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Schiri-Fehler: Der DFB zeigt endlich Größe

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Als Journalist, ich gebe es zu, lauert man nach Schlusspfiff auf den einen Satz, der die geballte Wut des betroffenen Trainers in Worte fasst. Florian Kohfeldt, Werder-Trainer und 36 Jahre jung, hätte allen Grund gehabt, sich über Schiedsrichter Daniel Siebert und die Ungerechtigkeit des Fußballs zu beschweren. Über den unberechtigten Elfmeter gegen Bayern München, über das verpasste DFB-Pokalfinale. Tat er aber nicht. Stattdessen blieb Kohfeldt Sportsmann: Er gratulierte dem Gegner und würdigte die Leistung des Siegers. Das macht nur, wer ein gutes Herz hat.

Daran musste ich beim Vorbereiten dieser Zeilen denken, als ich die Hass- und Schmähkommentare zu RB Leipzig gelesen habe. Der Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick wurde der erste Einzug ins Pokal-Endspiel ja nicht geschenkt; man hat sich den Erfolg erspielt wie zuletzt das 3:1 beim HSV. Zugegeben, man kann die RB-Konstruktion doof finden und die Entstehung dieses sogenannten Vereins kritisieren. Aber irgendwann muss es auch mal gut sein. Neue Argumente höre ich seit zwei Jahren nicht mehr. Und fast bin ich mir sicher: Florian Kohfeldt hätte RB Leipzig aufrichtig gratuliert.

Einen pfiffigen Freitag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Schiri-Fehler: Der DFB zeigt endlich Größe

DFB-Pokal: Der falsche Elfmeter von Bremen

Auf den Videobeweis wird viel geschimpft. Doch das Problem ist nicht der Videobeweis. Das Problem ist die Qualität deutscher Schiedsrichter.

Die Mitteilung, die alle überraschte, veröffentlichte der Deutsche Fußball-Bund am späten Donnerstagnachmittag. Jochen Drees persönlich, beim DFB als Projektleiter zuständig für den Videobeweis, stellte den Schiedsrichter Daniel Siebert und dessen Video-Assistenten Robert Kampka in den Senkel.

Alles drehte sich um den Pfiff zum unberechtigten Bayern-Elfmeter zum 3:2 bei Werder Bremen. Drees sprach Klartext. Kommunikation "nicht gut gelaufen". Vor Ort müsse es "unbedingt zu einem On-Field-Review" kommen. Strafstoß "aus schiedsrichterfachlicher Sicht nicht korrekt".

Selten hat ein Chef im Schiedsrichterwesen deutlicher gemacht, dass die Leistung der Kollegen unterirdisch war. Das nutzt Werder Bremen nur wenig. Die Mannschaft ist im Pokalhalbfinale ausgeschieden. Stattdessen darf der FC Bayern am 25. Mai das Endspiel gegen RB Leipzig bestreiten.

Hier die DFB-Erklärung im Wortlaut

Gegenüber DFB.de bezieht Dr. Jochen Drees, der Projektleiter für den Bereich Video-Assistent beim DFB, Stellung.

Und trotzdem war die Richtigstellung aus Frankfurt erstens aller Ehren wert, zweitens dringend erforderlich und drittens stilbildend. Nur wenn der DFB und seine Schiedsrichter bereit sind, eigene Unzulänglichkeit schonungslos einzuräumen, wächst das Verständnis für die Männer an der Pfeife.

Niemand kann erwarten, dass die Schiedsrichter jedes Bundesliga-Spiel fehlerfrei leiten. Das Tempo ist so hoch geworden, dass nicht mal die Fernsehbilder immer eine zweifelsfreie Aufklärung strittiger Szenen liefern können. Schiedsrichter, die Fehler eingestehen, verdienen Respekt.

Was man aber von Schiedsrichtern verlangen kann, ist zum einen, dass sie die im Sport immanente Fehleranfälligkeit anerkennen und das technische Rüstzeug, das man ihnen zur Hilfe angedient hat, auch nutzen; Daniel Siebert ignorierte die Video-Perspektive eigenmächtig.

Wann muss der Video-Assistent eingreifen?

Der Bayern-Elfer sorgt für Empörung. Aber was hätte der Schiedsrichter  tun können? Die SZ gibt eine Antwort.

Zum anderen haben Schiedsrichter öffentlich Stellung zu beziehen, wenn ihnen eine Entscheidung misslingt. Verband und Bundesliga haben nach zwei Jahren Videobeweis die bittere Lektion lernen müssen, dass der VAR eben nicht zu 100 Prozent alle Fehler ausmerzt.

Da kann es nicht so schwer sein, den Fehler einzugestehen. Es mag den einen oder anderen geben, der dann trotzdem motzt. Aber weit mehr Leute, die mit dem Fußball zu tun haben, werden ihre Stimme nach dem Aha-Erlebnis nicht mehr erheben. Schiedsrichter sind Menschen und machen halt Fehler.

Das Schiedsrichterwesen gewinnt an Format, wenn ihre besten Vertreter, zuerst Felix Brych bei Eurosport und zuletzt Manuel Gräfe im Doppelpass, ihre Sicht der Dinge schildern und Grenzen des Videobeweises erklären. Nichts anderes tat jetzt Jochen Drees. Klare Worte können versöhnlich sein.

Leider vorbei

Der Elfmeterpfiff bei der Pokal-Niederlage erregt die Werder-Fans noch immer. Ein Kommentar von Mathias Sonnenberg.

Heute im Fernsehen

20.30 Uhr, Eurosport Player: Bundesliga, FC Augsburg - Bayer Leverkusen

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Alle mal herhören!

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In Ausgabe 26 des 120minuten-Podcasts spricht Oliver Leiste aus der Redaktion mit Hardy Grüne vom “Zeitspiel”-Magazin und Redaktionskollegin Mara Pfeiffer über Frauen im Fußball. Anlass ist die neueste “Zeitspiel”-Ausgabe die sich genau mit diesem Thema beschäftigt.

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