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Pyro-Wahnsinn: Klubs von den eigenen Fans vorgeführt

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Guten Morgen, liebe Fußballfreunde!

Gestern hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, den Pyro-Wahnsinn von Hamburg aus nächster Nähe zu beobachten. Auf der Südtribüne saß ich, Reihe 21, hinter dem Block mit den Ultra-Fans des FC St. Pauli. Was ich sah: vermummte Ultras, die ihre Feuertöpfe ungehindert auf den Zaun zum Spielfeld stellen und brennen lassen konnten; Feuerwerksraketen, die plötzlich aus der Menschenmenge flogen; untätige Ordner, die wenige Meter entfernt weder ermahnend noch handelnd einschritten; einen Fanblock, der pöbelnd die Warnungen des Stadionsprechers ignorierte, dass das Derby gegen den Hamburger SV kurz vor dem Abbruch stand.

Kollege Berries Boßmann, Chefreporter bei Sport-Bild, ergänzte zu diesem Thema bei Twitter: "Und Vereinsverantwortliche wie HSV-Hoffmann und St. Paulis Rettig, (die) populistisch für die Freigabe von Pyro plädieren, ihren Ultras quasi einen Persilschein ausstellen - und dann ganz bestürzt sind, wenn das Chaos ausbricht." Die Deutsche Fußball-Liga muss mit dem DFB endlich einschreiten und den Klubs mit Punktverlust oder Lizenz-Entzug drohen, damit der Pyro-Wahnsinn endlich ein Ende hat. In Deutschland wird jedes Auto sofort stillgelegt, wenn nicht ein Mindestmaß an Sicherheit erreicht wird. Fußball, ich konnte es sehen, ist zu vielen Ultras schnuppe.

In Hamburg baten Polizisten und Ordner elfjährige Kinder, das Vereinslogo auf der Jacke zu verbergen, damit es nicht, so wörtlich, "zu Übergriffen durch Ultras im Stadion" kommt. So wird ein Bundesliga-Stadion zu einem rechtsfreien Raum. Ihr beim DFB, tut endlich etwas!

Einen abgekühlten Montag wünscht

Euer Pit Gottschalk

Pyro-Wahnsinn: Klubs von den eigenen Fans vorgeführt

St. Pauli: Geschäftsführer Andreas Rettig stocksauer auf Ultras

Die Derby-Niederlage gegen den HSV schockt die Verantwortlichen des FC St. Pauli. Aber nicht wegen der hochverdienten sportlichen Pleite mit 0:4, sondern wegen der Pyrotechnik, die vor allem von den Pauli-Fans immer wieder gezündet wurde. Schiedsrichter Felix Brych musste das Nordderby gleich viermal unterbrechen.

Als der Schalker Verteidiger Benjamin Stambouli kürzlich von den eigenen Fans im Stadion gestellt wurde, kam er noch glimpflich davon. Er musste nur die Kapitänsbinde rausrücken. Weniger Glück hatte ein Kollege in England.

Im Zweitliga-Derby zwischen dem FC Birmingham und Aston Villa sprintete ein sogenannter Fan auf das Spielfeld und schlug den Kapitän des Gegners zu Boden. Erneut wurde die Grenze der Erträglichen ein Stück verschoben.

Die Trennung zwischen Anfeuern, Befeuern und Abfeuern verschwamm auch gestern in Hamburg. Beim Nordderby zwischen St. Pauli und HSV fuhren gepanzerte Polizeifahrzeuge vor, um die Straßen abzusichern.

St. Paulis Fans brüllen eigene Ultras nieder

Für den FC St. Pauli war die Derby-Pleite ein bitterer Nachmittag. Ein tiefer Riss entzweit die Anhängerschaft.

Im Stadion dagegen hatten die Chaoten freie Hand: Während des Spiels zündeten Ultra-Fans in beiden Lagern Pyrotechnik ab; beim FC St. Pauli sogar Feuerwerksraketen. Wie kriegen die das Zeug auf die Tribünen?

Andreas Rettig, der Geschäftsführer, hatte immer wieder Verständnis für die Bedürfnisse der Ultra-Fans gezeigt. Nun wurde er beim Nordderby von denselben Ultras vorgeführt. Er musste sich für sie öffentlich entschuldigen.

Präsident Oke Göttlich hatte in einem Mopo-Interview vorher gesagt, er würde sich über Pyrotechnik beim Derby "nicht ärgern". Die Geister, die ich rief: Warum nicht mal einen so verantwortungslosen Funktionär sperren?

Rücktritt nach Traueraktion für Hooligan

Beim Chemnitzer FC wurde mit Schweigeminute, Pyros und Transparenten eines rechtsextremen Hooligans gedacht.

Die Ohnmacht der Verbände ist unerträglich und nicht allein damit zu begründen, dass die Vereine selbst zu nachsichtig mit dieser Minderheit in den eigenen Reihen umgehen. Es mangelt grundsätzlich an Mumm.

An der Verbandsspitze fehlt es dem Fußball an Durchsetzungswillen, die Gegner des Fußballs aus den Stadien fernzuhalten. Mehr als der gute Wille mitsamt Wunschdenken wird aktuell nicht vorgetragen.

Es reicht der Blick auf die Reaktionen zum nachfolgenden Tweet (per Klick nachzulesen), um zu erkennen, dass man mit den Chaoten in keinen gedeihlichen Dialog treten kann. Wann greifen DFB und DFL endlich durch?

4:0 im Nordderby: Hamburger SV demütigt St. Pauli

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