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SPECIAL! VfB Stuttgart bricht Mitgliederversammlung ab

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Keine zwei Wochen müssen wir noch warten, bis wieder Profifußball gespielt wird. Am 26. Juli startet die 2. Liga mit dem Freitagabend-Kracher zwischen den Bundesliga-Absteigern VfB Stuttgart und Hannover 96.

Aber was heißt schon: Profifußball. Was der VfB Stuttgart gestern Abend auf der Mitgliederversammlung gezeigt hat, kann man nur mit einem Wort treffend beschreiben: amateurhaft. Man glaubt nicht, was dort passiert ist.

Für die vielen Abonnenten, die Fever Pit'ch bisher in der Sommerpause gewinnen konnte, ist der aktuelle Fall ein gutes Beispiel, was der Newsletter will: Den Finger in die Wunde legen, Missstände beim Namen nennen.

Kommende Woche erscheint Fever Pit'ch wieder täglich, dann ist auch für mich die Sommerpause vorbei. Wir waren in der Zwischenzeit nicht untätig.

Wir haben ein paar schöne Dinge zum Zeitvertreib entwickelt:

Und wer's noch nicht weiß: Alle Newsletter-Leser sind herzlich eingeladen, den Daumen-Knopf unten zu klicken und mir direktes Feedback zu senden.

Einen funktionierenden Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Chaos: VfB Stuttgart bricht Mitgliederversammlung ab

Nur eine WLAN-Panne rettet VfB-Präsident das Amt

Nach Stunden wird die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart am Sonntagabend wegen einer WLAN-Panne abgebrochen. Der umstrittene Präsident Wolfgang Dietrich rettet damit vorerst sein Amt - bis mindestens Mitte September.

Darüber gibt es keinen Zweifel: Dass VfB-Präsident Wolfgang Dietrich und seine Familie Drohungen ausgesetzt sind, überschreitet jede Toleranzgrenze und ist mit dem Verweis auf die Rohheit in den Sozialen Medien nicht zu entschuldigen. Umgekehrt darf Dietrich diese Drohungen nicht als Schutzschild dafür verwenden, dass er sich aus der Verantwortung zu stehlen versucht. Denn auch das gehört zur Wahrheit: Der Niedergang des VfB Stuttgart ist allein ihm anzulasten. Ihm und keinem anderen.

Die Blamage um den Abbruch der Mitgliederversammlung ist Tiefpunkt einer Entwicklung, die den VfB Stuttgart in die 2. Liga katapultiert hat. Was nützt ein Umsatzrekord von 154,4 Mio. Euro, wenn die Führungsschwäche an der Vereinsspitze zum Riss im Klub führt und die sportlichen Ambitionen ins Vage kippen. Wenn Dietrich davon spricht, dass ihm die Vereinsgremien das Vertrauen ausgesprochen hätten, so mag er demokratischen Prozessen folgen. Als beratungsresistent fielen die Gremien schon öfter auf.

Blamage statt Abwahl – wie die Versammlung zur Posse wurde

Die Mitglieder sind sauer, der VfB Stuttgart prüft Regressansprüche. Die über 4000  Mitglieder, die zuvor emotional über die Zukunft des Präsidenten debattiert hatten, äußerten ihre Wut und Enttäuschung über das plötzliche Ende lautstark.

Seit er vor drei Jahren knapp zum Präsidenten gewählt worden ist, hat der inzwischen 70-jährige Dietrich sein Spitzenpersonal wie Schachfiguren ausgetauscht. Tim Walter ist jetzt der vierte Cheftrainer beim VfB Stuttgart, Thomas Hitzlsperger der dritte Sportchef. Mit jedem Wechsel kommen neue Ideen, neue Ansichten, neue Konzepte. Offensichtlicher kann kein Zickzackkurs sein. Und das in einer Stadt, die eines am meisten zu schätzen weiß: die Kontinuität des Schwäbischen. Dietrich war nie weiter entfernt.

“Wir wollen nicht nur aufsteigen, wir wollen mehr. Wir wollen die klare Philosophie: Wofür steht der VfB?”

Die Verantwortlichen müssen sich der Frage stellen: Wie kann ein Verein, der mit seiner Jugendarbeit zu den drei besten Klubs in Deutschland gehört, permanent Nationalspieler hervorgebracht hat und Altinternationale in seiner Anhängerschaft wähnt, seine Rosskur, die mit dem ersten Abstieg einherging, in einem zweiten Abstieg münden lassen? Am Geld liegt es nicht. Es ist genügend da. Also kann es nur an den Entscheidungsträgern mit Dietrich an der Spitze liegen.

VfB-Präsident mit Leibwächter aus dem Stadion gebracht

Lautstarke „Dietrich raus!“-Rufe und gellende Pfiffe am Ende der VfB-Versammlung, der Präsident verschwand in Begleitung eines Leibwächters durch den Kabinengang, geschützt von einem Spielertunnel.

Wenn Dietrich davon spricht, dass er, wie er sagt, “Verantwortung übernehmen” will, muss die Gegenfrage erlaubt sein: Was meint er damit? Er meint, dass die Fehlerkorrektur ein ausreichendes Maß an Verantwortungsgefühl beweist. Da irrt er gewaltig. Denn erstens hatte er jetzt zwei Jahre Zeit, falsche Entscheidungen im Management und in der Trainerfrage zu korrigieren. Zweitens ist das eh sein Job. So ist diese Phrase “Verantwortung übernehmen” genau das: nur Bla-Bla.

Verantwortung übernehmen - das würde bedeuten: zurücktreten und den Weg freimachen für einen, der Kaufmännisches und Sportliches nicht als Widerspruch versteht. Dietrich aber klammert sich an seinem Posten und wird damit zum Sinnbild, woran es im deutschen Profifußball mangelt: an Profis in zu vielen Teppichabteilungen. Dietrichs Präsidentschaft bekommt nicht einmal eine funktionierende Technik für die Abstimmung hin. Ach ja, das Geschäftsjahr schließt Dietrich mit einem Minus ab.

Hier das Video, als der VfB Stuttgart den Abbruch verkündet:

Heute im Fernsehen

17.30 Uhr, Sport Digital: Transfermarkt.TV

FC Bayern auf USA-Tournee: Muss das sein?

Klubbosse fliegen nicht mit - basteln sie an einem Transfer?

Einfach nur lästig - oder schlicht alternativlos? Bei Bayern München gehen die Ansichten über Sinn und Unsinn der USA-Reise auseinander.

Von Marco Mader und Thomas Niklaus

Trainer Niko Kovac spricht von "erschwerten Bedingungen" in der Vorbereitung, doch Karl-Heinz Rummenigge will davon nichts wissen. "Es gibt keine Alternative zu diesen Reisen", sagt der Vorstandschef von Bayern München im SID-Gespräch zum zehntägigen US-Trip des deutschen Rekordmeisters ab Montag, "ich sehe die Vorbereitung in keinster Weise belastet. Ganz im Gegenteil: Unsere Spieler mögen solche Reisen."

Außerdem müsse sich der FC Bayern als "globale Marke" in den USA und wie in der Vergangenheit auch schon in Fernost präsentieren. "Das sind Märkte, die jetzt schon wichtig sind und noch wichtiger werden", betont Rummenigge: "Wachstumsmärkte sind exklusiv in Amerika und Asien, speziell in China. Wir müssen uns da zeigen." Die US-Tour sei "top organisiert", von einer Strapaze könne keine Rede sein.

Auch die von Präsident Uli Hoeneß einst geäußerte Sorge, wonach die Münchner für jeden neuen Fan in Übersee einen zu Hause verlieren könnten, weist Rummenigge zurück. "Der Spagat ist nicht so schwierig", sagt er. Die Fans hierzulande hätten "totales Verständnis" für die Aktivitäten, die auch im Interesse heimischer wie ausländischer Sponsoren lägen. "Unser Spruch 'In Bayern daheim, in der Welt zu Hause' hat immer noch Gültigkeit", ergänzt Rummenigge: "Wir gewinnen sogar weltweit Fans dazu."

So plant der BVB seine USA-Reise

Die Dortmunder wollen die Reise von Montag bis Samstag auch sportlich nutzen. André Schürrle reist nicht mit.

Kovac aber ist kein Fan des Trips. Zwölf Stunden Flug nach Los Angeles, neun Stunden Zeitunterschied, wenig Zeit für Training und teilweise brütende Hitze in den Spielorten Carson, Houston und Kansas City - das ist alles andere als optimal. "Es wird sicherlich 'ne spannende Reise", sagt Thomas Müller, "wo wir aber sicherlich auch versuchen müssen, ein paar Einheiten einzulegen." Kovac strebt eine "optimale Trainingssteuerung" an.

Mit Blick auf die Testspiele gegen den FC Arsenal (18. Juli), Real Madrid (21. Juli) und den AC Mailand (24. Juli) betont er: "Die Ergebnisse sind sekundär." Um die 17 Profis um Kapitän Manuel Neuer nicht zu sehr zu belasten, nimmt Kovac acht U19-Spieler mit. Rekordeinkauf Lucas Hernandez setzt sein Reha-Programm in München fort. Belastung oder willkommene Abwechslung - die Planungen für die nächste längere Reise im Sommer 2020 laufen bereits. Nach zwei Jahren in den USA wird sie "wohl wieder nach China gehen", sagt Rummenigge.

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Alle mal herhören!

Viel Meinung, wenig Ahnung - alleine ist schwer

Die Brüder Jonas und Mats Hummels haben eine große gemeinsame Leidenschaft: Sport. Der eine spielt mit Borussia Dortmund in der Champions League, der andere kommentiert die Fußballspiele. Ab jetzt treffen sich beide regelmäßig für ihren neuen Sportpodcast „Alleine ist schwer“. Alle zwei Wochen nehmen sie die Hörer mit auf ihre Couch, um die aktuellsten Entwicklungen in der Welt des Sports zu besprechen. Egal ob Tennis, Basketball, Handball oder Eishockey, Hauptsache nicht das böse F-Wort. Na gut, ein bisschen geht es auch um Fußball.

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