Trainer Lucien Favre und die vermeintliche Stadion-Flucht von Mario Götze. Und da war der Ausraster von Sky-Kommentator Frank Buschmann, der das Derby für den TV-Sender in der Konferenz kommentierte. Die Geschichte nahm anschließend abstruse Züge an und endete in Beleidigungen.

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