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Schlechte Nachrichten für alle Bayern-Konkurrenten

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als ich in Kindertagen die deutsche Fußballgeschichte kennenlernte, ließ mich eine Personalie ratlos zurück: Warum hat Gerd Müller nach dem WM-Finale 1974 kein weiteres Länderspiel absolviert? Die Erklärung, wonach der Ausschluss der Ehefrauen vom Siegerbankett keine andere Wahl als den Rücktritt gelassen habe, überzeugte mich nicht. Der Bomber der Nation gewann danach 1975 und 1976 mit Bayern München den Europapokal der Landesmeister, keiner konnte ihn wirklich ersetzen. Er hätte noch vier gute Jahre unter dem damaligen Bundestrainer Helmut Schön haben können - aber nur, wenn eine Seite, DFB oder Müller, weniger stur gewesen wäre.

Damals sprang keiner über seinen eigenen Schatten. Gerd Müller blieb bei 62 Länderspielen (mit 68 Toren) und fügte nach dem WM-Sieg kein weiteres hinzu. Dabei hätte man ihn dringend gebraucht. Deutschland schied als Titelverteidiger bei der WM 1978 kläglich in der Zwischenrunde aus, jedes zweite von sechs WM-Spielen endete 0:0. Als Jugendlicher stellte ich mir die einfache Frage, warum niemand beim DFB zum Telefonhörer gegriffen und Gerd Müller zur Rückkehr überredet hatte. Ich schaute auf dessen Torbilanz, auf die Erfolge mit dem Verein, auf die Alternativen. Auch als Erwachsener fand ich keine andere Antwort: Gerd Müller hätte spielen müssen.

Vermutlich wird man irgendwann genauso bei Thomas Müller die unangenehme Frage nach dem Warum stellen. Jeder konnte verstehen, dass Bundestrainer Joachim Löw nach dem WM-Debakel 2018 den Neuanfang ohne einen Leitwolf wie Thomas Müller unternehmen wollte. Seine Idee: Dass die jungen Spieler nur dann Führungsrollen übernehmen, wenn die alten Platz machen. Zwei Jahre später ist man schlauer. Die Lücke, die Thomas Müller hinterließ, konnte niemand überzeugend füllen. Deshalb war die Idee des Bundestrainers ja nicht falsch. Aber Pragmatismus schlägt Sturheit: Es gibt keinen Grund mehr, auf Müller zu verzichten.

Erstens stimmt dessen Leistung beim FC Bayern wieder - er schießt Tore und bereitet Tore vor. Mehr noch, zweitens: Einen zweiten Spieler wie Thomas Müller hat Löw nicht in der Nationalmannschaft. In Westernfilmen würde ein Revolverheld niemals auf sein zweites Schießeisen verzichten, wenn das erste keinen Schuss abgibt. Thomas Müller kann so eine Waffe im Spiel der deutschen Mannschaft bleiben: Er macht halt Dinge, die kein anderer wagt. Warum darauf verzichten? Das wäre nur sinnvoll, wenn Müller außer Form wäre. Ist er aber nicht. Wäre Thomas Müller dominant? Ja - aber das sind die zwei verbliebenen Weltmeister Toni Kroos und Manuel Neuer auch.

Von Thomas Müller kommen keine Signale, dass er einem Comeback in der Nationalmannschaft abgeneigt wäre. Es gibt sogar Anzeichen, dass er sich durchaus vorstellen kann, unter Junioren-Bundestrainer Stefan Kuntz an den Olympischen Spielen in Tokio teilzunehmen. Allein der Gedanke daran führt nach Absurdistan: Mitte Juni spielt Deutschland ohne Thomas Müller die EM; Ende Juli spielt Deutschland das Olympiaturnier mit Thomas Müller. Er wäre dann 31 und bei den Junioren - verrückt, nicht wahr? Bundestrainer Löw sollte mal dringend mit Thomas Müller einen Espresso trinken. Die nachfolgenden Generationen würden nicht verstehen, wenn er's nicht täte.

Einen vorausschauenden Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Schlechte Nachrichten für alle Bayern-Konkurrenten

"FC Bayern fast unschlagbar - beim DFB geht's nicht nach Leistung"

Stefan Effenberg glaubt, dass bei der Nationalmannschaft nicht nur sportliche Kriterien entscheiden. Mit der Entwicklung der Bundesliga kann er trotz Bayern-Dominanz gut leben.

Von Stefan Effenberg

Nach den großartigen Leistungen von Thomas Müller in den ersten Wochen der Saison stellt sich mal wieder die Frage: Sollte er wieder für die deutsche Nationalmannschaft spielen? Eigentlich sollte es bei der Nominierung darum gehen, dass die Besten nominiert werden - und da gehört Müller ohne Frage dazu. Darum geht es beim DFB allerdings nicht.

Dort wollen sie nicht das Risiko eingehen, dass eine neue, alte Hierarchie um Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng entsteht. Wenn es nur um Leistung gehen würde, dann verstehe ich die Nichtnominierung dieser Spieler nicht.

Immerhin: Die drei sparen sich die anstrengenden Länderspielpausen. Die bringen für die Spieler natürlich eine extreme Belastung mit sich. Bei den Top-Klubs kommt dann auch noch hinzu, dass sie auf drei Hochzeiten tanzen und daher jede Woche mehrere Spiele haben.

Wenn eine Mannschaft mit der Teilnahme an drei Wettbewerben umgehen kann, dann ist das der FC Bayern. Der Kader ist mittlerweile so gut und breit aufgestellt, auch in Sachen Qualität, dass es nicht das große Problem sein wird, jeden dritten Tag zu spielen.

Lucien Favres knifflige Mission beim BVB

Borussia Dortmund will international dennoch in die Spitzengruppe vorstoßen.

"Er kann einer der besten Stürmer werden"

Der frühere BVB-Stürmer Ciro Immobile duelliert sich am Dienstag mit dem aktuellen BVB-Torjäger Erling Haaland.

In der letzten Zeit wird viel über die fehlende Spannung in der Bundesliga diskutiert. Damit beschäftigt sich auch die von der DFL gegründete Taskforce "Zukunft Profifußball".

Die schlechte Nachricht für die Konkurrenz ist, dass sich Bayern München immer so aufstellen wird, dass sie die Champions League gewinnen - beziehungsweise den Titel verteidigen können. Dafür brauchst du eine extrem hohe Qualität, und wenn du dann in der Bundesliga spielst, haben die anderen Vereine in der Regel keine Chance, bis - vielleicht - auf Borussia Dortmund.

Ich denke trotzdem: So wie die Bundesliga ist, ist sie gut. Sie ist zwar ganz vorne nicht spannend, weil Bayern einfach zu dominant ist. Das haben sie sich aber hart erarbeitet, sie haben diese Situation nicht geschenkt bekommen.

Die anderen müssen alles dafür machen, um in die Nähe zu kommen. Der BVB ist auf einem guten Weg.

Königsklasse - der Podcast

Hartwig Thöne und Colin Clegg haben diesmal Bennet Frieborg (alias „The Man in Gold“) im Podcast zu Gast. Und der verrät, wie die Champions League wohl ausgeht.

Champions League heute im Fernsehen

20.15 Uhr, SPORT1: Fantalk aus dem Deutschen Fußballmuseum

21 Uhr, Sky: Lazio Rom - Borussia Dortmund

21 Uhr, DAZN: RB Leipzig - Basaksehir

"Todesgruppe mit RB Leipzig überstehen"

Zum ersten Mal ist der türkische Meister Istanbul Basaksehir in der Champions League dabei. In der Gruppe treffen sie nicht nur auf RB Leipzig, sondern auch auf Manchester City und Paris Saint-Germain. Trainer Okan Buruk ist sich der schwierigen Aufgabe, die seine Mannschaft bestehen muss, bewusst.

Was sonst noch so los ist

Schalke nicht nur auf dem Rasen jämmerlich

Ausgerechnet vor dem Derby am Samstag beim BVB ist Schalke schwer angeschlagen! Nach dem 1:1 gegen Union Berlin zeigt ein Handy-Video von Sport1, wie die Schalke-Profis inklusive Trainer wie Lämmer zum Westeingang des Stadions trotteten, wo sie von rund 80 Ultras erwartet wurden. Bild-Chefkolumnist Alfred Draxler hat nachgehakt, warum der Pott-Klub nicht nur auf dem Rasen jämmerlich ist.

"Werden Maßnahmen einleiten"

Nach Anfeindungen gegen BVB-Junior Youssoufa Moukoko muss Schalke öffentlich um Entschuldigung für einige Zuschauer bitten.

Gladbach: Schon einen Plea verdient

Borussia entgehen mehrere Millionen Euro in der Königsklasse. Eine Goldgrube ist die Champions League dennoch.

"Das war sehr, sehr wichtig für mich"

Nach monatelanger Pause ist Mario Götze glücklich, wieder auf dem Fußballplatz zu stehen - und trifft im ersten Spiel.

Fragwürdige Geschäfte bei den Wölfen

Die Wolverhampton Wanderers rütteln die Premier League auf – auch dank der vielen Portugiesen im Team. Das hat System.

Marc-Andre ter Stegen stellt sich gegen Mitspieler

Gehaltszoff beim FC Barcelona! Die meisten Spieler wollten sich gegen Corona-Kürzungen wehren; der deutsche Torwart nicht.

Alle mal herschauen!

"Ich halte eine Quote für zwingend notwendig"

In der Taskforce der DFL setzt sich Katja Kraus für mehr Diversität ein – und trat auch in der Bundespressekonferenz dafür ein.

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