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Bei einer Inventur in seinem Trophäenschrank bräuchte man eine Strichliste. Thomas Müller wurde nicht nur Weltmeister 2014, sondern auch:
- 12mal Deutscher Meister,
- 6mal DFB-Pokalsieger,
- 8mal DFL-Superpokalsieger,
- 2mal Uefa-Superpokalsieger,
- 2mal Champions-League-Sieger,
- 2mal Klubweltmeister.
Ketzerisch könnte man sagen: Thomas Müller hat mehr Silber und Gold gewonnen als das englische Nationalteam in Jahrzehnten. Aber das ist ein anderes Thema.
Gestern sickerte durch: In der Nationalmannschaft ist jetzt Schluss. Rücktritt nach 131 Länderspielen. Nur Lothar Matthäus (150) und Miro Klose (137) hatten mehr.
Seinen Arbeitsvertrag bei Bayern München will er erfüllen; bis Juni 2025 läuft der. Vermutlich macht er nächstes Jahr auch dort Schluss. Er wird im September 35.
Seine Bilanz in der Bundesliga, mal so nebenbei: 149 Tore und 207 Torvorlagen in 473 Spielen. In dieser Zeit: nur 23 Gelbe Karten. Kein Gelb-Rot, kein Platzverweis.
Es tut weh, wenn einer der ganz großen Kicker seine Laufbahn beendet. Man kennt ihn noch als Bub und schwupps - ist auch diese Karriere vorbei.
Wenn ich die Gelegenheit habe, werde ich Thomas Müller, WM-Torschützenkönig von 2010, drei Fragen stellen, die mir unter den Nägeln brennen.
- Frage 1: Warum hat er bei seinen ersten beiden Weltmeisterschaften zehn Tore erzielt und bei seinen beiden letzten keines mehr?
- Frage 2: Ärgert es ihn, dass ihm André Schürrle beim 7:1 gegen Brasilien den einschussbereiten Schuss weggeschnappt hat? Er wäre sonst mit seinem sechsten Treffer 2014 erneut WM-Torschützenkönig geworden.
- Frage 3: Warum konnte er niemals bei Europameisterschaften treffen?
Ihr merkt schon: Die Fragen sind völlig daneben. Aber Ausdruck von Hilflosigkeit, weil wieder eine Ära endet.