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Ricken muss BVB jetzt lupfen!

Lars Ricken wird bei Borussia Dortmund Watzke-Nachfolger und nicht Sebastian Kehl. Das hat Konsequenzen

Lars Rickens Torschuss 1997 im Champions-League-Finale in München. Foto: Imago / Sven Simon
Lars Rickens Torschuss 1997 im Champions-League-Finale in München. Foto: Imago / Sven Simon

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Mit Lars Ricken verbinden mich lebhafte Erinnerungen. Nicht nur, weil ich seine Tore zum Triumph in der Champions League live erlebt habe. (Legendär ist sein finaler Lupfer zum 3:1 gegen Juventus Turin 1997.) Ungefähr in dieser Zeit traf ich, damals Reporter bei Sport-Bild, den Jungstar für eine Reportage im Spobi-Ableger "Cool Sport" und enthüllte seine Leidenschaft: Heavy Metal.

Fotograf Heiner Köpcke und ich besuchten Lars Ricken und seine Dortmunder Lieblingsband "Phantoms of Future" zu einem gemeinsamen Fototermin. Ich kenne den Namen der Band deshalb so genau, weil ich damals ihre CD "Call of The Wild" geschenkt bekam und die zwölf Songs tatsächlich nach fast 30 Jahren noch immer - inzwischen übertragen - auf meinem Handy gespeichert habe.

Mein Lieblingsstück, wenn ich das bei Heavy Metal überhaupt so sagen kann, hieß "Believe In Me". Das Glaubensbekenntnis führt uns direkt zurück in die Gegenwart. BVB-Zampano Hans-Joachim "Aki" Watzke glaubt an Lars Ricken und ließ ihn gestern zum Geschäftsführer (ab 1. Mai) befördern. Vom Chef des Nachwuchszentrums zum Watzke-Nachfolger: Man kann ihm nur gratulieren.

Die Personalie ist brisant. Sportchef Sebastian Kehl darf sich übergangen fühlen. Noch schlimmer: Mit Ricken muss er seinen neuen Vertrag verhandeln; der ist jetzt sein Chef. Ich habe eine grobe Vorstellung, welchen Wellen so ein Machtwechsel beim FC Bayern geschlagen hätte. Bei Borussia Dortmund bleibt's noch vergleichsweise still. Nix Heavy Metal. Nachtigall, ick hör' dir trapsen…

Einen schrillen Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Von "Phantoms of Future" gibt es sogar einen Wikipedia-Eintrag. Nur die Verbindung zu Lars Ricken ist nicht vermerkt. Vielleicht trage ich das nach.


⚽️ Lars Ricken: Mann in Nadelstreifen

Fotohinweis

Heute zu Gast: Dirk Adam (Sports Illustrated)

Das haben die wenigsten kommen sehen: Lars Ricken wird Geschäftsführer Sport bei Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben ziehen ihn für diese Position Sebastian Kehl vor. Malte Asmus und sein Gast Dirk Adam (Digital-Chef bei Sport Illustrated) sind auch überrascht, diskutieren diese Personalie und die möglichen Folgen für den BVB. Beide erinnern sich an den legendären Werbespot von Lars Ricken aus dem Jahr 1997, in dem er "Männer in Nadelstreifen" kritisierte. Jetzt wird er selbst einer. Zum Podcast: Hier klicken!


⚽️ Ricken! Lupfen! Jetzt! Jaaa!

Von Oliver Mucha

Die Überraschung ist Borussia Dortmund zweifelsfrei gelungen. Den Namen Lars Ricken hatte niemand als Nachfolger von Hans-Joachim Watzke weit oben auf dem Zettel. Und dennoch ist es ein kluger Schachzug der Verantwortlichen, Ricken als neuen starken Mann zu installieren. Die Chancen überwiegen das Risiko.

Ricken hat als Direktor des Nachwuchsleistungszentrums glänzende Arbeit geleistet, er kennt den Verein bestens aus verschiedenen Perspektiven und genießt bei den Fans Kult-Status. Seine sportliche Kompetenz ist unbestritten, zudem weiß der 47-Jährige Watzke zur Einarbeitung an seiner Seite. Die weiteren Mitglieder der Geschäftsführung, Thomas Treß und Carsten Cramer, bringen die notwendige Erfahrung mit.

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Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Übergabe sind gegeben. Doch das dachte man auch einst in München, als Oliver Kahn die Klubführung übernahm. Das Ende ist bekannt. 

Zudem muss der BVB die Rolle von Sebastian Kehl klären. Lange Zeit galt der Sportdirektor als Favorit auf das Watzke-Erbe. Restlos überzeugt war man von Kehl nicht. Wenn sich der 44-Jährige damit abfindet und auch den schwindenden Einfluss bei der Kaderplanung durch die Rückkehr von Sven Mislintat akzeptiert, dann könnte Dortmund mit Ricken an der Spitze in eine erfolgreiche Zukunft starten. Ansonsten muss er direkt eine Baustelle schließen und Unruhe vermeiden.

Oliver Mucha ist Redakteur beim Sport-Informationsdienst (SID)


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Der FC Bayern München hat sich in der Frauen-Bundesliga mit zwei Traumtoren von der Mittellinie den ersten Meister-Matchball erspielt. Der Tabellenführer hielt Verfolger VfL Wolfsburg durch ein 3:0 gegen den SV Werder Bremen auf Distanz und kann den erneuten Titelgewinn im Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen am 5. Mai vorzeitig perfekt machen. Zum Video: Hier klicken!


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