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RB Leipzig: Druck auf der Dose

Inhaltsverzeichnis

Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern erfuhr ich, dass die Aachener Nachrichten, die älteste deutsche Nachkriegszeitung, eingestellt werden. Mich trifft die Nachricht doppelt: persönlich, weil ich dort in der Lokalredaktion Eifel meine journalistische Laufbahn begonnen habe, und professionell, weil ich an meine Kollegen denke, die dort seit Jahrzehnten arbeiten. Ich fürchte: In nächster Zeit wird es noch mehr Schreckensnachrichten geben. Ist auch kein Wunder.

Wenn allein Sparmaßnahmen die Antworten auf den medialen Wandel und ausbleibende Erlöse sein sollen, geraten Redaktionen schnell an Grenzen. Das Produkt wird ja weder besser noch innovativer, wenn Geld fehlt. Wir Sportjournalisten merken es bei jeder Gelegenheit: Die Vereine haben inzwischen größere Content-Buden als die Medienmarken. Mehr Output bei weniger Ressourcen: Darunter leidet beides - Qualität und Zuspruch.

Im OMR Podcast "TOMorrow" meines Kollegen Tom Junkersdorf habe ich vorige Woche über Veränderungen im Sportjournalismus, über Auswüchse im Profifußball und über die Chancen der Frauen-Bundesliga gesprochen. Ich habe nicht mit Selbstkritik gespart und sehe zum Beispiel die Defizite in der Arbeit beim Verband deutscher Sportjournalisten (VDS). Die aktuelle TOMorrow-Folge kann man hier hören: Bitte klicken!

Einen hörenswerten Dienstag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Pit Gottschalk im Podcast von Tom Junkersdorf
Die neue Macht der Fußballstars

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Die Fußballsaison hat begonnen, aber dieses Mal geht es um mehr als um Sieg oder Niederlage. Das Milliarden-Business steck inmitten einer fundamentalen Transformation. Der gesellschaftliche Druck wächst: Es ist nicht länger akzeptabel, wie Frauen-Fußballerinnen behandelt werden. Mittlerweile mischt sich sogar Kanzler Olaf Scholz in die Diskussion um Equal Pay ein. Der Sport wird hochpolitisch! Auf der anderen Seite die neue Macht der Fußball-Mega-Millionäre, allesamt Männer übrigens, ausgestattet mit 20-Millionen-Plus-Verträgen und X-mal so vielen Followern auf Social Media: Ich AGs, die längst größer sind als ihre Vereine – und Vorstände von Klubs ausspielen, die bis unters Stadiondach verschuldet sind und immer mehr Tafelsilber verkaufen müssen, um mithalten zu können. Ein Gespräch bei Tom Junkersdorf.

RB Leipzig: Richtig Druck auf der Dose

Nach Fehlstart mit teuren Transfers: Es brodelt

Nach Fehlstart mit teuren Transfers: Es brodelt

Nachdem RB Leipzig nur zwei Punkte aus möglichen sechs in der bisherigen Bundesliga geholt hat, ist die Stimmung alles andere als gut. Vor allem RB-Boss Oliver Mintzlaff brodelt.

Von Tobias Holtkamp

Schon nach zwei Spieltagen ist in Leipzig richtig Druck auf der Dose. Für den jungen Trainer Domenico Tedesco (36), der ja erst im Dezember von Jesse Marsch übernommen hatte, kann es eng werden. Er muss seinem Chef jetzt schnellstmöglich zeigen, dass er der Aufgabe gewachsen ist. Dass er eine Mannschaft nicht nur kurzzeitig stabilisieren und ausrichten, sondern auch nachhaltig weiterentwickeln und stärken kann.

Im Supercup gegen Bayern (3:5) sah Fußball-Deutschland bereits, mit welchen Problemen die Leipziger trotz fünf Wochen Sommervorbereitung noch zu tun hatten. Es war keine Balance im Spiel, die Abwehrspieler erhielten zu wenig Unterstützung aus den anderen Mannschaftsteilen und waren bei einer Vielzahl von Angriffen regelrecht überfordert.

Die Schwachstellen hatten sich schon im Abschlussdrittel der vergangenen Spielzeit immer häufiger abgezeichnet. Saisonübergreifend konnte RB nur eine der letzten sechs Bundesliga-Partien gewinnen.

In wessen Verantwortungsbereich die Themen fallen, ist klar. Und die Geduld von Oliver Mintzlaff, dem Vorstandsvorsitzenden, neigt sich auch langsam dem Ende. Zwei Punkte aus zwei Spielen, Unentschieden in Stuttgart und gegen Köln, seien "ein beschissener Start", so Mintzlaff: "Mit unserem Kader muss es bei allem Respekt unser Anspruch sein, Stuttgart und Köln zu schlagen."

Mintzlaff und seine Leute haben im Sommer alles dafür getan, die Leipziger Mannschaft auf das nächste Level zu bringen. Die Vertragsverlängerung mit Superstar Christopher Nkunku sorgte ebenso für europaweite Beachtung wie die Rückholaktion von Rekordtorjäger Timo Werner (für 20 Mio. Euro aus Chelsea). Mit David Raum (26 Mio Euro/Hoffenheim) und Xaver Schlager (12 Mio. Euro/Wolfsburg) kamen zwei weitere Top- und Nationalspieler.

Domenico Tedesco widerspricht seinem Boss

Domenico Tedesco widerspricht seinem Boss

Nach dem 2:2 gegen Köln platzte Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff der Kragen: "Es ist ein beschissener Start mit zwei Punkten aus zwei Spielen." Sein Trainer Domenico Tedesco hält dagegen.

Dementsprechend deutlich formulierte Mintzlaff nach der enttäuschenden Leistung gegen Köln in Richtung Tedesco: "Er wird die richtigen Schlüsse ziehen und dann heißt es: die Dinge deutlich besser machen."

Der Druck ist jetzt groß. Alles andere als ein positives Ausrufezeichen im nächsten Spiel bei Union Berlin, erst recht jetzt nach den Mintzlaff-Ansagen, wäre zu wenig. Danach braucht es Siege in Wolfsburg und gegen Frankfurt, um vor dem Start in die Champions League (6.9.) sowohl eine gute Bundesliga-Platzierung, aber eben auch das dringend benötigte Selbstbewusstsein wieder zu haben!

Gelingt der Wechsel auf die Überholspur nicht, darüber wird in Leipzig auch schon getuschelt, wird Mintzlaff mit ziemlicher Sicherheit schneller handeln als im Vorjahr. Zumal mit Marco Rose und dessen Spezialisten ein Trainerteam "frei" ist, das den Bullen-Kosmos und die RB-Spielidee nicht nur komplett verinnerlicht, sondern in Salzburg auch schon über Jahre erfolgreich gelehrt hat.

Das Rose-Aus in Dortmund, wo er als Vizemeister den Platz auf der Trainerbank räumen musste, hatte Mintzlaff im Mai "sehr überrascht". Nicht ausgeschlossen, dass er, mit einigen Monaten Verzögerung, von der Entscheidung noch profitiert. Wenn die Leipziger Saison nicht sofort Fahrt aufnimmt…

Oliver Mintzlaff zu Gast im LVZ-Talk

Oliver Mintzlaff zu Gast im LVZ-Talk

RB Leipzigs Start in die Saison verlief nicht optimal. Was nun? Das ist nur eine der Fragen, denen sich RB-Boss Oliver Mintzlaff im LVZ-Talk am Dienstagabend stellt. Die Leipziger Volkszeitung überträgt live.

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